Digitale Baustelle: Unternehmen der Branche müssen Fahrt aufnehmen
Mehrere Jahrzehnte lang haben sich analoge Techniken, Methoden und Prozesse in der Baubranche bewährt. Trotz der bisherigen Erfolge gibt es zahlreiche Aspekte, die dafür sprechen, sich mit Veränderungen durch Digitalisierung auseinanderzusetzen. Wie die digitale Baustelle konkret aussehen kann, zeigt ein Praxisbeispiel aus dem Bereich des Maschinen- und Fuhrparkmanagements.
Digitale Baustelle – vielerorts noch in weiter Ferne
Seien es Akten und Unterlagen, die Projektplanung, die Einsatzplanung für Mitarbeiter und Maschinen, die Zeiterfassung, die Verrechnung von Aufwänden auf Kostenstellen, die Disposition oder das Fuhrparkmanagement: In vielen Bereichen arbeiten Bauunternehmen immer noch mit Papier oder Software-Insellösungen. Dies führt zu Intransparenz, hohen Kosten, geminderter Produktivität, langwierigen Prozessen und mangelnder Krisenfestigkeit. Begegnen lässt sich den Herausforderungen durch den Einsatz digitaler Tools, welche mittlerweile durchaus verfügbar sind. Doch zögern viele Unternehmen dennoch, wenn es um die digitale Baustelle geht. Für diese Zurückhaltung gibt es mehrere Gründe: Skepsis gegenüber Neuem, geringes Know-how im Hinblick auf Technik und Digitalisierung, Gewohnheit, Angst vor einem Jobverlust.
Diese Befürchtungen sind unbegründet. Vielmehr hat die digitale Baustelle sogar zahlreiche Vorteile für das Unternehmen und die einzelnen Mitarbeiter. Beispielsweise erhalten sie jederzeit Zugriff auf benötigte Informationen. Zudem entfallen unnötige administrative Aufgaben wie das Ausfüllen und Übertragen von Stundenzetteln. Und auch die unübersichtliche Planung mit Magnettafeln oder ähnlichen Hilfsmitteln gehört der Vergangenheit an.
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Digitalisierung der Baubranche: Management von Baumaschinen als wichtiger Baustein
Eine Kernkomponente der digitalen Baustelle ist das digitale Flottenmanagement. Diesen Umstand hat auch das Berliner ConTech-Start-up Flexcavo erkannt. Der Anbieter ist einer der Vorreiter in puncto Digitalisierung der Baubranche. Für seine ambitionierten Ziele wird er von der Bundesregierung mit einer Forschungszulage in Höhe von insgesamt elf Millionen Euro gefördert.
Mit FlexcavoOS hat das Start-up eine Plattform geschaffen, mit der Unternehmen all ihre Baumaschinen und -geräte vernetzen können. Hierdurch wird ein vollständig digitales Flottenmanagement ermöglicht. In die Lösung fließen Telematikdaten der Maschinen in Echtzeit ein. Dies erfolgt herstellerübergreifend, sodass auch gemischte Maschinenparks (welche den Regelfall darstellen) problemlos verwaltet werden können.
Da es sich um eine webbasierte Software handelt, kann ortsunabhängig auf sämtliche Informationen zugegriffen werden. Die eigens entwickelten Benutzeroberflächen sind intuitiv. Sie stellen sowohl die Betriebsdaten als auch die Telematikdaten kombiniert dar. Dadurch entsteht ein detaillierter Überblick über den gesamten Fuhrpark und aktuell laufende Prozesse. Auch bestehende Systeme lassen sich dank API-Schnittstellen an die Plattform anbinden.
Digitales Flottenmanagement mit zahlreichen Vorteilen
Welchen Mehrwert eine digitale Baustelle in der Praxis bietet, wird anhand von FlexcavoOS sehr gut deutlich. Zunächst ist die entstehende Transparenz zu nennen. Denn Maschinendaten wie Leerlaufzeiten und betriebswirtschaftliche Informationen wie Projektkosten laufen dank der vorhandenen Schnittstellen lückenlos zusammen. Weiterhin erhalten Bauunternehmen detaillierte Einblicke in entscheidungsrelevante Daten wie den Kraftstoffverbrauch, die Leerlaufstunden und die Emissionen der einzelnen Maschinen. Poliere und Disponenten wissen jederzeit über den Zustand Bescheid. Sie können jeden Maschineneinsatz analysieren und optimieren. Zudem helfen die Daten dabei, bessere Entscheidungen hinsichtlich Prüfungen und Wartungen zu treffen. Mit dem integrierten GPS-Tracking kann sogar Diebstählen effektiv entgegengewirkt werden. Tatsächlich gelang es einem Bauunternehmen im Jahr 2021 dank FlexcavoOS, einen entwendeten Volvo-Radlader mit einem Wert von rund 50.000 Euro wiederzufinden.
Natürlich vereinfacht ein digitales Flottenmanagement auch die Arbeitsprozesse. Planung und Verwaltung per Papier und Stift, Magnettafel oder Software-Behelfslösung sind nicht mehr notwendig. Vielmehr finden die Verschreibung und Dispositionen der Baumaschinen und ihrer Kosten vollständig digital statt. Zusätzliche Zeitersparnisse entstehen durch digitale Lieferscheine, die sich unter anderem via QR-Code erstellen und zuordnen lassen.
Nicht zuletzt trifft ein digitales Fuhrparkmanagement schlicht den Geist der Zeit. Es ist modern und zukunftsorientiert, wodurch es gerade jüngere, technikaffine Mitarbeiter begeistert. Im Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt darf dieser Faktor nicht unterschätzt werden.
FlexcavoOS eignet sich für viele Bereiche der Bauindustrie – etwa für den Tiefbau, den Hochbau und den Straßenbau. Zielgruppe sind vor allen Dingen mittlere bis große Unternehmen, die über einen Fuhrpark mit mehr als 100 Maschinen verfügen. Denn gerade bei größeren Maschinenparks entfaltet die Plattform ihren vollen Mehrwert in Form enormer Zeit- und Kostenersparnis. Dadurch haben Mitarbeiter wiederum Freiräume, ihren Blick mehr auf strategische Themen zu lenken. Hierzu zählen nicht nur digitale Baustellen, sondern auch der bevorstehende Kultur-, Werte- und Generationswandel in der Branche.
Im Übrigen hat unlängst sogar die Bundesregierung das Potenzial des ConTech-Start-ups erkannt. Bis 2025 erhält Flexcavo daher nun eine Forschungszulage von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Diese sollen einen Teil der Investitionen decken, die das Unternehmen in Projekte für mehr
Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Baubranche tätigt. Bauunternehmer, MTA-Leiter und Disponenten, die sich gerade nach einer passenden Software für die digitale Baustelle umsehen, sollten sich näher mit der Flexcavo-Lösung befassen. Als Vermieter und Verkäufer von Baumaschinen besitzt der Anbieter einen eigenen Fuhrpark. Damit kennt er die Herausforderungen des Flottenmanagements im Detail. Die Software ist dadurch besonders praxisbezogen ausgestaltet.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Flexcavo-Website oder auf der DigitalBau 2022 auf dem Gemeinschaftsstands des Bauverlags.
Sie finden uns in Halle H5-2 Stand 506.