Höher, weiter, besser!

Marktübersicht Turmdrehkrane

„Die Stimmung zeigt, dass der Konjunktur-Tiefpunkt in Europa überwunden ist. Es gibt wieder viel Zuversicht“, so resümiert Ralf Wezel, Secretary General von CECE, dem Europäischen Baumaschinen-Komitee, den Verlauf der bauma 2010. Auch – oder gerade – der Sektor der Turmdrehkrane spiegelte mit zahlreichen auf der Messe erstmal präsentierten Neuheiten das neue Stimmungshoch wider.

Liebherr

Liebherr zeigte auf der Bauma den auf einen Raupenunterwagen montierten Schnelleinsatzkran 120 KR.1. Der Kran kann stehend und voll ballastiert verfahren werden und lässt sich somit innerhalb kürzester Zeit umsetzen. Mit dem 120-kVA-Stromaggregat kann der 120 KR.1 zudem ohne Fremdstromanschluss verfahren und betrieben werden. Auf dem neuen Raupenunterwagen lassen sich Schnelleinsatzkrane und kleine Obendreherkrane der Größenklassen 71 mt bis 120 mt montieren. Zusätzlich erweitert Liebherr die Baureihe der Nadelauslegerkrane und präsentiert den neuen Luffer 280 HC-L 12/24 Litronic. Er schließt die Lücke zwischen dem ebenfalls neuen 180 HC L und dem 355 HC-L. Der 280 HC-L wird in drei Varianten mit Maximaltraglasten von 16, 24 und 28-Tonnen angeboten. Die maximale Traglast liegt beim 280 HC-L 12/24 Litronic bei 24.000 kg und seine maximale Ausladung beträgt 60,0 m. Als Alternative zum Standard-Turmsystem 355 HC steht für den 280 HC L 12/24 Litronic das Kletter-Turmsystem 355 IC zur Verfügung, dass sowohl zum Innenklettern als auch für Klettern außerhalb des Gebäudes verwendet werden kann. Mit dem kompakten1,9 m x 1,9 m Turmquerschnitt kann das 355 IC auch in schmalen Aufzugschächten in die Höhe klettern. Für sehr hohe freistehende Turmhöhen über 75 m lässt sich der 280 HC L 12/24 Litronic auch auf dem Turmsystem 500 HC montieren. Mit allen angebotenen Turmsystemen erreicht der neue Nadelauslegerkran freistehende Turmhöhen bis zu 76,5 m.

[www.liebherr.de]

 

Manitowoc

Mit dem Potain Igo T 130 mit einer maximalen Tragfähigkeit von 8 t präsentiert Manitowoc den weltweit größten Selbstmontagekran. Er verfügt über die gleichen Hauptmerkmale wie der bisherige Potain GTMR 386. Darüber hinaus bietet der Kran eine Reihe von Verbesserungen, u. a. einen 50 m langen Hilfsausleger, mit dem große Bereiche einer Baustelle abgedeckt werden können. Beim Igo T 130 kann der 50 m lange Hilfsausleger als ein Abschnitt montiert und für den Transport zu einem einzelnen Abschnitt zurückgeklappt werden. In seiner Transportkonfiguration erfordert er einen einzelnen Anhänger mit einer Gesamtlänge von 17,15 m. Mit dem Kran lässt sich vor der Ankunft am Einsatzort Zeit sparen, da der Hilfsausleger-Endabschnitt vor dem Transport an- oder abgebaut werden kann, selbst wenn sich der Kran in der zusammengeklappten Position befindet. Auch wenn der Igo T 130 mit montiertem zusammenklappbarem Endabschnitt in Betrieb ist, kann er in einem einfachen Arbeitsgang zurückgeklappt werden. Der Igo T 130 erfordert für seine Abspannung nur 25 Prozent des vom GTMR 386 benötigten Stroms. Zudem hat Manitowoc in diesem Jahr die neuen „High Performance Lifting“ (HPL) -Hubwerke von Potain vorgestellt. Die neuen Hubwerke wurden für den Hochgeschwindigkeits-Hubbetrieb auch bei der Arbeit mit einer größeren Anzahl von Seilteilen entwickelt. Das 75 HPL 30 erreicht z. B. Geschwindigkeiten von bis zu 225 m/min bei der Arbeit mit zwei Seilteilen. Es verfügt über eine Nennleistung von 56 kW und hebt 3 t pro Seilteil. Die neuen HPL Technology-Hubwerke erreichen die hohen Geschwindigkeiten dank eines über Frequenzwandler gesteuerten Motors mit doppelter Wicklung. Manitowoc hat auch die Kabine für Potain-Turmdrehkrane vollständig überarbeitet, um den Kranführerkomfort und die Sicht am Einsatzort zu verbessern. Eine der wichtigsten Konstruktionsänderungen ist das Umsetzen der elektrischen Bedienkonsole an einen speziellen Platz außerhalb und hinter der Kabine. So wurde Platz für einen kleinen Tisch zur Aufbewahrung der technischen Dokumente und für drei 220-V- bzw. 110-V-Steckdosen geschaffen. Das groß bemessene Frontfenster der Ultra View-Kabine gewährt von oben bis unten freie Sicht. Seitliche Schiebefenster, eine seitliche Sonnenblende und Seitenscheibenwischer ermöglichen dem Kranführer gute Sicht auf den Einsatzort.

[www.manitowoccranes.com]

 

Terex

Terex Cranes hat seinen ersten Wippausleger-Turmdrehkran vorgestellt, der auch mit einem Strang betrieben werden kann. Der speziell für Einsätze auf innerstädtischen Baustellen sowie beim Bau von Kraftwerken oder hohen Gebäuden konzipierte CTL 440-24 ist mit einer Hubwinde ausgestattet, die sowohl den einsträngigen (12 t) als auch den zweisträngigen (24 t) Betrieb erlaubt. Auf diese Weise lassen sich Krangeschwindigkeit und Höhe auf einfache Weise an die Anforderungen der jeweiligen Arbeiten und Lasten anpassen. Ein optional erhältliches Anti-Kollisionssystem optimiert die Baustellenkoordination. Über zwei Kameras und ein Anzeigesystem, ebenfalls optional erhältlich, kann der Kranführer sowohl den Hubbereich als auch die Einzieh-/Hubwinden per Zoomfunktion im Auge behalten. Weitere Produkteigenschaften helfen, die Betriebskosten zu senken. So lässt sich beispielsweise der einklappbare Abspannrahmen in einem Stück auf einem normalen LKW transportieren. Das automatische Schmiersystem am Drehkranz senkt den zeitlichen Wartungsaufwand. Eine dritte Hilfswinde am Gegenausleger kann als Hilfskran und beim Kranaufbau verwendet werden.

[www.terex.de]

 

Wolffkran

Wolffkran hat in diesem Jahr zwei neue Wipper aus dem 630 und 700 mt Bereich auf den markt gebracht. Sie lösen den Wolff 500 B ab und bieten deutlich leichtere Einzelgewichte im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell. Die neuen Wipper Wolff 630 B und Wolff 700 B runden die Wipperbaureihe im mittleren und oberen Lastmomentbereich ab. Beide Krane basieren auf der gleichen konstruktiven Plattform. Der Wolff 630 B und Wolff 700 B sind obendrehende Wippkrane mit einem maximalen Nutzlastmoment von 800 mt und können stationär auf einem Kreuzrahmen, oder alternativ mit Fundamentankern aufgestellt werden. Die neuen Wipper sind besonders geeignet für Einsätze in Kraftwerken, Industrieanlagen, im Kühlturmbau bzw. Baustellen mit großen Fertigteilen. Beide Kräne können von einer Grundauslegerlänge von 30 m in 5 m Schritten bis auf 70 m verlängert werden. Die maximale Tragfähigkeit beträgt beim größeren Wolff 700 B 50 t und beim Wolff 630 B 42 t.

Mit den beiden neuen Wippern führt Wolffkran auch ein neues Turmsystem ein: Das neue Turmsystem 23 ist mit Außenmaßen von 2,30 m besonders kompakt und kann in Standard-Containern kostengünstig transportiert werden. Abgelöst wird damit das Wolff Turmsystem 25 mit 2,50 m Außenmaßen. Trotz des Größenunterschieds steht das neue Turmsystem in seiner Leistung dem Vorgängermodell nicht nach. Denn erstmals wurden bei diesem Turmsystem lokal hochfeste Stähle verwendet, um so die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Turmstücks zu erhöhen. Auch neu in diesem Jahr ist der Wolff 8033cross, ein Kran mit Turmspitze im 450 mt Segment. Die Krane der Cross Line zeichnen sich durch ihre niedrigen Systemhöhen und geringen Einzelgewichte der Hauptkomponenten aus. Die maximale Tragfähigkeit des neuen Laufkatzkranes beträgt 20 t – daneben sind weitere Varianten mit 8,5 t und 16,5 t erhältlich –  und er erreicht eine Ausladung von bis zu 80 m. Die Hubwinde hat eine Leistung von 110 kW. Zur Ausstattung des Krans gehört eine großzügige Kabine mit Klimaanlage, ein Farbdisplay und Touchscreen, das standardmäßige Teleservicemodul Wolff Link, serienmäßige Windmesser, eine Arbeitsbereichsbegrenzung inklusive aller Sensoren und ein Selbstrettungssystem.

[www.wolffkran.de]

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