Marktforschung: Wo steht der Fertigteilbau in drei Jahren?
Die Fertigbauweise hat in den letzten Jahren immer mehr Bau-
herren überzeugt. Die amtliche Statistik zeigt, dass der Anteil der genehmigten Wohngebäude, die in Fertigteilbauweise entstehen, in den letzten Jahren trotz dem allgemeinen Genehmigungs-
schwund konstant geblieben bzw. sogar leicht gestiegen ist. Und auch bei Nichtwohnbauten macht die Fertigbauweise seit Jahren ungefähr ein Drittel aller Genehmigungen aus. Eine Untersuchung von BauInfoConsult, bei der Architekten und Bauunternehmer telefonisch zur Fertigbauweise befragt wurde, bestätigt diese Entwicklung: Un-
gefähr jeder Zweite hat bereits Erfahrungen mit dem Fertigteilbau gesammelt. Etwas weniger als die Hälfte der Bauunternehmer (45 %) und die deutliche Mehrheit der Architekten (54 %) bejahten, dass sie bereits selbst mit Fertigteilbauprojekten zu tun hatten.
Doch wie schätzen die beiden Berufsgruppen die weitere Zukunft des Fertigteilbaus ein? Wird sich der Trend in den kommenden Jahren ausweiten? Um die Einschätzung von Architek-
ten und Bauunternehmen zur Zukunft des Fertigteilbaus zu erfahren, wurden beiden Gruppen mehrere Aussagen zur mög-
lichen Entwicklung dieser Bauweise mit der Bitte um eine Stellungnahme vorgelegt. Dabei zeigten sich aus Bauunternehmer- und Architektenperspektive Unterschiede: So stimmte ein Drittel der Bauunternehmer der Aussage teilweise oder voll und ganz zu, dass der Fertigteilbau im Wohnungsbau in den nächsten drei Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Demgegenüber stehen 40 % der Bauunternehmer, die sich dieser Aussage überhaupt oder eher nicht anschließen wollen.
Diese Diskrepanz hängt sicher auch damit zusammen, dass jeweils ein Viertel der Bauunternehmer bei diesen Aussagen keine Stellungnahme abgeben wollte. Die größere Ent-
schiedenheit der befragten Ar-
chitekten mag daran liegen, dass mehr von ihnen bereits selbst Erfahrungen mit der Fertigteilbauweise haben. Dazu kommt: Je weniger Mitarbeiter ein Architekt hat, desto sicherer ist er, was die Zukunft des Fertigteilbaus betrifft: Bei den Architekten, die entweder nur einen Mitarbeiter haben oder als Ein-Mann-Betrieb unterwegs sind, stimmen 69 % der Aussage zu. Von den Architekturbetrieben mit vier oder mehr Mitarbeitern rechnet nur ein Drittel mit einer verstärkten Bedeutung der Fertigwohnbauten. Wie sieht es mit der Zukunft von Nichtwohngebäuden in Fertigteilbauweise aus? Nach Ansicht von 57 % der Architekten und 35 % der Bauunternehmer wird der Fertigteilbau in diesem Bereich in den nächsten drei Jahren an Bedeutung gewinnen. Eher oder überhaupt nicht so sehen dies 38 % der befragten Bauunternehmer und 37 % der Architekten.