Kanalbau 2030: Der Qualitätsanspruch bleibt

Klimawandel-Folgen fachgerecht bekämpfen

Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Die Ansprüche an Kommunen und Netzanbieter, an Planungsbüros und Bauunternehmen steigen. Gefordert sind fachlich einwandfreie Lösungen.

Dr.-Ing. Marco Künster ist Geschäftsführer des Güteschutz Kanalbau e.V.
© Güteschutz Kanalbau

Dr.-Ing. Marco Künster ist Geschäftsführer des Güteschutz Kanalbau e.V.
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Das Klima ändert sich, und wir alle bekommen die Auswirkungen Jahr für Jahr deutlicher zu spüren. Insbesondere Starkregenereignisse rücken immer stärker in den Fokus der Wahrnehmung, denn die mit diesen Extremwetterlagen verbundenen negativen Folgen und Schäden für die Bevölkerung und unsere Infrastruktur sind gravierend. Keller drohen voll zu laufen und die Kanalisation ist schnell überfordert, denn unsere Kanalinfrastruktur ist für eine punktuelle Aufnahme so großer Wassermengen nicht ausgelegt.

Handlungsdruck steigt

Kommunen und Netzbetreiber stehen vor der Aufgabe, neue Wege im Umgang mit den Wassermassen zu finden. Hierfür gilt es unter anderem, mit den passenden Maßnahmen den Abfluss der Niederschläge in die Kanalisation zu vermeiden oder zu verzögern und so die negativen Auswirkungen abzumildern: durch die Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten und Stauräumen oder die Nutzung von Regenwasser vor Ort. All dies geschieht mit der Zielsetzung, die Stadtentwässerung anzupassen und sie zukunftssicher zu machen.


Moderne Stadtentwässerung im Wandel

In diesem Zusammenhang sind Strategien wie Green Cities, Schwammstädte oder blau-grüne Infrastrukturen konzeptionelle Ansätze einer modernen Stadtentwässerung im Wandel. Das langfristige Ziel besteht in einer nachhaltigen Stadtplanung nach ökologischen Grundsätzen und auf der Basis von innovativen Technologiekonzepten. Um Städte und Räume aber „klimafit“ zu machen, ist interdisziplinäres Handeln verschiedener Akteure gefragt. Dies inkludiert nicht nur die Verantwortlichen der Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft wie Kommunen, Stadtentwässerungsbetriebe und Tiefbauämter, sondern auch Entscheider in Grünflächenämtern, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, Naturschutzbehörden und Gesundheitsämtern.

Steigender Instandhaltungs- und Investitionsbedarf

Eine an den Grundsätzen einer gesteigerten Wassersensibilität und Klimaanpassung orientierten Stadtentwässerung ist aber nur ein Baustein eines leistungsfähigen urbanen Wassermanagements. Ein Fokus, den wir nicht aus den Augen verlieren dürfen, ist der Erhalt einer unserer kostbarsten Infrastrukturen, die wir haben: das unterirdische Abwassernetz. Seit langem ist klar, dass das System in die Jahre kommt und einen steigenden Instandhaltungsaufwand erfordert. Damit es auch langfristig überall bezahlbar und verlässlich bleibt, muss mehr investiert werden.

Mehr Wertschätzung für die Kanalnetze – diese alte Forderung gewinnt vor diesem Hintergrund aktuell an Dynamik. Besonders in Zeiten angespannter Haushalte sollte ein Grundsatz dabei aber nicht vergessen werden: Nur wer auf Qualität achtet, spart langfristig.

Qualität ist und bleibt entscheidend

Deshalb ist die Qualität der ausgeführten Arbeiten entscheidend. Nur mit einwandfreier, qualitativ hochwertiger Ausführung nach dem aktuellen Stand der Technik können Reparaturen vermieden und eine intakte In-frastruktur sichergestellt werden. Kommunen sind gut beraten, wenn sie bei der Herstellung und Instandhaltung ihrer Netze auf kompetente, zuverlässige und leistungsstarke Baupartner vertrauen, die die geforderten Qualitätsstandards berücksichtigen. Denn ein vorzeitiges Versagen der Bauwerke hätte eine zusätzliche finanzielle Belastung der Kommunen zur Folge. Kurzum – die Qualität bei Ausschreibung, Ausführung und Bauüberwachung ist maßgebend für die Wirtschaftlichkeit entsprechender Investitionen und die Effizienz unserer begrenzten Ressourcen.

Es sollte allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass die hierfür benötigten Fachkräfte zunehmend rar werden: Seit Jahren herrscht in der Branche Fachkräftemangel. Im Kanalbau stehen qualifizierte Fachkräfte oder Ingenieure mit entsprechender Berufserfahrung nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Deshalb müssen die vorhandenen Kapazitäten möglichst produktiv eingesetzt werden. Das verstärkt den Anspruch, vorbehaltlos auf Qualität und Qualifikation zu setzen.

RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau

www.kanalbau.com

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