Große Formate für kleine Stadt
Stadt Waldbröl saniert Zentrum mit speziellem PflastersystemDie Sanierung einer der Haupt- und Durchgangsstraßen in Waldbröl zeigt, dass der Trend zu großformatigen Pflasterelementen auch im ländlichen Raum angekommen ist. Zum Einsatz kam ein Pflastersystem von Einstein Fugentechnik.
Bei der Sanierung von Pflasterflächen besteht seit längerer Zeit ein Trend hin zu großformatigen Pflasterelementen. Vor allem im urbanen Bereich wird häufig versucht, hiermit die oft gewünschte gerad-linige Formenwirkung zu erzielen. Dass dieser Trend nun auch bei der Sanierung von Flächen im ländlichen Raum angekommen ist, verdeutlicht das Beispiel der Sanierung einer der Hauptdurchgangsstraßen durch die Stadt Waldbröl im Oberbergischen Kreis. Hier kam bei der Neugestaltung des Ortsmittelpunktes ein Pflastersystem u.a. im Format 60 x 40 x 12 Zentimeter zum Einsatz, das sich optisch in das Umfeld der Kleinstadt einfügt und zugleich den anfallenden Verkehrsbelastungen standhält.
Alle 64 Ortsteile der Marktstadt, die rund 64 Kilometer östlich von Köln liegt, verfügen zusammen immerhin über knapp 20.000 Einwohner. Mit nur 315 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Gemeinde jedoch eher ländlich geprägt. Bei der Befestigung der innerstädtischen Flächen setzten die Planer bisher eher auf kleinformatige Pflasterelemente. Mit der Sanierung der Kaiserstraße Anfang des Jahres 2023 sollte sich dies nun ändern. Mario Klein, zuständig bei der Stadt Waldbröl für den Fachbereich Bauen erläutert die Ausgangslage: „Bei der Kaiserstraße handelt es sich um eine Bundesstraße, die sich mitten durch den Ort zieht. Schon seit längerer Zeit war der alte Belag insbesondere im Stadtzentrum marode und gab kein schönes Bild mehr ab. Mit Hilfe einer neuen Flächenbefestigung sollte der Ortsmittelpunkt eine deutliche Aufwertung erfahren. Nachdem feststand, dass die Fahrbahn wieder asphaltiert wird, suchten wir für die Befestigung der Gehwege und Nebenflächen des Straßenraums einerseits einen frischen Betonpflasterbelag, der ein einheitliches Bild abgibt und sich optisch in das dörfliche Umfeld einfügt, aber dennoch eine gewisse Moderne ausstrahlt. Andererseits muss der neue Pflasterbelag auch den Belastungen standhalten, die durch Fahrzeuge entstehen, die die Zufahrten zu den Geschäften nutzen. Insbesondere die Nebenflächen werden durch Anlieferungen des Einzelhandels stark belastet.“
Modula Plus aus der Einstein-Pflasterfamilie
Die Wahl fiel auf das Pflastersystem Modula Plus aus der Einstein-Pflasterfamilie. Für die insgesamt ca. 2.200 Quadratmeter zu sanierenden Flächen entschieden sich die Planer für Steine im Format 60 x 40, 40 x 20, 30 x 15, 30 x 20 und 15 x 15 Zentimeter in einer Dicke von 12 Zentimetern. „Mit der Mischung aus großen und kleineren Formaten gelingt es uns, den Straßenraum in einen ruhigen Rahmen zu setzen“, erklärt Mario Klein. „Zudem sorgt die feingewaschene Oberfläche der Gehwege in diamantgrau für ein sehr wertiges Ambiente.“ Eine zusätzliche Raffinesse: Einige Nebenflächen wurden im Farbton „sandbeige boulevard“ gestaltet. Das wirkt sehr warm und bietet einen schönen Kontrast zu Gehwegen und Fahrbahn. Zusätzliche Auflockerungen z.B. zwischen Geh- und Radweg bringen Natursteinbänderungen aus Basaltpflaster.
Optimale Fuge sorgt für Stabilität und saubere Optik
Auch technisch bietet diese Lösung einige Vorteile: Dank seiner D-Punkt-Fugentechnik kommt es bei diesem System des Herstellers Berding Beton bei der Verlegung der Steine, wenn überhaupt nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt deshalb der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren sehr gering. Die oft übliche Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge bzw. der Fugenraum werden eingehalten. „Hieraus ergibt sich ein sehr sauberes Fugenbild“, fährt Mario Klein fort. „Weil sich stets eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen ergibt, ist das System in der Lage, Schub- und Horizontalkräfte über das Fugenmaterial abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten. Dadurch bleibt die Fläche dauerhaft ohne Schaden – auch wenn sie von schwereren Fahrzeugen genutzt wird.“
Obwohl die bisher in beide Richtungen befahrbare Kaiserstraße nach der Sanierung teilweise nur noch einspurig befahrbar ist, zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger aus Waldbröl überwiegend zufrieden. Der neu gestaltete Straßenraum bietet eine gesteigerte Aufenthaltsqualität und lässt erkennen, dass großformatige Pflasterelemente auch im ländlichen Bereich durchaus eine sehr gute Lösung darstellen können.