Liebherr in 2010 zurück auf Wachstumskurs
Im Jahr 2010 hat die Weltwirtschaft mit einem Wachstum von rund 5 % die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend überwunden. Die Erholung verlief in den einzelnen Regionen der Welt jedoch unterschiedlich. Während die Wirtschaft in den Schwellenländern besonders stark gewachsen ist, war der Aufwärtstrend in den Industrieländern weniger ausgeprägt. Der Welthandel expandierte 2010 aussergewöhnlich stark um 12 %.
Die europäische Bauwirtschaft hat den Anschluss an den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung noch nicht geschafft. Die Bauleistung in den 19 Mitgliedsstaaten der Organisation „Euroconstruct“ ging 2010 um über 3 % zurück. Eine Stabilisierung der Baubranche wird nach nun drei rückläufigen Jahren in Folge erstmals für das Jahr 2011 erwartet.
Umsatzentwicklung
Die Firmengruppe Liebherr profitierte im Geschäftsjahr 2010 von der weltweiten konjunkturellen Erholung und kehrte auf ihren Wachstumskurs zurück. Insgesamt nahm der Umsatz um 626,0 Mio. € oder 9,0 % auf 7.587,0 Mio. € zu. Dieses Wachstum wurde ausschliesslich vom Baumaschinenbereich der Firmengruppe getragen. Die Verkaufserlöse konnten in diesem Bereich um 655,3 Mio. € oder 16,0 % auf 4.744,2 Mio. € gesteigert werden.
Die Verkaufserlöse der Sparte Erdbewegung und Mining nahmen erfreulich zu, und zwar um 602,6 Mio. € oder 33,3 % auf 2.412,7 Mio. €. Die mit Mobil- und Raupenkranen weltweit erzielten Verkaufserlöse stiegen um 47,2 Mio. € oder 2,7 % auf 1.811,8 Mio. € an. Die Sparte Baukrane und Mischtechnik steigerte ihre Verkaufserlöse leicht um 5,5 Mio. € oder 1,1 % auf 519,7 Mio. €. Nach dem Rückgang im Vorjahr ist der Anteil der Baumaschinensparten am Gesamtumsatz der Firmengruppe wieder angestiegen, und zwar von 58,6 % auf 62,5 %. Die Entwicklung in den einzelnen Absatzregionen verlief wie bereits im Vorjahr sehr unterschiedlich. Die zehn grössten Einzelmärkte der Firmengruppe waren im Geschäftsjahr 2010 Deutschland, Frankreich, die USA, Russland, Australien, Brasilien, Grossbritannien, China, Saudi- Arabien und die Niederlande.
Investitionen
Die Firmengruppe Liebherr hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 544,1 Mio. € in die Errichtung und die Modernisierung von Produktionsstätten sowie in den Ausbau des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzes investiert. Dies waren 92,3 Mio. € oder 14,5 % weniger als im Vorjahr. Am Produktionsstandort Ehingen, Deutschland, wurde unter anderem eine neue Versandhalle errichtet. Die 11.000 m² grosse Halle ist für die Versandmontage von Grosskranen sowie für die Lagerung, Verpackung und Verladung der Ausrüstung dieser Geräte vorgesehen. Eine weitere wichtige Investition am Standort Ehingen bestand in der Errichtung einer neuen Lackieranlage. Das internationale Vertriebs- und Servicenetz der Firmengruppe wurde ebenfalls erweitert. Ein Fokus lag dabei auf dem Ausbau der Sparte Komponenten. Neue Vertriebs- und Servicegesellschaften für diesen Produktbereich wurden in Frankreich, den USA und China gegründet. In Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, hat Liebherr den Vertrieb und Service für das gesamte Baumaschinenprogramm der Firmengruppe sowie für den Bereich der Maritimen Krane selbst übernommen.
Ausblick
Die Firmengruppe Liebherr ist gut in das neue Geschäftsjahr 2011 gestartet. Der Aufwärtstrend hat sich in fast allen Produktbereichen fortgesetzt, so dass der Umsatz in der ersten Jahreshälfte um rund 14 % gesteigert werden konnte. Dabei ist der Baumaschinenbereich erneut stärker gewachsen als die anderen Liebherr-
Produktbereiche. Für das gesamte Geschäftsjahr 2011 ist deshalb mit einer erfreulichen Steigerung der Verkaufserlöse zu rechnen, die sich voraussichtlich in einer Größenordnung von mehr als 10 % bewegen wird. Dieses Wachstum wird von einer weiteren Zunahme der Mitarbeiterzahlen (Ende 2010 waren es weltweit 32.979 Mitarbeiter/innen) sowie höheren Investitionen begleitet. Die Firmengruppe Liebherr rechnet für 2011 mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.