NEUER GLANZ FÜR ALTES GARDE-AREAL

Bauen im Herzen Potsdams

Der Aufruhr um die Bundeswehrstrukturreform hat sich gelegt. Die frei werdenden Konversionsflächen können gerade auf angespannten Immobilienmärkten Gold wert sein. Ein Beispiel ist die ehemalige Garde-Ulanen-Kaserne in Potsdam, wo Architekt Uwe Fohmann ein Bürohaus aus Poroton-Ziegeln errichtet hat.

Das Gelände in der von historischen Verwaltungsgebäuden geprägten Jägervorstadt war seit dem 19. Jahrhundert Sitz von Militäreinheiten, bevor es 1990 zum Gewerbe- und Wohngebiet wurde. Die ruhige, dennoch zentrale Lage im Grünen mit repräsentativem Umfeld überzeugte den Eigentümer, eine Unternehmensberatung, sofort. Bedingt durch die besondere Geschichte waren vor Baubeginn zusätzliche Maßnahmen, wie Kampfmittelbeseitigung und Baugrundverbesserung, nötig.

 

Ensemble

Das städtebauliche Ensemble der ehemaligen Kaserne wurde durch das Bürohaus komplettiert. Ein benachbartes Oberstufenzentrum sowie andere Gewerbe- und Dienstleistungsobjekte sorgen gemeinsam mit Wohnbauten und Grünflächen für angenehme Vielfalt im Viertel. Mit Bus oder Tram kommen Besucher und Bewohner innerhalb von 20 Minuten zum Hauptbahnhof Potsdam.

Da das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu den denkmalgeschützten ehemaligen Kasernenbauten steht, sollte es sich gestalterisch zurückhaltend in die Umgebung einfügen und trotzdem als Unikat selbstbewusst zwischen Alt und Neu vermitteln. Architekt Uwe Fohmann übernahm die Grundformen der umliegenden Bebauung und erweiterte sie um eigene Elemente, wie das Drempelgeschoss und die klar gegliederte Lochfassade.

 

Bürogebäude

Entstanden ist ein dreigeschossiges Bürogebäude mit 600 m² Nettogeschossfläche, in dem eine Unternehmensberatung und der Architekt tätig sind. Die Fassade wird durch die Fenster, Schiebeläden und verschiedene Beigetöne strukturiert. Der Baukörper wird räumlich und farblich durch eine beidseitige „Klammer“ und einen Fassadenrücksprung differenziert. Die Dacheindeckung in Anthrazit erzeugt einen harmonischen Kontrast zur Fassade. Auf der Rückseite betont warmes Beige die Freisitze. Bodentiefe Fenster in der nach Süden ausgerichteten Rückseite lassen Sonne in die Arbeitsräume. Die Schiebeläden aus witterungsbeständiger sibirischer Lärche in silbrigem Grau lassen die Fassade lebendig wirken und vermindern die Sonneneinstrahlung. Im Zusammenspiel mit Poroton-Ziegeln, die Wärme speichern und zeitversetzt wieder abgeben, wird dadurch die Raumtemperatur reguliert. So kann auf eine kostenintensive Lüftungs- und Klimaanlage verzichtet werden.

 

Weitblickend gebaut

Ähnlich weitblickend ist die Verwendung des Poroton-Ziegels S11-P für die Außenwände. Dank der niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,11 W/mK erfüllt das Gebäude spielend die Anforderungen der EnEV 2009 für beide Nutzungsvarianten. Die Füllung aus Perlit, ein Mineral vulkanischen Ursprungs, sorgt für die hochwärmedämmende Wirkung. Die Naturmaterialien Ton und Perlit gelten als schadstoffarm, so dass eine wohngesunde Umgebung geschaffen wird. Der S11-P besitzt die Druckfestigkeitsklasse 8 und eignet sich daher ideal für die Verwendung in massiven und werthaltigen Mehrgeschossobjekten. Für die tragenden Innenwände wurden Poroton-Schallschutzziegel in der Stärke 24 cm verwendet. Diese Besonderheit verdeutlicht die Hochwertigkeit des Objektes.

Architekt Fohmann baut aus Überzeugung mit Poroton-Ziegeln und setzt auch beim Keller konsequent auf monolithische Bauweise. Aufgrund ihrer Kapillarwirkung regulieren Ziegel die Feuchtigkeit in den Räumen, im Keller ein großes Plus. Dank guter klimatischer Bedingungen kann er jetzt vielseitig als Archiv, Besprechungszimmer, Server- und Hausanschlussraum genutzt werden.

 

Kontakt:

Wienerberger GmbH

30659 Hannover

Tel.: 0511 61070-0

Fax: 0511 614403

www.wienerberger.de

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