Milliardenprojekt im Oman

Rund- und Sonderschalung für Erzverarbeitungsanlage

Der Sultan von Oman hat sein Land im Osten der Arabischen Halbinsel von einer rückständigen, verarmten Wüstenei zu einem wohlhabenden, wohl geordneten Staat mit Haushaltsüberschüssen geformt. Die Einnahmen kamen vor allem aus Erdöl und Erdgas. Wie aber strukturiert sich eine Wirtschaft um, deren Ressourcen begrenzt sind? Eines der großen Projekte ist die Ansiedelung eisenverarbeitender Industrie bei Suhar am Golf von Oman.

Die Baustelle in der Nähe von Suhar ist mit einigen Hundert Hektar so groß wie eine kleine Stadt. An Dutzenden Stellen wird gleichzeitig gearbeitet, Hunderte von Menschen in blauen Overalls sind beschäftigt. Oft trübt Dunst das gleißende Tageslicht, dann ist es sehr schwül. Meist ist der Himmel wolkenlos, und die Sonne brennt unbarmherzig. Zwischen Helm und Nacken trägt man ein Tuch; Schatten sucht man vergeblich. Jedes Fahrzeug und jeder Schritt wirbelt feinen Staub auf. Eine große Fabrik wird aus dem Wüstenboden gestampft. Hier, wo Seehandel eine Jahrhunderte alte Tradition hat und Energie billig ist – einmal den großen Wagen volltanken kostet 5 Euro – entsteht eine Eisenerz verarbeitende Anlage. Nebenan, das Meer ist nicht weit, wird gleich noch ein neuer Hafen dazu gebaut.


Organisation

Das große Bauvorhaben wird gleichermaßen vom Staat als auch privat vom Sultan selbst getragen und wird im Moment mit umgerechnet 2,6 Milliarden Euro projektiert. Es ist damit eines der größten Bauprojekte im Oman überhaupt. Hauptauftragnehmer ist Galfar Engineering & Controlling, mit 25.000 Mitarbeitern die größte Baufirma im Oman, die Großprojekte auch in den angrenzenden Anrainerstaaten durchführt. Traditionell gibt es zwischen Oman und der Bundesrepublik Deutschland die besten wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. Offensichtlich wird es auch bei dieser Baustelle: Sämtliche Lkws, Bagger und Kräne stammen aus bekannten deutschen Werken. Ebenso werden viele ingenieurtechnische Dienstleistungen über deutsche Firmen abgeleistet. Zunehmend werden die Arbeiten an ihrer Effizienz gemessen. Der Zeitdruck, wichtige Gebäude nach Plan fertig zu stellen, wächst. Die Chancen für qualitativ hochwertige Markenprodukte, die trotz ihrer anfänglich leicht höheren Investition eine bessere Rentabilität zeigen, steigen daher. Die Arbeiter selbst stammen hauptsächlich aus Indien und Pakistan. Es wird in zwei Schichten à zwölf Stunden gearbeitet.

 

Die Besonderheit

Kernstück eines Arbeitsbereiches der Anlage ist ein 35 m hoher Rundturm mit 16,35 m Außendurchmesser. Seine Wände sind an der Basis bis 1,00 m dick; weitere zur Stabilität beitragende Außenrippen erhöhen die Wandstärke auf 1,50 m. In seinem Inneren ist eine steile Kegelkonstruktion aus Ortbeton mit offener Spitze eingebaut. Der Turm sollte mit größtmöglicher Präzision aus hochwertigem Ortbeton errichtet werden. Die Kegelkonstruktion stellte höchste Anforderungen an die Schaltechnik.

Der Leiter der Galfar Formwork Division, der Deutsche Oskar Harter, entschied sich für die technisch weltmarktführende TTR, die radienverstellbare Trapezträger-Rundschalung von Paschal. Diese wurde von
Paschal Emirates Co. L.L.C., Dubai koordiniert.

 

Schalungsplanung

Die Rundschalung wurde als Kletterschalung eingesetzt. Zwölf Takte à 3,00 m Schalungs- bei 2,95 m Takthöhe, würden das perfekte Ergebnis bringen. Nach vier Takten in die Höhe war die Mauer immerhin noch 60 cm dick. Die Vorsprünge an der
Basis sowie die fertigungstechnisch anspruchsvolle Trichterform an der Spitze sollten mit Sonderschalungen geformt werden. Die TTR wurde per Schiff aus Deutschland herantransportiert. Sämtliche diesbezüglichen Ingenieurdienstleistungen samt Monteure und Einweiser stammten aus Deutschland.

Weitere Betonarbeiten wurden mit der Raster Universalschalung durchgeführt. Diese überraschte vor Ort mit ihrer Stärke, Handlichkeit und Vielseitigkeit und ist, obwohl sie keine neue Entwicklung ist, immer noch den meisten vergleichbaren Produkten deutlich überlegen. Die Raster, die in über 60 Ländern erfolgreich eingesetzt wird und mit der TTR kompatibel ist, lieferte die Paschal Concrete Forms Co., Bahrain. Betoniert wurde, aufgrund der hohen Temperaturen von über 40 Grad Celsius tagsüber, ausschließlich nachts. Das Betonwerk liegt etwas außerhalb, sodass ein Transporter etwa eine Fahrtstunde benötigt.

 

TTR Trapezträger-Rundschalung

Die TTR Trapezträger-Rundschalung hat den bei Paschal üblichen Vorteil, dass sie im System auf 1 cm genau an den jeweiligen Umfang angepasst werden kann. Es sind also keinerlei bauseitige Restmaßausgleiche erforderlich. Aufgrund ihrer Stabilität, selbst nach mehrmaligem Versetzen, bleibt sie radientreu. Aufwändige Nachjustierungen oder gar Hinterstützungen sind unnötig. Das gilt natürlich für Kleinradien von 2,50 m bis zu den ganz großen. Sie nimmt einen zulässigen Frischbetondruck von 60 kN/m² auf bei Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 7.

 

Fazit

Schalung und Schalungsplanung haben vollkommen überzeugt. Mit weniger Aufwand als üblich und mit einer schnellen Bauzeit hat man das erwartete perfekte Ergebnis problemlos erzielt. Das Vertrauen in ein Markenprodukt hat sich bewährt.

www.paschal.de

Mit weniger Aufwand als üblich und mit einer schnellen Bauzeit wurde das erwartete Ergebnis erzielt!

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