Allgäuer Multitalente

Von der Autobahn bis zur Begegnungsstätte
In den letzten Jahren haben die 450 Mitarbeiter der Xaver Lutzenberger GmbH & Co. KG einige imposante Projekte bearbeitet. Dabei hat das Unternehmen so unterschiedliche Hochbauten wie das Schneefernerhaus an der Zugspitze und die Begegnungsstätte am ehemaligen Konzentrationslager Dachau errichtet. Im Ingenieurbau sind die Unterallgäuer auch sehr aktiv, etwa im Bereich Kläranlagen und Wasserkraftwerke. Unter anderem hat man in Augsburg ein Wasserkraftwerk für eine eigene Gesellschaft gebaut.
Große Baumaßnahmen kann die Xaver Lutzenberger GmbH & Co. KG außerdem im Straßenbau vorweisen. Im vergangenen Jahr wurde das letzte Teilstück der Bundesautobahn A7 (einschließlich Tunnel Reinertshof) bei Füssen eröffnet – die letzten Kilometer stammen komplett von Lutzenberger (einschließlich Erdbau, Entwässerung, Deckenbau, Tunnel, fünf Brücken). Aktuell führt man Arbeiten an der A94 bei Ampfing durch und baut bei Regensburg die Bundesstraße B15 zur Autobahn aus – letzteres immerhin bei einem Auftragsvolumen von 30 Millionen Euro. Das Unternehmen wird nach und nach vergrößert und expandiert: „Bis vor wenigen Jahren haben wir nur Arbeiten im Umkreis von hundert Kilometern ausgeführt“, erläutert Lutzenberger, „nun sind wir in ganz Süddeutschland tätig.“
Die Xaver Lutzenberger GmbH & Co. KG besitzt für den Asphaltbau eigene Asphaltmischanlagen in Günzburg und Haag, produziert Splitt in eigenen Kieswerken und besitzt einen eigenen Schalungsbau, in der Spezial- und Sonderfertigungsteile produziert werden, sowie eine eigene Gerätewerkstatt. Bemerkenswert ist, dass das mehr als achtzig Jahre alte Unternehmen erst von der dritten Generation geführt wird – Markus Lutzenberger und sein Bruder Tobias, Enkel des Firmengründers Xaver Lutzenberger,  stehen neben ihrem Vater Erich dem Tiefbaubereich vor, ihr Cousin Steffen und ihre Onkel Franz und Robert sind Geschäftsführer im Hochbau.

Durchgängige Softwarelösung
im Einsatz

Bis 1999 setzte das Unternehmen noch eine DOS-Lösung ein, die nicht nur bedienerunfreundlich, sondern auch in die Jahre gekommen war. Bei Lutzenberger wollte man eine unter Windows laufende Software, die durchgängig den technischen und kaufmännischen Bereich abbilden sollte. Markus Lutzenberger holte den Rat eines Freundes ein – und der empfahl Bau für Windows. Nach einer Programmvorführung war der Geschäftsführer überzeugt und hat den Kauf nie bereut: „Wir sind zufrieden mit dem Programm und seinen Weiterentwicklungen.“ Entsprechend intensiv wird Bau für Windows als Gesamtlösung eingesetzt. Mit den per GAEB eingelesenen Leistungsverzeichnissen wird kalkuliert und es werden Preise abgefragt. Zudem werden die Baustellen mit Bau für Windows abgerechnet – und natürlich wird die gesamte Buchhaltung (Anlagenbuchhaltung, Finanzbuchhaltung, Betriebsbuchhaltung, Geräteverwaltung) mit dem Nemetschek-Programm abgewickelt. In der internen Abrechnung dient es auch für Mengen-Soll-Ist-Vergleiche: ausgeschriebene Mengen werden mit den abgerechneten Mengen verglichen. Dieser interne Mengenvergleich soll in Zukunft noch durch den Abgleich mit den eingekauften Mengen ergänzt werden.

Alternative Gewinn- und Verlustrechnung wird verwendet

Der kaufmännische Leiter Dipl.-Kfm. Markus Römer freut sich über die vielen Möglichkeiten der Software. Besonders schätzt er, dass er in der Bau für Windows-Finanzbuchhaltung Ausdrucke übergreifend über alle bebuchten Geschäftsjahre erstellen kann, ohne „in ein spezielles Jahr gehen“ zu müssen. Ein weiteres nützliches Hilfsmittel ist für Römer die sog. „alternative Gewinn- und Verlustrechnung“. Die Standard-Bilanz und die Standard-GuV entsteht durch die Zuordnung der Sachkonten zu genau einer Bilanz- oder GuV-Position. Bei der „alternativen Bilanz und GuV“ kann man jedoch eine (oder mehrere) Varianten erstellen, indem die Konten alternativ zugeordnet werden. Zudem lassen sich hier manuell Werte zu
einer Bilanzposition – als „virtuelle Abschlussbuchungen“ hinzufügen. „Eine solche alternative Bilanz und GuV ist sehr hilfreich für Zwischenabschlüsse, etwa bei der unterjährigen Bewertung unfertiger Bauten. So muss ich nämlich nicht buchen und die Bewertungen hinterher wieder stornieren, sondern gebe die Werte in der alternativen Gewinn- und Verlustrechnung ein und erhalte eine korrekte und übersichtliche Zwischenbilanz und  GuV“, erläutert Römer.

Kalkulator Alexander Merk schätzt am Programm besonders die detaillierten Auswertungsmöglichkeiten: „Es spricht für die Software, dass sie sehr detaillierte Bearbeitungen ermöglicht. Man muss natürlich nicht alles nutzen, aber es ist gut, diese Optionen zu haben. Die Möglichkeiten sind bei vielen anderen Tools einfach erschöpfend.“ Er weist zwar darauf hin, dass man sich aufgrund des Programmumfangs manchmal erst mit der Bedienung vertraut machen müsse, räumt aber ein: „Mit den einfacher zu bedienenden Programmen erreicht man eben auch nicht dasselbe wie mit Bau für Windows.“
Merk selbst nutzt das Programm bei der Tiefbaukalkulation, „inklusive der Geräteverwaltung, Verwaltung des Materialstamms, Bearbeitung von Anfragen, Nachunternehmerbetreuung, LV-Bearbeitung, Angebotsbearbeitung, Einkauf– einfach für alles.“

Softwareeinsatz wird noch
verstärkt

Bei der Xaver Lutzenberger GmbH weiß man, dass die Software noch viele weitere Möglichkeiten bietet, auf die das Unternehmen noch nicht oder nur wenig zurückgegriffen hat – so hat es lange gedauert, bis die ersten Ausgangsrechnungen mit Bau für Windows geschrieben wurden. Weitere Arbeitserleichterungen wie etwa die sog. „Mitlaufende Ergebnisrechnung“, die stets zuverlässig über den Stand der Baustellen Auskunft gibt, sollen in Zukunft ebenfalls verwendet werden. Markus Römer ergänzt: „Es gibt einige Bereiche von Bau für Windows, auf die wir verstärkt zurückgreifen werden. Dazu zählt das Rechnungseingangsbuch, eine intensivere Nutzung des Einkaufs, die Liquiditätsplanung und eine Erweiterung der Bürgschaftsverwaltung. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir damit beginnen.“ n