Baufortschritt erheblich gesteigert
Während zu Beginn einer der größten Baumaßnahmen in Zürich Vollwand-Kunststoffrohre mit Schweißmuffe verbaut wurden, konnten durch den Einsatz von Perfect Pipe mit Steckmuffen die Einbauleistung gesteigert und Kosten erheblich gesenkt werden.
„Korrosionsbeständiger HDPE-Liner kombiniert mit statisch hoch belastbarem Betonfußrohr“ – so lautet die seit mehr als zwei Jahren vielfach zitierte Formulierung der wesentlichen Produkteigenschaften von Perfect Pipe von Beton Müller. Und obwohl diese „USPs“ auch von den verantwortlichen Tiefbauplanern in Zürich geschätzt werden, ist letztlich die in der Baustellenpraxis realisierte Einbauleistung, die unmittelbar und damit am meisten überzeugte. Die von Beton Müller in Baden-Württemberg gefertigten Beton-Kunststoff-Verbundrohre kamen im konkreten Projekt in der Schweiz nach Empfehlung und technischer Abklärung durch die proBeton Klingnau GmbH zum Einsatz.
Anspruchsvolles Großprojekt
Ca. 89.000 m² Wohnfläche in Form von 800 Mietwohnungen und 200 Zimmern für Studierende werden in Zürich auf einem Areal mit einer Größe von mehr als 7 ha errichtet. Die Gesamtmietfläche wird sich einschließlich Gewerbeflächen für Büros, Läden und Gastronomie auf rund 97.000 m² belaufen. Und obwohl auf dem Areal auch rund 700 Pkw-Stellplätze errichtet werden, wird zwischen den Hochbauten ausreichend begrünter Frei- und Erholungsraum geschaffen. Summa summarum stellt das gemischt genutzte Quartier eine anspruchsvolle Aufgabe für alle von der Bauherrschaft – der Zürcher Freilager AG – mit Planungsaufgaben beauftragten Firmen dar. Als Totalunternehmung zeichnet die Allreal Generalunternehmung AG, Zürich, für das Großprojekt mit einem Volumen von CHF 360 Mio. verantwortlich. Während für den in fünf Teilgebiete gegliederten Hochbau sowie für Freiraumkonzeption und -gestaltung unterschiedliche Firmen beauftragt wurden, liegt die Verantwortung für die Umsetzung aller Tiefbaumaßnahmen bei der Eberhard Bau AG, Kloten, als Totalunternehmung Tiefbau.
Nachhaltige Erschließung
Sowohl für die im Hochbau tätigen Architekten als auch für die mit der Infrastrukturplanung beauftragte Basler & Hofmann AG, Zürich, stellte Beton den dominierenden Werkstoff für die dauerhafte Ausstattung des neuen Quartiers dar. Diese Dominanz des Werkstoffes begründet sich beispielsweise in der idealen Verbindung als tragender Stahlbetonfertigteil im Hochbau oder eben als statisch hoch belastbares Element in einem korrosionsbeständigen Beton-Kunststoff-Verbundrohr. Im Falle des ausgeklügelten und weitläufigen Abwassernetzes auf dem Areal entschied man sich von Planerseite für das biegesteife und durchgängig korrosionsgeschützte Rohrsystem Perfect Pipe.
Nachdem im konkreten Fall die Rohrverlegung im offenen Gelände erfolgte, sollte vor allem das Verschweißen von ursprünglich vorgesehenen PE-Rohren vermieden werden, da dadurch einerseits die Einbaugeschwindigkeit litt und andererseits für die erforderlichen Schweißarbeiten externe Fachkräfte herangezogen werden mussten. Anstelle eines verschweißten PE-Rohres konnte mit dem Rohrsystem Perfect Pipe mit Steckverbindung eine fest im Beton verankerte PE-Innenschicht eingesetzt werden. Die Rohrverbindung wird dabei mit Kunststoff-Steckverbindern, sogenannten Connectoren, einfach, rasch und vor allem zuverlässig hergestellt. Robert Merk, Bauführer für die Eberhard AG, bedauert, dass nicht von Beginn an in dem 2013 gestarteten Projekt das neue Perfect Pipe verbaut wurde: „Hätten wir bei Baubeginn von diesem System gewusst, hätten wir viel Zeit einsparen können. Jetzt sind wir am Tag 50 m weit gekommen. Und mit der Erfahrung, die wir dabei gesammelt haben, werden wir beim nächsten Mal noch zügiger arbeiten können.“
Mit der Verlegung der Parallel-Leitungen mit Rohren der Nennweiten DN 400 und DN 500 und dem Einbau von zahlreichen Perfect Schachtelementen ist die Herstellung der unterirdischen Abwasserinfrastruktur weitgehend abgeschlossen. Ein weiterer Aspekt, der für den Einsatz von Perfect Pipe mit Fußrohrkontur sprach, war die Sicherung gegen Auftrieb beim Verfüllen der Leitungszone. Das Fußrohr mit Mittelaussparung bleibt von Beginn an lagestabil, das Eigengewicht des Betonrohres macht eine Auftriebssicherung im Vergleich zu biegeweichen Kunststoffrohren überflüssig.
Neben den statischen Vorteilen von Perfect Pipe, die in Verbindung mit der durchgängigen Korrosionsbeständigkeit für die Bauingenieure entscheidend bei der Werkstoffwahl war, achten die Mitarbeiter der Eberhard Bau AG vor allem auf die Einbautauglichkeit: „Die Arbeit mit den Rohren war für uns sehr angenehm. Man kann nicht viel falsch machen, und sie sind auch im Umgang sehr sicher“, so der Polier von der Eberhard BAU AG, Herr Peter Frei. Dies unter anderem deshalb, weil im Scheitel der Rohre jeweils zwei Kugelkopfanker fest einbetoniert sind. „Man muss bei Abladen und Absenken nicht den Schwerpunkt finden. Daher besteht auch keine Kipp- und Sturzgefahr, wenn die robusten Rohre an der Krankette baumeln.“ Die Überbauung des Freilagers Zürich soll bis 2016 abgeschlossen werden. Die Geschichte des ehemaligen Zollfreilagers in Zürich-Albisrieden reicht 90 Jahre zurück. Ab 1924 wurde das Zollfreilager von der Zürcher Freilager AG mit dem Ziel betrieben, den schweizerischen Handel allgemein und den Transithandel via Zürich insbesondere zu fördern. Zwei verbliebene Gründungsbauten von 1925 werden nunmehr entkernt, sie werden gemeinsam mit zehn Neubauten von einer Vielzahl an Typologien, Grundrissen und Materialnutzungen gekennzeichnet sein – mit einem zentralen Baustoff – Beton.
Bernhard Müller GmbH