Schulgebäude im Lernhauskonzept
Neubau einer Grundschule in MünchenDie Schule ist nach dem Lernhauskonzept konzipiert. Der Grundriss ist einladend, die Stahlbeton-Skelettbauweise-Konstruktion stabil, die Fassade dank Knauf Aquapanel Technologie und verschiedenen Putzstrukturen wartungsarm.
In der Grundschule trifft ein fortschrittliches Lernumfeld auf Fassadentechnologie mit Aqua-panel Technologie.
© Knauf/ David Matthiessen
Einladend und zukunftssicher, stabil, pflegeleicht, lebhaft, wartungsarm und attraktiv: So lauten die Eigenschaften, die auf jedes neue Schulgebäude zutreffen sollten. Auf dieser Basis hat die Stadt München im Rahmen ihrer Schulbauinitiative auf einem ehemaligen Kasernengelände in Schwabing eine fünfzügige Grundschule für insgesamt 500 Kinder errichtet. Diese versorgt seit September 2022 die Wohngebiete Erzgießereistraße und Kreativquartier schulisch und wurde bis dahin von der Förderschule Professor-Otto-Speck-Schule aus der Dachauer Straße genutzt.
Städtebauliches Konzept
Das von Behnisch Architekten geplante Bauwerk an der Infanteriestraße 19 ist nach dem Lernhauskonzept konzipiert, das mehrere Jahrgangsstufen räumlich und organisatorisch zusammenfasst. Es umfasst zudem eine eingeschossige Doppelsporthalle mit Nebenräumen, ein Kinderhaus und eine Tiefgarage. Dazu kommen Freiflächen, zum Beispiel ein Rasenspielfeld, ein Fahrradparcours zur Verkehrserziehung und ein Vorplatz, der außerhalb der Schulzeiten auch von anderen Bewohnern des Quartiers genutzt werden darf – perfekt für Begegnungen jenseits des Schullebens.
Der gesamte Komplex basiert auf der Stahlbeton-Skelettbauweise mit Flachdecken, Stützen und Wänden.
© Knauf/ David Matthiessen
Gliederung des Ensembles
Die Sporthalle markiert den Startpunkt des Ensembles im Norden des Grundstücks. Im Mittelpunkt der Anlage steht die Y-förmige, leicht zurückgesetzte, dreigeschossige Grundschule, gefolgt vom eingeschossigen Kinderhaus im Süden des Areals. Dieses ist teilweise unter das Schulgebäude eingeschoben und nimmt im ersten Obergeschoss auch noch die Hausmeisterwohnung auf, während sich die Tiefgarage nebst Keller im Untergeschoss der Schule befinden. Die sternförmig angeordneten Gebäudeteile des in sechs Einzel-Lernhäuser gegliederten Lernhauses gruppieren sich um ein zentrales Treppenhaus. Diese vertikale und horizontale Erschließungs- und Orientierungsachse der Schule ist als interner Begegnungs- und Kommunikationsort konzipiert – mit Blick auf die Sporthalle und den Verwaltungstrakt sowie den Speisesaal und den damit koppelbaren Mehrzweckraum.
Unterschiedliche Korngrößen und Putztechniken schaffen ein lebhaftes Fassadenbild. Eine sich abwechselnde Farbgebung in Grün mit der Fassadenfarbe Fassadol Metallic verstärkt diesen Effekt.
© Knauf/ David Matthiessen
Die Konstruktion: stabil und zukunftssicher innen wie außen
Der gesamte Komplex basiert auf einer Stahlbeton-Skelettbauweise mit Flachdecken, Stützen und Wänden. Die Innenräume wurden in Sichtbetonbauweise ausgeführt. Als Sporthallendach dient eine Hutträger-Fachwerkkonstruktion aus Stahl mit integrierten Holzdecken. Die Dachlandschaften im ersten Obergeschoss sind intensiv und extensiv begrünt und bieten Platz für Dachterrassen. Auf dem Schuldach findet eine Photovoltaikanlage Platz. Vorgehängte umlaufende Stahlkonstruktionen dienen in allen Geschossen als Fluchtbalkone. Als Fassadenlösungen kommen neben einer vorgehängten hinterlüfteten Putzfassade eine Holz-Aluminium-Fassade und eine Pfosten-Riegel-Metall-Fassade zum Einsatz, jeweils mit integriertem Sonnen- und Blendschutz.
Vorgehängte, hinterlüftete Fassade
Zur Umsetzung eines ebenso lebendigen wie pflegeleichten Fassadenbildes setzt die Schule unter anderem auf eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit der Knauf Aquapanel Technologie. Auf Basis der von GIP Fassade GmbH gelieferten Unterkonstruktion wurde das System miteinander kombiniert. Knauf Aquapanel Cement Board Outdoor dienen als Putzträgerplatten. Die Oberfläche wurde mit Knauf Noblo als Scheibenputz in 3 mm Körnung sowie mit Knauf Noblo in 1,5 mm Körnung als Besenstrich und in weiteren Putztechniken ausgeführt. Die in unterschiedlichen Grüntönen eingesetzte Fassadenfarbe Knauf Fassadol Metallic sorgt für zusätzliche Wow-Effekte.
Die Unterdecken im Außenbereich wurden mit Aquapanel Cement Board Outdoor ausgeführt – eine spezielle Platte für den Einsatz in Wand- und Deckenbereichen im Außenbereich.
© Knauf/ David Matthiessen
Putzflächen bringen Abwechslung in die Fassade
Bei den verputzten Bereichen wechseln sich Teilbereiche mit 1 mm Körnung mit Partien ab, die mit 3 mm Körnung verputzt wurden und Sektionen, bei denen Putz mit 1,5 mm Körnung in Kammzugstruktur beziehungsweise Putz mit 1,0 mm Körnung in einer geglätteten und gefilzten Putzstruktur zum Einsatz kamen. Sämtliche Putzstrukturen wurden von Knauf in Zusammenarbeit mit den Architekten explizit für das Projekt entwickelt. Die unterschiedlichen Ausführungen des metallisch changierenden Oberputzes bringen Abwechslung ins Fassadenbild. Jeder Fassadenbereich wirkt anders und die ge-
samte Außenfront verändert sich mit jedem veränderten Blickwinkel mit.
Brandschutz, Schallschutz plus Zulassung
Das Gesamtsystem ist nicht brennbar und wirkt sich zudem positiv auf den Schallschutz des in unmittelbarer Nähe der stark befahrenen Schwere-Reiter-Straße stehenden Gebäudes aus. So beträgt das vom FVHF ermittelte Schalldämmverbesserungsmaß Rw + 13,7 dB. Darüber hinaus ist die Fassade belastbar, pflegeleicht und wartungsarm. Für hinterlüftete Fassaden mit den zementgebundenen Putzträgerplatten Knauf Aquapanel Cement Board Outdoor liegt eine allgemeine Bauartgenehmigung vom DIBT vor. Die Bauartzulassung enthält neben der Zulassung für Putzoberflächen auch die Zulassung für keramische Beläge.