Aus alt mach Wohnraum
Ersatzneubau ermöglicht modernes Mehrgenerationenhaus in Ziegelbauweise – altersgerecht und effizient.
Sanierung oder Neubau
Diese Frage ging einem aktuellen Projekt in Leonberg bei Stuttgart voraus. Ein Kindergarten – errichtet in den 1960er-Jahren – entsprach nicht mehr den modernen Standards von Energieeffizienz, Brandschutz, Nachhaltigkeit, Wohnkomfort und pädagogischem Konzept. Eine genaue Überprüfung zeigte, dass die entsprechende Modernisierung wirtschaftlich nicht zu halten war. Ein moderner Neubau hingegen an anderer Stelle ermöglichte unter anderem eine Vergrößerung der Gruppen, Inklusion und zusätzliche Wohnräume für Erzieher. Auf dem ursprünglichen Gelände der Einrichtung wurde so Platz für neuen und zugleich zukunftsfähigen Wohnraum geschaffen. Seit Anfang 2016 entsteht an der Fichtestraße ein altersgerechtes Mehrgenerationenhaus mit 28 Wohneinheiten.
Modernen Wohnraum schaffen
Anspruch der Bauherrengemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen Leonberg war dabei eine barrierefreie und energieeffiziente Bauweise. Massive Mauerziegel der Unipor-Gruppe (München) können hier alle Anforderungen an einen modernen Wandbaustoff wirtschaftlich und nachhaltig erfüllen. Dank mineralischer Dämmstoff-Füllung sorgen die eingesetzten Geschossbauziegel „Unipor WS08 Coriso“ und „Unipor WS09 Coriso“ für optimale Schall- und Wärmedämmung.
Herausforderung: Fehlende Bauflächen
Eine der größten Herausforderungen beim derzeit hohen Wohnraumbedarf sind oft fehlende Bauflächen in den deutschen Ballungszentren. Dass Bestandsersatz hier eine Lösung sein kann, ist auch das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Kiel) und des Pestel-Instituts (Hannover).
Laut der Studie „Bestandsersatz 2.0 – Potenziale und Chancen“ können durch den konsequenten Abriss und Neubau von rund 1,8 Millionen veralteten Wohnhäusern bundesweit bis zu 3,5 Millionen neue Wohnungen entstehen. Zugleich bietet der Bestandsersatz die Möglichkeit, weitere Probleme des aktuellen Gebäudebestandes zu lösen. Moderne Gebäude können so veränderten Wohnraumansprüchen entsprechen. Außerdem werden mit hochwertigen Neubauten funktionale und energetische Anforderungen zukunftssicher und nachhaltig erfüllt.
„Im Gegensatz zu Maßnahmen der Modernisierung gibt es jedoch wenig Rahmenbedingungen, die den Bestandsersatz vorantreiben könnten“, betont Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber, Geschäftsführer der Unipor-Gruppe. „Hier wäre eine rechtliche Gleichstellung zwischen Bestandsersatz und Sanierung ein Schritt in die richtige Richtung.“