Nachhaltiges Bauen mit Ziegeln

Mehrfamilienhaus mit umweltgerecht Wandbaustoff errichtet

Bei der Planung eines 2021 errichteten Mehrfamilienwohnhauses in Auerbach setzten RK Next Architekten auf die ökologischen und bauphysikalischen Vorzüge des „Unipor W07 Silvacor“-Mauerziegel von Leipfinger-Bader

Massive Fassadenkonstruktion: Mit dem „Unipor W07 Silvacor“-Ziegel von Leipfinger-Bader wurde eine besondere ökologische Qualität sowie ein hoher baulicher Schall- und
Wärmeschutz
sichergestellt.
© RK Next Architekten

Massive Fassadenkonstruktion: Mit dem „Unipor W07 Silvacor“-Ziegel von Leipfinger-Bader wurde eine besondere ökologische Qualität sowie ein hoher baulicher Schall- und
Wärmeschutz
sichergestellt.
© RK Next Architekten
Viel mehr landschaftliche Idylle ist beinahe unmöglich. Die einstige Bergbaustadt Auerbach mit ihren rund 10.000 Einwohnern hat als Tor zum Naturpark Fränkische Schweiz in seiner Umgebung alles an Naturschönheiten zu bieten, was die Region nicht nur bei Touristen so beliebt macht. Nach Jahren der Stagnation bei der Einwohnerentwicklung – infolge der Schließung der Erzgrube in den 80er Jahren – geht es auch hier mittlerweile bergauf.

Nachverdichtung mit moderner Architektur

Die Attraktivität schlägt sich auch durch eine erhöhte Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt nieder. Ein Grund mehr für die regional tätige Vermietungsgesellschaft Bachmann Gebäude GmbH, ihr Wohnraumangebot zu vergrößern. An einem Standort ihres verwalteten Wohneigentums am Stadtkern von Auerbach gab es zwei kleinere Altgebäude, die ursprünglich saniert und erweitert werden sollten. Aufgrund schlechter Bausubstanz entschied sich der Bauherr jedoch für einen Abriss und den Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses auf dem freiwerdenden Grundstück.

Nachhaltiger Wohnungsbau in Auerbach: Zu den architektonischen Gestaltungselementen der Fassade zählen die besondere Betonung der Balkone und eine Holzverschalung ab dem ersten Obergeschoss auf drei Seiten des Gebäudes.
© RK Next Architekten

Nachhaltiger Wohnungsbau in Auerbach: Zu den architektonischen Gestaltungselementen der Fassade zählen die besondere Betonung der Balkone und eine Holzverschalung ab dem ersten Obergeschoss auf drei Seiten des Gebäudes.
© RK Next Architekten
Auf die Umsetzung moderner Architektur wurde – neben der geforderten Einbindung in die bestehende Bebauung – vom beauftragten Architekturbüro RK Next Architekten (Bayreuth) der Geschwister Julia und Max Küfner viel Wert gelegt. „Der Baukörper sollte sich in Form und Funktion dem vorhandenen kleinstädtischen Ensemble anpassen und trotzdem mit einer zeitgemäßen Fassade den heutigen Gestaltungsansprüchen genügen“, umschreibt der zum Projektteam gehörende Architekt Sebastian Greiner das Planungsmotto. Zentrale Stilmittel waren dabei die auf drei Gebäudeseiten angeordnete Holzverschalung ab dem ersten Obergeschoss und die besondere Betonung der Balkone als architektonisches Gestaltungselement. Ansonsten orientierte sich der kompakte dreigeschossige Baukörper mit seinem T-förmigen Grundriss in Gebäudehöhe und seinem Satteldach an der bestehenden Nachbarbebauung. Auf eine Unterkellerung des Neubaus wurde verzichtet und der benötigte Technikraum für die PV-Anlage im Erdgeschoss vorgesehen.

Tannenholzfüllung sichert hohe Nachhaltigkeit

Die Wahl des Außenwandbaustoffes wurde maßgeblich bestimmt durch die besonders vielfältigen Anforderungen an die Gebäudehülle. Neben garantierter hoher Nachhaltigkeit sollte sie vor allem zum geforderten Energieeffizienzhausstandard KfW 40 beitragen. Außerdem waren wegen der Gebäudehöhe und der Grundstückslage auch statische und schallschutztechnische Aspekte zu berücksichtigen.

Die intensive Beratung durch das Ziegelwerk Schönlind, das die Unternehmensgruppe Leipfinger-Bader mit Stammsitz in Vatersdorf (Niederbayern) betreibt, gab letztlich den entscheidenden Ausschlag. Der empfohlene „Unipor W07 Silvacor“-Mauerziegel erwies sich als die optimale Lösung, weil die geforderte hohe Nachhaltigkeit nicht zu Lasten von Standfestigkeit und Schallschutz (Druckfestigkeit fK = 2,2 MN/m², Schalldämm-Maß Rw = 48 dB) ging. Dabei liegt die besondere ökologische Qualität des Ziegels in seiner für Wandbaustoffe einzigartigen Füllung aus nachwachsenden Tannenholzfasern. Dafür wurde der Silvacor-Baustoff im Jahr 2017 als bestes Innovationsprodukt mit dem renommierten „Architects‘ Darling Award“ ausgezeichnet.

Aufgrund der angestrebten Wohnbehaglichkeit war für den Bauherren insbesondere die Speicherfähigkeit des massiven Silvacor-Ziegels entscheidend, da diese wichtig für ein angenehmes Wohnklima ist. Ein Aspekt, der angesichts immer häufigerer sommerlicher Hitzeperioden zukünftig beim Wohnungsbau zunehmende Bedeutung gewinnen wird. Das massive Außenmauerwerk speichert dabei tagsüber die durch Sonneneinstrahlung erzeugte übermäßige Sonnenwärme und gibt sie erst während der kühleren Nachtstunden langsam an die Innenräume ab. Ähnliches gilt für den natürlichen Ausgleich von Luftfeuchteschwankungen.

Bewährte Zusammenarbeit mit Ziegelhersteller

Von der Qualität der hergestellten Ziegel musste die mit der schlüsselfertigen Errichtung betraute Baufirma HD-Bau Wohnen GmbH nicht überzeugt werden. „Mit dem Ziegelwerk Leipfinger-Bader standen wir bereits vor diesem Bauprojekt im partnerschaftlichen Kontakt“, erklärt hierzu der auf Seiten des ortsansässigen Bauunternehmens für das Projekt zuständige Bautechniker Thomas Meyer. „Hohe Materialgüte und der gebotene Service, von der beratenden Unterstützung während der gesamten Bauphase bis hin zu praxisnahen Verarbeitungs-Vorführungen auf der Baustelle, trugen auch bei diesem Projekt zu der von uns angestrebten hohen Mauerwerksqualität bei.“

Massive Fassadenkonstruktion: Mit dem „Unipor W07 Silvacor“-Ziegel von Leipfinger-Bader wurde eine besondere ökologische Qualität sowie ein hoher baulicher Schall- und Wärmeschutz sichergestellt.
© RK Next Architekten

Massive Fassadenkonstruktion: Mit dem „Unipor W07 Silvacor“-Ziegel von Leipfinger-Bader wurde eine besondere ökologische Qualität sowie ein hoher baulicher Schall- und Wärmeschutz sichergestellt.
© RK Next Architekten
Die permanente Weiterentwicklung des Leistungsangebots bezieht sich bei Leipfinger-Bader nicht nur auf die hergestellten Mauersteine und ein ausgefeiltes Zubehörprogramm. Ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft der familiengeführten Gruppe ist bei diesem Projekt auch die Vermauerung des Silvacor-Ziegels mit sogenannten Mörtelpads von Franken Maxit (Azendorf), welche im Hause Leipfinger-Bader mitentwickelt wurden. „Die beim Silvacor-Ziegel bauaufsichtlich zugelassene Alternative zur Dünnbettvermörtelung hat sich aus unserer Sicht als sehr effiziente, zeitsparende Mauertechnik erwiesen“, stellt Meyer zufrieden fest. „Die Logistik wird bei Einsatz der Trockenmörtelplatten durch den Wegfall der sonst erforderlichen aufwendigen Mörtelzubereitung deutlich vereinfacht.“ Auch Nebenarbeiten wie die Reinigung von Hilfsmitteln erübrigen sich. Die Vermörtelung ist zudem – gegenüber dem herkömmlichen Mörtelauftrag mit dem Mörtelschlitten oder der Maurerkelle – für den Verarbeiter bequemer und damit ergonomischer.

Nachhaltig auch bei der Energieversorgung

Der hohe ökologische Anspruch beinhaltete – außer effizienter Energieeinsparung durch baulichen Wärmeschutz – zwangsläufig eine besonders umweltschonende Energieversorgung. Infolge der zentralen Forderung nach hoher Nachhaltigkeit wurde eine leistungsfähige Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher eingeplant. Dadurch kann tagsüber erzeugter Sonnenstrom autark für den abendlichen Stromverbrauch zwischengespeichert werden. Er wird deshalb nicht wie bei den meisten PV-Anlagen in das öffentliche Netz eingespeist.

Unproblematische, reibungslose Bauabwicklung

Alle Wohneinheiten verfügen über offen gestaltete Wohn- und Esszimmer mit integrierten Küchenbereichen.
© RK Next Architekten

Alle Wohneinheiten verfügen über offen gestaltete Wohn- und Esszimmer mit integrierten Küchenbereichen.
© RK Next Architekten
Dank der harmonischen Zusammenarbeit aller Baubeteiligten konnte das Projekt sehr zügig umgesetzt werden. Schon nach einem dreiviertel Jahr Bauzeit waren im August 2021 die Bauarbeiten abgeschlossen. „Letztlich zahlte es sich aus, dass schon in der Frühphase der Planung die Genehmigungsbehörden und auch die Öffentlichkeit über die Details des Projektes ausführlich informiert wurden. Durch den offenen fairen Umgang miteinander und die gemeinschaftliche Abstimmung der einzuhaltenden Rahmenbedingungen gab es keine unnötigen Verzögerungen durch Einsprüche“, erklärt Greiner. So wurde auch der auffällige graue Endanstrich der Fassaden problemlos genehmigt.

Firmengruppe Leipfinger-Bader

www.leipfinger-bader.de

Bautafel

Objektadresse: Untere Vorstadt 12, 91275 Auerbach

Bauherr: Bachmann Gebäude GmbH, Alleestraße 2, 91275 Auerbach

Entwurf und Detailplanung: RK Next Architekten, Hohereuth 11, 95448 Bayreuth

Schlüsellfertige Ausführung: HD-Bau Wohnen GmbH, Pfarrer-Müller-Str. 7, 91275 Auerbach-Michelfeld

Wohnfläche: 801,12 Quadratmeter

Zahl der Wohneinheiten: 12 Wohnungen

Errechneter Jahresheizwärmebedarf: 24,70 kWh/m2a

Tatsächlicher Jahresenergiebedarf: 7,0 kWh/m2a

Außenwandbaustoff: Unipor W07 Silvacor-Ziegel (d=42,5 cm)

Ziegelhersteller: Unternehmensgruppe Leipfinger-Bader, Ziegelwerk Schönlind, Ziegeleistraße 1, 92249 Vilseck-Schönlind

Bauzeit: November 2020 – August 2021

Baukosten: 1.800.000 Euro

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