Modulare Pflanzwände zur Fassadenbegrünung

Immergrüne Architektur für Green City Towers in Freiburg

Auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs Nord entsteht ein ambitioniertes Stadtplanungsprojekt. Das Eingangstor des neuen Freiburger Stadtviertels, der Green City Tower, fällt vor allem durch seine Fassadenbegrünung ins Auge.

Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Nord in Freiburg im Breisgau entstand der aus mehreren Gebäudeteilen bestehende Green City Tower.
© Richard Brink GmbH & Co. KG

Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Nord in Freiburg im Breisgau entstand der aus mehreren Gebäudeteilen bestehende Green City Tower.
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Der insgesamt vier Gebäudeteile umfassende Green City Tower am alten Zollhof in Freiburg vereint Büro-, Gastronomie- und Wohnflächen in einem einzigartigen Komplex. Während drei der Bauten über vier, fünf und sieben Etagen verfügen, erstreckt sich der imposante Wohnturm mit 53 Mietwohnungen verteilt über 15 Obergeschosse insgesamt 52 Meter in die Höhe.

Die Fertigstellung des Projekts verantwortete die Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH, nachdem der Rohbau Anfang 2017 zunächst zum Erliegen gekommen war. Mit einem überarbeiteten und neu eingereichten Konzept erreichte die Unternehmensgruppe Unmüssig als Bauherr ab Juni 2020 die Fortsetzung der Baumaßnahmen. Im Zuge der Neukonzeption holte sie dazu die Archis Architekten + Ingenieure GmbH aus Karlsruhe ab Leistungsphase 4 mit ins Boot. Gemeinsam mit Fachplanern und Beratern gelang so Ende 2021 die Fertigstellung des beeindruckenden Neubaus, der im Sinne einer ökologischen Gebäudenutzung neue Maßstäbe setzt.

Portal mit grünem Antlitz

Der Green City Tower bietet darüber hinaus Unternehmen großzügige Büro- sowie Gastronomieflächen und fungiert dank seiner auffälligen Architektur als Portal des neu entstehenden Stadtviertels.
© Richard Brink GmbH & Co. KG

Der Green City Tower bietet darüber hinaus Unternehmen großzügige Büro- sowie Gastronomieflächen und fungiert dank seiner auffälligen Architektur als Portal des neu entstehenden Stadtviertels.
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Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Neubaus ist seine großflächige Fassadenbegrünung. In ihrem Umfang stellt sie eine der größten vertikalen Vegetationsflächen in Deutschland dar.
© Richard Brink GmbH & Co. KG
Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Neubaus ist seine großflächige Fassadenbegrünung. In ihrem Umfang stellt sie eine der größten vertikalen Vegetationsflächen in Deutschland dar.
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Nicht weniger als 4.300 Quadratmeter und damit rund zwei Drittel der gesamten Fassadenfläche des Wohnturms wurden mit einer wandgebundenen Begrünung versehen. In dieser Dimension ist die Maßnahme am Green City Tower eine der größten vertikalen Vegetationsflächen in ganz Deutschland mit einem CO2-Bindevermögen von 20 t bis 25 t pro Jahr.

„Als Gestalter ist es unsere Aufgabe, die Herausforderungen unserer Gesellschaft, in sozialer und ökologischer Sicht, anzunehmen und Lösungen für eine lebenswerte Gemeinschaft sicherzustellen. Der Green City Tower spiegelt eben diesen Anspruch wider. Ziel war es, eine vielfältige und nicht bodengebundene ganzjährige Begrünung zu realisieren, welche positive Auswirkungen auf das Mikroklima hat und mit einem geringen Wartungsaufwand verbunden ist“, erläutert Bastian Wieland, Dipl.-Ing., M.Eng. Freier Architekt BDA von der Archis Architekten + Ingenieure GmbH.

Mit den Fassadenarbeiten, einer extensiven und intensiven Dachbegrünung sowie der Gestaltung weiterer Außenanlagen wurde die flor-design Wand GmbH beauftragt. Mit über 25 Jahren Erfahrung im Garten- und Landschaftsbau sowie der Spezialisierung auf Dach- und Wandbegrünungen war der Freiburger Fachbetrieb der geeignete Ansprechpartner für die geplanten Arbeiten. Bei der Umsetzung konnten sich die Verantwortlichen nicht nur auf eine professionelle Montage, sondern auch eine umfassende und individuelle Planung seitens des verarbeitenden Betriebs verlassen.

„Unsere Arbeit beginnt aufgrund unserer Funktion nicht erst als Verarbeiter, sondern bereits als Planer weit im Vorfeld der eigentlichen Montage. Dabei legen wir größten Wert darauf, die spezifischen Vorgaben und Ziele der jeweiligen Bauherren zu erfüllen. In diesem Fall war eine Fassadenbegrünung gewünscht, welche dem Gebäude im Sommer wie im Winter ein grünes Erscheinungsbild verleihen sollte“, erklärt Klaus Wegenast, Geschäftsführer der Flor-Design Wand GmbH.

Starke Kooperation für maßgeschneiderte Fassadenbegrünung

Aufnahmen aus der Bauphase verdeutlichen den Aufbau der Pflanzwände: Vorgehängte, hinterlüftete Pflanzkassetten wurden mithilfe von Trägerschienen an der Fassade befestigt. Im Bodenbereich fangen Ständer das Gewicht der bepflanzten Kassetten auf und unterstützen so die Fassade.
© Richard Brink GmbH & Co. KG

Aufnahmen aus der Bauphase verdeutlichen den Aufbau der Pflanzwände: Vorgehängte, hinterlüftete Pflanzkassetten wurden mithilfe von Trägerschienen an der Fassade befestigt. Im Bodenbereich fangen Ständer das Gewicht der bepflanzten Kassetten auf und unterstützen so die Fassade.
© Richard Brink GmbH & Co. KG
Mit seiner patentierten „greencityWALL“ war der Betrieb in der Lage, eine für das Projekt passgenaue Lösung anzubieten, welche den Anforderungen an eine immergrüne Fassade umfänglich gerecht wird. Die flor-design Wand GmbH bietet mit ihrem System eine individuell gestaltbare Lösung für vertikale Aufbauten im Indoor- sowie Outdoorbereich.

Die Anwendungsfälle des Systems reichen dabei von freistehenden Varianten als Lärm-, Sicht- oder Windschutz bis hin zu Lösungen für das urban gardening oder einer wandgebundenen Fassadenbegrünung innerhalb von Mineralsubstraten. Mit der Firma Richard Brink vertraut das Unternehmen dabei auf einen erfahrenen Kooperationspartner, der den konstruktiven Part für die „greencityWALL“ entsprechend der projektspezifischen Vorgaben am Green City Tower fertigte und lieferte. Dieser konstruktive Teil setzt sich im Wesentlichen aus Pflanzkassetten aus beschichtetem Aluminium sowie Tragschienen aus feuerverzinktem Stahl als Unterkonstruktion zusammen. Hierbei wird der Kassettenkorpus als vorgehängtes und hinterlüftetes Element direkt in die Tragschienen entlang der Fassade eingehängt und bildet im Verbund aller modularen Elemente eine nahtlose Begrünung aus.

Die Richard Brink GmbH & Co. KG bietet innerhalb ihrer Pflanzwand-Produktreihe „Adam“ entsprechende Lösungen für freitragende Wandbefestigungen, für zusätzlich über Füße im Fundament getragene Varianten sowie für eine Kombination mit Wärmeverbundsystemen. Als Pflanzkassetten stehen zudem wahlweise vertikale oder getreppte Ausführungen zur Wahl, welche verschiedene Geschmäcker ansprechen, aber in jedem Fall eine ansprechende vertikale Begrünung realisieren.

Weit mehr als eine schöne Fassade

Die Pflanzballen wurden in die Ausschnitte eingebracht. Im Wechsel dazu erfolgte das Einfüllen des Substrats von oben. Bewässerungsschläuche gewährleisten die Versorgung der Gewächse.
© Richard Brink GmbH & Co. KG

Die Pflanzballen wurden in die Ausschnitte eingebracht. Im Wechsel dazu erfolgte das Einfüllen des Substrats von oben. Bewässerungsschläuche gewährleisten die Versorgung der Gewächse.
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Mittlerweile ist aus den circa 50.000 Einzelgewächsen eine nahtlose Grünfläche geworden. Diese setzt nicht nur optische Akzente, sondern trägt ebenfalls zum Schutz sowie der Isolation der Bausubstanz bei. Darüber hinaus schafft sie wertvollen Lebensraum, filtert Feinstaub aus der Luft und bindet CO2.
© Richard Brink GmbH & Co. KG
Mittlerweile ist aus den circa 50.000 Einzelgewächsen eine nahtlose Grünfläche geworden. Diese setzt nicht nur optische Akzente, sondern trägt ebenfalls zum Schutz sowie der Isolation der Bausubstanz bei. Darüber hinaus schafft sie wertvollen Lebensraum, filtert Feinstaub aus der Luft und bindet CO2.
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An der Fassade des Green City Tower in Freiburg wurden durch flor-design insgesamt 1.484 Pflanzkassetten mit einer Beschichtung in RAL 9010 (Reinweiß) sowie zusätzliche Ständer und Verkleidungsbleche verbaut. Die Kassetten nehmen seitlich über vorgefertigte Pflanzlöcher in Summe circa 50.000 Pflanzballen entlang der Fassade auf. Immergrüne und stresskonditionierte Stauden, Gräser und Gehölze wie Lavendel, Rosmarin, Farn und Salbei bieten nicht nur eine beeindruckende Optik, sondern schützen die Bausubstanz zusätzlich vor Wind, Temperaturschwankungen sowie Lärm.

Um Einflüssen durch Frost oder extremer Hitze vorzubeugen, wurden die Frontbleche zusätzlich mit XPS-Platten isoliert. Sowohl die Bewässerung als auch die Düngung erfolgen vollautomatisch und an die jeweiligen Witterungsverhältnisse angepasst. Tröpfchenbewässerungsschläuche in regelmäßigen Abständen sichern die Versorgung der Pflanzen innerhalb der Kassetten.

Eingebrachtes Regen- und Gießwasser kann dank Perforationen in den Bodenblechen der jeweiligen Pflanzkassetten von einer Kassette in die darunterliegende durchsickern. Lediglich die untersten Reihen sind ab Werk rundum verschweißt und für eine kontrollierte Ableitung des überschüssigen Wassers mit Ablaufstutzen versehen. So wird eine gleichmäßige Verteilung sichergestellt, die weder Wasser vergeudet noch sich aufstauendes Wasser zulässt.

Mittlerweile erstrahlt der Green City Tower in sattem Grün und wird so seiner Bedeutung als Eingangstor des neuen und modernen Stadtviertels visuell wie funktional gerecht. Dies wurde nicht zuletzt durch die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich. „Wir pflegen seit vielen Jahren eine enge und partnerschaftliche Kooperation mit der Firma Richard Brink. Dieses Projekt ist das Ergebnis gemeinsamer Entwicklungen und der Erarbeitung technischer Lösungen gepaart mit einer verlässlich hohen Qualität der gefertigten Komponenten“, lobt Klaus Wegenast abschließend.

Richard Brink GmbH & Co. KG

www.richard-brink.de

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