Erweiterung des Skandinavienkais
Verlängerung der Gleis- und KranbahnanlageDie Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) plant eine umfassende Erweiterung des Skandinavienkais in Lübeck-Travemünde, um den steigenden Anforderungen des Hafenbetriebs gerecht zu werden.
Die Investitionssumme beträgt 266 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 und umfasst die Verlängerung der Gleis- und Kranbahnanlagen einschließlich Tiefgründung sowie baulichen Maßnahmen wie Abbrüche und die Errichtung eines Ersatzgebäudes. Ziel ist es, den wachsenden Verkehr von Mega-Schiffen zu bewältigen, maximale Güterzuglängen von 740 Metern abfertigen zu können und die Infrastruktur des Terminals insgesamt zu verbessern. Dies beinhaltet auch die Optimierung der Verkehrsanbindung und die Implementierung spezieller Entwässerungssysteme zur Bewältigung der Oberflächenversiegelung. Insgesamt soll der Skandinavienkai zu einem modernen und leistungsfähigen Multifunktionsterminal ausgebaut werden.
Verlängerung der Gleis- und Kranbahnanlage
Eine Erweiterung des Hafengeländes war nur nach Süden hin möglich, wodurch viele Maßnahmen „im Bestand“ notwendig wurden, u.a. Abbrüche, Anpassungen der Terminalfläche sowie insbesondere die Verlegung bzw. Stilllegung vorhandener Leitungen, was größere Rohre und Schächte erforderte.
Gleis- und Flächenentwässerung
Beidseits der vorhandenen Kranbahn waren je 130 Meter Staukanäle neu anzulegen. Aufgrund von Zwängen in der möglichen Tiefenlage der Leitungen sowie die nicht mögliche Überquerung der Bestandsleitung DN 1000 (Vorflut) war eine Aufteilung des Entwässerungssystems in vier Teileinzugsgebiete mit jeweils 82,3 Kubikmeter Speichervolumen erforderlich, das über Staukanäle sichergestellt werden musste. Aufgrund der erforderlichen Lage oberhalb des Mittelwasserstandes der Trave und der notwendigen Überdeckung waren nur Staukanäle mit einem Fassungsvermögen von 0,78 Kubikmeter/Meter DN 1000 aus Stahlbeton einbaubar, wodurch Doppelstränge angeordnet werden mussten. Dafür waren Gräben von bis zu 5 Metern Breite, 5 Metern Tiefe und Längen von mindestens 12 Metern erforderlich, die mit dem TWF-Gleitschienenverbau in einem Vorgang erledigt werden konnte.
Unter dem Gleisbereich verläuft eine bestehende Entwässerungsleitung, die nicht verlegt werden kann. Daher musste das neue Entwässerungssystem zweigeteilt werden – je ca. 130 Meter auf beiden Seiten der Kranbahn. Jeweils am Anfang der Verlängerung und am Gleisende sowie jeweils vor und hinter dem querenden Kanal wurden Kontrollschächte DN 1000 angeordnet. Die Sickerstränge verlaufen von hier aus zu zwei Querungen, in denen das Niederschlagswasser gesammelt und an die Entwässerung der Gesamtanlage übergeben wird.
Die Entwässerung der befestigten, an die Gleis- bzw. Kranbahnanlage angrenzenden Lkw-Stellflächen erfolgt über neu verlegte Einzelabläufe sowie Sammelleitungen mit Anschluss an eine bestehende Vorflutleitung, die ins Hafenbecken der Trave entwässert.
Hohe Flexibilität und optimale Einweisung
„Mit dem TWF-Gleitschienenverbau waren wir für die Anforderung dieser Baustelle optimal aufgestellt. Insbesondere im Grundwasserbereich ist die Gleitschiene optimal gegenüber einem festen Verbaukasten. So waren wir sehr flexible. TWF ist zwar etwas teuer als andere Systeme, was aber durch die Flexibilität mehr als ausgeglichen wird. Zudem wurde das Material sauber angeliefert, alles war gängig, das haben wir schon anders erlebt. Und TWF-Berater Michael Bär hat sich richtig reingehängt, unsere Leute intensiv eingewiesen. Das ist gerade beim Gleitschienenverbau wichtig, damit keine Fehler passieren“, berichtet Matthäi-Polier Klaus Norden begeistert, der schon bei früheren Bauvorhaben mit TWF-Verbau gearbeitet hatte.
TWF-Berater Michael Bär ergänzt: „Unser Gleitschienenverbau lässt sich sehr flexibel auf die Baustellengegebenheiten anpassen. Am KLV-Terminal zum Beispiel durch eine Eck- und Doppelgleitschiene mit Rollenschlitten für eine Grabenbreite von über fünf Metern. Dadurch konnte die Mannschaft von Klaus Norden (Polier bei Matthäi) zwei Staukanäle nebeneinander in einem Bauabschnitt verlegen und viel Zeit sparen. Unser technisches Büro hat mit der statischen Berechnung eine tolle Grundlage erarbeitet, die Besonderheiten auf der Baustelle lösen wir ‚auf Zuruf‘ ganz pragmatisch.“