Ausblick auf die IAA 2010

Neuheiten aus dem Segment der leichten Nutzfahrzeuge

Unbeeindruckt von der schwierigen Marktsituation im Nutzfahrzeugbereich präsentieren die Hersteller in diesem Jahr eine Vielzahl von Neuheiten. Darunter sind komplett neue Modell, aber auch umweltfreundlichere und effizientere Antriebe. Die im September in Hannover stattfindende IAA Nutzfahrzeuge dürfte also interessant werden. Wir zeigen Ihnen hier eine Kurzversion und bieten die Langversion des Artikels im Internet unter www.baumarkt-online.info an.

Fiat

Anfang des Jahres hat Fiat den neuen Doblo Cargo vorgestellt. Er basiert auf einer komplett neu entwickelten Plattform und ist in vier Karosserieausführungen erhältlich. Der Kastenwagen mit kurzem Radstand (2.755 mm) und Flachdach bietet einen Laderaum von 3,4 Kubikmetern. Mit Hochdach (lieferbar ab Mitte 2010) steigt die Ladekapazität auf 4,0 bzw. 4,4 m3 (mit umgeklapptem Beifahrersitz). Die Nutzlast kann je nach Motorisierung auf bis zu 1.000 kg erhöht werden (inklusive Fahrer). Der Kastenwagen mit langem Radstand (3.105 mm) fasst ein Ladevolumen von 4,2 m3, mit umgeklapptem Beifahrersitz beträgt das Ladevolumen sogar 4,6 m3. Die Nutzlast beträgt je nach Motorisierung 900 bzw. 1.000 kg.

 Die neu entwickelte Mehrlenker-Hinterachse mit Einzelradaufhängung führt zu einem Fahrverhalten auf dem Niveau eines Pkw. Die Sicherheitsausstattung umfasst unter anderem serienmäßig ABS für die Bremsen sowie Airbags für Fahrer (alle Modellversionen) und Beifahrer (außer Variante Kastenwagen Basis). Auf Wunsch lieferbar sind außerdem das Elektronische Fahrstabilitätsprogramm ESP, das auch einen hydraulischen Bremsassistenten und eine Berg-Anfahrhilfe (Hill Holder) enthält, sowie neuartige Doppel-Airbags für verbesserten Schutz bei seitlichen Kollisionen.

Zur Markteinführung stehen für den neuen Fiat Doblò Cargo vier moderne Triebwerke zur Wahl. Alle Triebwerke können die Emissionsnorm Euro 5 erfüllen – wenn die entsprechende Option hinzugekauft wird. Der Turbodiesel des Fiat Doblò Cargo 1.3 Multijet 16V leistet 66 kW (90 PS). Für das mit einem Fünfganggetriebe kombinierte Triebwerk ist ohne Aufpreis eine Start&Stopp-Automatik erhältlich. In zwei Leistungsstufen wird der 1.6-Liter-Turbodiesel des Fiat Doblò Cargo 1.6 Multijet 16V angeboten, der jeweils mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert ist. Im Kastenwagen produziert der neu entwickelte Vierzylinder 74 kW (100 PS), im Kombi sind es 77 kW (105 PS).

[www.fiat-professional.de]

 

Ford

Der Ford Transit Connect ist nach einem umfassenden Facelift nicht nur optisch aufgefrischt, sondern bietet auch ein höheres Verarbeitungsniveau und vor allem neue Ausstattungs-Features. Nach wie vor steht der kompakte Transporter wahlweise mit kurzem Radstand und flachem Dach oder mit langem Radstand und Hochdach zur Wahl. Für komfortablen und sparsamen Vortrieb sorgt beim Transit Connect ein 1,8-Liter-TDCi-Turbodiesel, der in drei unterschiedlichen Leistungsstufen von 75 bis 110 PS (55 bis 81 kW) verfügbar ist. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder übernimmt jeweils ein präzise und leicht zu schaltendes Fünfganggetriebe. Schon die 75-PS-Grundversion bietet ein maximales Drehmoment von 175 Newtonmeter, das bei 1800 Umdrehungen bereitsteht. So ausgerüstet, konsumiert der Connect im Schnitt nur 6,2 Liter Diesel, was einem CO2-Wert von 163 Gramm pro Kilometer entspricht. Mit 90 PS und 220 Nm ist der 1,8 Liter große TDCi-Turbovierzylinder für alle Varianten erhältlich. Mit 110 PS die Leistungsspitze markiert der Common-Rail-Direkteinspritzer, der sich allerdings mit einer variablen Turbinengeometrie von den beiden anderen abhebt. Sein maximales Drehmoment beträgt 250 Nm. Der stärkste Connect TDCi überrascht zugleich mit der größten Wirtschaftlichkeit: Er begnügt sich im Euro-Mix mit 6,0 Litern Diesel auf 100 Kilometer und emittiert 159 Gramm CO2/km.

[www.ford.de]

 

Mercedes

Mit einer neuen Generation Dieselmotoren, mit neuen Schaltgetrieben und zahlreichen weiteren Features ist der jetzt sauberer, sparsamer und leistungsstärker. Im Zentrum der umfassenden Weiterentwicklung des Mercedes-Benz Sprinter steht der neu entwickelte Antriebstrang. Kernstück sind die komplett neuen Vierzylinder-Dieselmotoren sowie der tiefgreifend überarbeitete V-Sechszylinder. Alle Ausführungen des neuen Motors entsprechen bereits der Abgasstufe Euro 5.

Der neue Vierzylinder steht in drei Leistungsstufen zur Wahl: Mit 70 kW (95 PS) und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm, mit 95 kW (129 PS) und einem maximalen Drehmoment von 305 Nm sowie mit 120 kW (163 PS) und maximalen Drehmoment von 360 Nm. Die Motorleistung ist damit im Vergleich zum Vorgänger in der Spitzenvariante um acht Prozent, das maximale Drehmoment sogar um zehn Prozent gestiegen. Umfassend weiterentwickelt wurde der V6-Zylinder, sein Hubraum von 2987 cm³ blieb dabei unangetastet. Der einzige Sechszylinder in einem Transporter entspricht jetzt ebenfalls der Abgasstufe 5. Neben der leicht angehobenen Leistung biet der Motor vor allem ein um zehn Prozent gestiegenes maximales Drehmoment.

Dank des hohen Wirkungsgrads und der enormen Effizienz des Motors erreicht der Mercedes-Benz Sprinter sowohl Euro 5 als auch EEV mit Abgasrückführung. Auf die bei Lkw verwendete SCR-Technik mit dem zusätzlichen Betriebsstoff AdBlue kann der Sprinter verzichten. Zu den neuen Motoren hat Mercedes auf das neue Sechsgang-Schaltgetriebe ECO Gear eingeführt. Das neue Getriebe wurde von Mercedes-Benz vollkommen neu speziell für Transporter entwickelt und wird ebenfalls im eigenen Unternehmen gefertigt. Das Getriebe verfügt über eine besonders große Getriebespreizung mit einem kurz übersetzten ersten Gang und einem drehzahlschonend lang ausgelegten sechsten Gang. Diese Konstruktion ist transporterspezifisch und berücksichtigt typische Situationen wie Anfahren am Berg mit Anhänger und unter schwierigen Traktionsbedingungen ebenso wie Langstreckenfahrten auf der Autobahn.

[www.mercedes-benz.de]

 

Nissan

Der NV200 von Nissan bietet bei kompakten Karosserieabmessungen viel Laderaum: Mit 4,40 Meter Länge, 1,86 Meter Höhe und einer Breite von 1,69 Metern kombiniert der Kompakttransporter agile Fahrleistungen mit einem engen Wendekreis – gute Voraussetzungen für den Einsatz im Stadtverkehr. Der auf der modifizierten Nissan-B-Plattform aufbauende NV200 bietet außerhalb von Ballungsräumen dynamische Fahreigenschaften und dank der erhöhten Sitzposition komfortable Sichtverhältnisse. Trotz der kompakten Abmessungen beschert ein intelligentes Fahrzeugpackaging dem Kastenwagen eine mehr als zwei Meter lange Ladefläche. Folglich ist der NV200 in der Lage, zwei komplette Standard-Euro-Paletten gleichzeitig im Laderaum unterzubringen. Das maximal verfügbare Ladevolumen ist aufgrund der niedrigen Ladekante mit insgesamt 4,2 Kubikmetern um rund 25 Prozent oder rund 1,0 Kubikmeter größer als bei den wichtigsten Mitbewerbern. Je ein Benziner und ein Diesel stehen antriebsseitig zur Wahl. Der Ottomotor mit 1,6 Liter Hubraum mobilisiert 81 kW (109 PS) bei 6.000 U/min und entwickelt ein maximales Drehmoment von 153 Nm bei 4.400 U/min. Der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet bei 3.750 U/min 63 kW (86 PS) und stellt ein Drehmoment von 200 Nm bei 2.000 U/min zur Verfügung.

[www.nissan.de]

 

Volkswagen

Nach der erfolgreichen Einführung in Südamerika kommt mit dem Amarok jetzt der erste Allrad-Pickup von Volkswagen auch nach Deutschland. Der viertürige Amarok ist neben der Grundversion in den beiden Ausstattungsvarianten Trendline und Highline erhältlich. Zur Wahl stehen zwei sparsame und zugleich drehmomentstarke Dieselmotoren: sie leisten 90 kW / 122 PS oder als BiTurbo 120 kW / 163 PS. Neben dem Heckantrieb gibt es zwei Allradvarianten – permanent  oder zuschaltbar mit Untersetzungsgetriebe – die preisgleich zur Wahl stehen, je nach Einsatzzweck. Die Preise für den Amarok beginnen bei dem vor allem für den gewerblichen Einsatz gedachten Double Cab mit 90 kW-TDI und Heckantrieb bei 22.020 Euro (ohne MwSt.), der hochwertige Amarok Highline mit 120 kW-TDI und Allradantrieb steht mit 31.235 Euro (ohne. MwSt.) in der Preisliste. Zudem hat Volkswagen Nutzfahrzeuge die Motoren der Crafter-Modellreihe auf die Abgasnorm Euro 5 umgestellt. Dazu werden die Crafter serienmäßig mit der umweltfreundlichen AdBlue Technologie ausgerüstet. Dadurch werden die im Abgas enthaltenen Stickoxide zu unbedenklichem Stickstoff und Wasser umgewandelt. In Verbindung mit einem neuen Schaltgetriebe wird damit der Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,9 Liter pro 100 Kilometer vemindert, der CO2-Ausstoß sinkt um bis zu 23 g/km. Damit zählt der Crafter zu den saubersten Transportern seiner Klasse – er erfüllt darüber hinaus die europäischen EEV-Grenzwerte (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle).

[www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de]

Dipl.-Ing. Olaf Meier,

Mönchengladbach

Umweltfreundlich und effektiv

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