Messen – Planen – Bauen mit nur einem System
Neue Maschinensteuerung MC-Mobile von TopconMessen, Planen, Bauen – wie funktioniert dieser Prozess beim Einsatz von Minibaggern in der Praxis? Das hat der Landschaftsbau-Betrieb Knappmann mit dem Maschinensteuerungssystem Topcon MC-Mobile für Minibagger getestet.
Das Tablet gibt dem Maschinisten alle Informationen, die er benötigt, um die Modellage nach Plan auszuführen.
© Topcon Deutschland Positioning GmbH
Es ist ein Quartier, wie so viele, die gerade in Deutschland entstehen. Rund um den Altbestand soll hier auf rund 20.000 m² in Bochum-Weitmar neue Wohnqualität entstehen. Mit Begegnungsflächen, Grünflächen, Spielplätzen und Erweiterung des Baumbestandes. Das Besondere: Während der Umbauarbeiten findet eine kleine Premiere statt. Hier ist das erste in Deutschland ausgelieferte MC-Mobile-System von Topcon im Einsatz.
Andreas Deselaers, Prokurist und Bereichsleiter der Knappmann GmbH & Co. Landschaftsbau KG, ist der Digitalisierung im Landschaftsbau mehr als aufgeschlossen: „Mit unseren 150 Mitarbeitenden machen wir alles, von Landschaftsbau bis Grünpflege. Wir haben immer wieder das Problem, dass wir bei Bauprojekten, wie hier im Quartier Bärendofer Bögen, nur mit kleinen Maschinen sinnvoll arbeiten können. Durch hohe Gebäude, Bäume und Büsche haben wir dann in der Regel auch keinen Satellitenempfang. Da bleibt uns nur, händisch nach Plan abzustecken und zu kontrollieren. Ich habe Topcon vor kurzen nach einer Maschinensteuerung für kleine Maschinen gefragt, die diese Herausforderung löst – und prompt die MC-Mobile schon vor Verkaufsstart zum Testen erhalten.“
Sensoren, Steuereinheit, mobiles Tablet
Mit dem MC-Mobile-System von Topcon und Swing-Boom-Unterstützung beim Minibagger zum perfekt geschwungenen Weg.
© Topcon Deutschland Positioning GmbH
An einen 3,5 Tonnen-Bagger wurden aktive Neigungssensoren, sogenannte IMU’s, und die Steuereinheit angebaut. Vor Ort drückte Raimo Vollstädt, Product Marketing Manager der Topcon Positioning Group, dem Baustellenleiter ergänzend dazu ein Tablet in die Hand und wies ihn ein: „Das Tablet spielt im gesamten Prozess eine wichtige Rolle. Es wird sowohl zum Messen, zum Verifizieren, als auch zum Abstecken genutzt.“
„Unsere Mitarbeiter haben schon Grundkenntnisse im Umgang mit Totalstationen. In wenigen Minuten war alles klar, der Bagger wurde kalibriert, die Prismen und die Totalstation LN-150 von Topcon in Position gebracht – und los ging’s“, so Deselaers. „Diese Totalstation ist gerade für Nichtvermesser besonders einfach zu bedienen“, so Vollstädt. „Sie wird auf dem Stativ platziert und mit dem einzigen am Instrument vorhandenen Druckknopf eingeschaltet. Danach horizontiert sie sich selbstständig und vollautomatisch.“
Flexibel und effizient
Ein Knopfdruck und die LN-150 arbeitet.
© Topcon Deutschland Positioning GmbH
Der Knappmann-Maschinist vermisst im ersten Schritt selbstständig das Gelände.
© Topcon Deutschland Positioning GmbH
Der Plan wird direkt lokal auf dem Tablet erstellt, das Teil des MC-Mobile-Systems von Topcon ist.
© Topcon Deutschland Positioning GmbH
„Ich bin wirklich begeistert, wie effizient das MC-Mobile den gesamten Prozess Messen-Planen-Bauen vereinfacht“, erläutert der Prokurist am Beispiel eines geschwungenen Fußwegs, der hier entstehen soll. „Anstatt alles mühsam mit Holzpflöcken und zwei Mann abzustecken, haben wir mit diesem System innerhalb kürzester Zeit das Gelände vermessen und den Plan lokal auf dem Tablet erstellt. Das Tablet mit den Daten wurde dann einfach in der Kabine befestigt. Der Maschinist konnte mit diesem Plan sofort loslegen und hatte damit den Aushub und die Modellierung der Fläche perfekt im Griff, ohne zwischendurch nochmals nachmessen zu müssen. Über den Prismenstab und die LN-150 konnte er sich bei Bedarf jederzeit selbst kontrollieren.“
Mit der Topcon-Technologie hat Knappmann in diesem Prozess rund die Hälfte der Arbeitszeit eingespart. „Ich wollte MC-Mobile gleich kaufen, aber Topcon hat mich bis nach dem Verkaufsstart vertröstet.“ Andreas Deselaers schwärmt davon, dass selbst spontane Änderungswünsche der Architekten damit einfach gelöst werden könnten. „Das würde kein erneutes Abstecken und Hin und Her mehr bedeuten. Wir würden einfach unseren lokalen Plan anpassen und fertig.“ Dass nur die Sensoren fest verbaut werden müssen, aber das Android-Tablet von mehreren Baggern genutzt werden kann, findet er „eine super Sache. Ich denke, wir werden zunächst einmal die ersten Minibagger mit Sensoren ausrüsten und mit einem oder zwei Tablets starten. Das schont unser Investitionsbudget. Und wenn sich die Einsatzfälle erhöhen, dann können wir immer noch weitere nachkaufen.“
Die Fläche für den geplanten Weg ist modelliert. Bis die ganze Baustelle für Knappmann abgeschlossen ist, darf sein Team das MC-Mobile von Topcon noch weiter nutzen. „Aber dann wird gekauft“, legt sich der erfahrene Bereichsleiter fest.