Konjunkturpakete: Ihr Abflauen lässt Bauunternehmer kalt

Die Skepsis war groß, als die Konjunkturpakete der Bundesregierung Mitte 2009 ins Rennen gingen, um die Auswirkungen der Krise aufzufangen. Schließlich wurden Tiefbau und Neubau dabei kaum gefördert. Dennoch hat der sonst eher auftragskarge öffentliche Bau in den letzten beiden Jahren dank der Pakete beträchtlich zugelegt. Doch mit den Mitteln aus den Paketen ist auch das weitere öffentliche Baupotenzial wohl bis auf Weiteres erschöpft. Auch wenn der öffentliche Bau in Deutschland der kleinste Bausektor ist, so kann er doch zum sprichwörtlichen „Zünglein an der Waage“ werden – gerade wenn die Baunachfrage stagnieren sollte, wie viele erwarten.   

Um die Stimmung in der Branche einzufangen, hat das Marktforschungsunternehmen BauInfoConsult verschiedene Akteure dazu befragt, wie sie das Ende der Konjunkturpakete wahrnehmen. Dabei stellt sich heraus, dass Architekten, das SHK-Handwerk und die Baustoffindustrie den Subventionsmaßnahmen bereits im Voraus hinterher trauern. Die Bauunternehmer bleiben dagegen von allen befragten Gruppen am gelassensten: 71 Prozent der 180 telefonisch befragten Bauunternehmer lehnen die Aussage ab, dass die Bautätigkeit stark unter dem Ausklingen der Pakete leiden wird. Jeder zweite Bauunternehmer erklärt sich sogar ganz und gar nicht damit einverstanden.

Die entspannte Haltung der Bauunternehmen angesichts der auslaufenden Maßnahmen hat sicher auch damit zu tun, dass sie von den überwiegend kleineren Sanierungsprojekten, die insbesondere durch das Konjunkturpaket II angestoßen wurde, weitaus weniger profitiert haben als andere Gruppen. Zum Vergleich: Bei den Architekten erwarten über 60 Prozent der Befragten Einbußen für die Konjunktur, bei den SHK-Installateuren sind es deutlich über 40 Prozent.

x

Thematisch passende Artikel:

Rockwool Forum: Konjunkturpaket II: Wie profitiert wer wann maximal?

Mit einem Volumen von 50 Milliarden Euro hat die Bundesregierung das größte Konjunkturpaket seit Bestehen der Bundesrepublik verabschiedet. Der Frage, wie Kommunen, Planer und Architekten,...

mehr
Ausgabe 06/2009

Kanalbau kommt im Konjunkturpaket II nicht vor

Im Konjunkturpaket II der Bundesregierung werden der Kanal- und Rohrleitungsbau nicht ausreichend berücksichtigt – demzufolge müsse das Programm von kurzfristigen, konsumstimulierenden Ausgaben hin...

mehr
Ausgabe 10/2010

Nachwirkungen der Krise: im Westen und Süden haben Bauunternehmer mehr Sorgen

Der deutsche Baumarkt ist zwar auf bescheidenem Niveau, aber dennoch vergleichsweise unversehrt durch das Krisenjahr 2009 gekommen. Auch 2010 befindet sich der deutsche Bau bislang in einer stabilen...

mehr
Ausgabe 05/2009

Rockwool Forum in Berlin

Mit einem Volumen von 50 Milliarden Euro hat die Bundesregierung das größte Konjunkturpaket seit Bestehen der Bundesrepublik verabschiedet. Der Frage, wie Kommunen, Planer und Architekten, Bauunter-...

mehr
Ausgabe 09/2011

Gute Konjunktur treibt Wirtschaftsbau

Der Wirtschaftsbau in Deutschland profitiert 2011 massiv von der guten gesamtkonjunkturellen Entwicklung. Die Neubaugenehmigungen für private Nichtwohnge- bäude übertrafen von Januar bis Mai das...

mehr