Beton: Schutz und Instandsetzung
Die Bauwerkserhaltung in Deutschland hat in den letzten Jahren gegenüber dem Neubau an Bedeutung gewonnen. Vor dem Hintergrund vermehrter Betonschäden, verursacht durch maximale Nutzungsdauern sowie durch erhöhte Beanspruchungen der Bauwerke, ist das die richtige Konsequenz. Entsprechend groß ist der Bedarf an Experten für die fachgerechte Umsetzung der Investitionsmaßnahmen.
Die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) engagieren sich zusammen mit der BZB Akademie seit annähernd 30 Jahren in der Weiterbildung der Bauwirtschaft. Der Baustoff Beton steht und stand dabei immer im Fokus. Ob „SIVV-Schein“, „E-Schein“, „Sachkundiger Planer“, die unterschiedlichsten Seminare rund um den Schutz und die Instandsetzung von Betonbauwerken werden seit vielen Jahren mit verschiedenen Partnern aus der Praxis erfolgreich umgesetzt. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Lehrgangsteilnehmern zuzuhören, wo die Bedürfnisse liegen. Außerdem immer einen Blick auf die aktuelle Entwicklung der Bauwirtschaft haben.“ so Jens Worlitschek, BZB Akademie.
Unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ bietet die BZB Akademie in enger Kooperation mit anerkannten Sachverständigen, renommierten Materialprüfanstalten, führenden Materialherstellern, verschiedenen Gütegemeinschaften und Verbänden sowie technischen Ausrüstern zielgruppengerechte und praxisorientierte Lehrgänge an, die den Unternehmen und ihren Mitarbeitern mehr Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Für die künftigen Fachkräfte auf den Baustellen veranstalten die BZB verschiedene Schulungsreihen, wie in den Bereichen Kanal, Kläranlage, Injektion und vieles mehr, wobei die teilnehmenden Personen und Firmen nicht nur für Fragen zum Thema Schutz und Instandsetzung, sondern auch Arbeitssicherheit sensibilisiert werden. Die dadurch erreichte nachhaltige Qualifizierung gibt den Betreibern und Planern größtmögliche Sicherheit für ihre Investitionen bei der Wahl der Auftragnehmer. René Knöfel, Leiter BZB Wesel: „Gleichzeitig beschert die mit der Ausbildung verbesserte Ausführungsqualität den Unternehmen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern auch eine geringere Beanstandungsquote.“
„Aus der Praxis für die Praxis“
Die BZB Akademie hat mit der Spezialisierung, dem neuen Zentrum für Abwasser- und Kanaltechnik (ZAK), sowohl bestehende als auch neu entwickelte Lehrgänge modular zusammengeführt. Der Fokus liegt bei allen im ZAK durchgeführten Lehrgängen auf der praktischen Ausbildung. Die Zielgruppen für die verschiedenen Seminare sind Baustellenpersonal ausführender Fachunternehmen der Bereiche Kanalbau, Tiefbau, Schutz- und Instandhaltung im Betonbau, sowie Mitarbeiter von Bauherren und Betreibern aus den Bereichen Planung, Inspektion und Betrieb. Bei der Umsetzung des Weiterbildungs- und Qualifizierungskonzepts greift das ZAK auf eine Reihe von Kooperationspartnern aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern zurück. Gerade bei der Wahl der Referenten sowohl für die theoretische als auch praktische Ausbildung gilt das Motto „Aus der Praxis für die Praxis“.
Die theoretische Vermittlung von Seminarinhalten erfolgt neutral durch renommierte und erfahrene Sachverständige. Die Praxistrainings mit den Teilnehmern werden durch führende Materialhersteller umgesetzt. In einer eigens eingerichteten Werkhalle stehen für die verschiedenen Ausbildungen etablierte und speziell entwickelte Modell sowie diverse Ausrüstungen zur Verfügung. Im Außenbereich wurde eigens für die Lehrgänge ein Bereich für das Nass- und Trockenspritzen von verschiedenen Materialien, z.B. Zementgebundene Beschichtungen, hergerichtet.
Am Ende der verschiedenen Lehrgänge steht der Abschluss zur Fachkraft für den jeweiligen Bereich. Gemeinsam mit unabhängigen Kooperationspartnern (z.B. KIWA Deutschland GmbH, ZertBau, FHRW usw.) wird das Gelernte geprüft und in der Regel bei erfolgreichem Bestehen ein personengebundenes Zertifikat überreicht. Nach drei Jahren ist eine Weiterbildung der Zertifikatsteilnehmer geplant, so dass Fachkräfte möglichst jederzeit immer auf dem neusten Stand der Technik ausgebildet sind. Nur so können Sie sich auf dem Markt behaupten und Wettbewerbsvorteile bei der Objektakquise und -ausführung generieren.
Sowohl Planer und Sachverständige als auch Betreiber sind bei der Entwicklung der „Fachkraft Lehrgänge“ involviert gewesen. Das Ziel war es, einen neutralen Zertifikatsabschluss zu schaffen, welcher als Sachkundenachweis auch neutral in Ausschreibungstexten berücksichtigt werden kann. Der Abschluss „Fachkraft für …“ hat das realisiert. Der Vorteil für Bauherren, Betreiber und Planer liegt hierbei klar auf der Hand. Geeignete Auftragnehmer können objektiv und neutral bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigt werden.
SIVV-Schein / SPCC-Düsenführerschein
Der Standort Wesel der Bildungszentren des Baugewerbes e. V. ist seit dem 01. September 2014 anerkannte Ausbildungsstätte für den SIVV-Schein und den SPCC-Düsenführerlehrgang. Der zum Standort Krefeld zusätzlich anerkannte Standort Wesel wurde notwendig, da der Standort Krefeld bei der Umsetzung von Lehrgängen der BZB Akademie an räumliche und zeitliche Grenzen gestoßen war. Das BZB Wesel mit seiner vorhandenen Infrastruktur und Größe ist besonders geeignet für alle Lehrgänge mit hohem Praxisanteil. So verfügt der Standort Wesel über eine speziell für die Weiterbildung modernisierte Praxishalle und Theorieräume, einen großzügigen Spritzstand, ein vollwertiges Dreikammer-Abscheider-System und vieles mehr. Die zusätzliche Akkreditierung des BZB Wesel steigert nicht nur die Qualität bei der Umsetzung der SIVV- und SPCC-Düsenführer-Lehrgänge, gleichzeitig konnten auch Anregungen und Wünsche bei der Umsetzung von Referenten und ehemaligen Lehrgangsteilnehmer realisiert werden.
„Geprüfte Fachkraft für den Schutz und die Instandsetzung von Kläranlagen und abwassertechnischen Anlagen“
Ob biogene Schwefelsäurekorrosion, Frost- und Tausalzangriffe oder mechanische Belastungen, die verschiedenen Bauteile in Kläranlagen und abwassertechnischen Anlagen sind massiven Einwirkungen ausgesetzt. Die Folgen sind in vielen bestehenden Abwasseranlagen zu finden. Das Fazit ist, Instandsetzungsmaßnahmen sind unumgänglich.
Für die Sanierung werden im Allgemeinen technisch hochentwickelte Baustoffe auf dem neusten Stand der Technik eingesetzt. Diese Materialien bieten nicht nur hervorragende Eigenschaften für die speziellen Anwendungsfälle, sondern benötigen auch besondere Erfahrung und Sorgfalt bei der Applikation. Die am häufigsten festgestellte Fehlerursache bei Sanierungsmaßnahmen sind Verarbeitungsmängel aus Unwissenheit und fehlendes Materialverständnis.
„Was nützt eine säurebeständige Beschichtung, wenn diese durch fehlerhafte Anschlüsse hinterläufig ist und der Betonuntergrund wiederum geschädigt wird!“ Dr. Roland Hüttl, KIWA Deutschland GmbH
Die Anforderungen bei der Ausführung von Schutz- und Instandhaltungsmaßnahmen in Klär- und abwassertechnischen Anlagen sind sehr speziell und erfordern besondere Kenntnisse bei der Ausführung zur Vermeidung von Fehlern. Die BZB Akademie bietet mit der geprüften Fachkraft für den Schutz und die Instandsetzung von Kläranlagen und abwassertechnischen Anlagen eine Lösung.
In Anlehnung an das DWA-Merkblatt M-211, vermittelt das Seminar in vier Tagen plus Prüfungstag praxisorientiert das erweiterte Wissen für eine fach- und sachgerechte Instandsetzung von Betonflächen in Abwasseranlagen.
Der Fokus bei diesem Fachkraft-Lehrgang liegt darauf, die Teilnehmer im Hinblick auf mögliche Gefahren- und Fehlerquellen bei der Ausführung zu sensibilisieren. Neben den typischen Schadensbildern werden die zukünftigen Fachkräfte explizit auf die Untergrundvorbereitung, das Applizieren spezieller Schutzsysteme sowie die Besonderheiten von Anschlussdetails und Fugen trainiert.
Nähere Seminarinformationen können Sie der Ausbildungs- und Prüfungsordnung entnehmen.
Die nächsten Lehrgänge finden im BZB statt am:
14.12. – 18.12.2015 und vom 22.02. – 26.02.2016
Geprüfte Fachkraft für Vergelung
Die Injektion mit Zementleim, Epoxid- oder Polyurethanharz zum nachträglichen Schließen und Verbinden von Rissen und Hohlräumen sowie zum nachträglichen Abdichten von Bauwerken bzw. Bauteilen ist seit Jahrzehnten im Markt etabliert. Anfang der 90er Jahre ergänzten polymerverstärkte Hydrostrukturharze (Gel) Injektionsstoffe für die Abdichtung von Bauwerken/Bauteilen. Aufgrund hervorragender Materialeigenschaften – hohe Dehnbarkeit, extrem niedrige Viskosität, schnelle Reaktionszeit – haben sich die Hydrostrukturharze für die nachträgliche Abdichtung mittels Injektion, die so genannte Vergelung, zu einer wirtschaftlichen und technischen Alternative im Markt entwickelt. Ob Bauwerke gegen flächig eindringendes Wasser oder Dehnfugen abgedichtet, Baugrund verfestigt und abgedichtet werden sollen, die Vergelung ist als Lösung bei der Instandhaltung von Bauwerken erste Wahl.
Die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) haben gemeinsam mit praxiserfahrenen sachkundigen Planern ein Seminarkonzept für das ausführende Baustellenpersonal von Injektionsmaßnahmen entwickelt. Das 2-tägige Seminar „Geprüfte Fachkraft für Vergelung“ verfolgt das Ziel, vertiefte theoretische und praktische Injektionskenntnisse zum Einsatz von Hydrogelen zu vermitteln. Systemauswahl und richtige Anwendung sowie Hinweise auf die möglichen Gefahren und Fehlerquellen beim Einsatz quellfähiger Stoffe sind Kernthemen des Lehrgangs. Die Lehrgangsinhalte orientieren sich an den aktuellen Merkblättern zum Thema Injektion und Füllgüter, wie z.B. von FGV, STUVA, WTA.
Am Ende des 2-tägigen Praxisseminars steht die theoretische Abschlussprüfung, welche durch die KIWA GmbH abgenommen wird. Mit erfolgreich bestanden Test erhält jeder Teilnehmer das Zertifikat „Geprüfte Fachkraft für Vergelung“.
Die nächsten Seminare finden statt:
„Grundlagen der Injektionstechnik“ 04.04.2016 oder 21.11.2016
„Geprüfte Fachkraft für Vergelung“ 05.&06.04.2016 oder 22.11.&23.11.2016
Qualifizierte Führungskraft / Zertifizierter Sachverständiger für Rohr und Kanaltechnik oder Abscheideranlagen
Dieses vollständig neu entwickelte Weiterbildungskonzept besteht aus jeweils vier eigenständigen und in sich abgeschlossenen Grundmodulen. Die vier Grundmodule sind deutschlandweit etablierte Seminare und müssen nicht zwingend im ZAK absolviert werden. So zum Beispiel für den Bereich Rohr- und Kanaltechnik:
1. fachgerechte Reinigung von Entwässerungsanlagen
2. offener Kanalbau
3. Bestandserfassung durch Kanal-TV-Inspektion
4. Sachkunde für die Dichtheitsprüfung privater Abwasseranlagen
Neu und bisher einmalig ist das fünfte Ausbildungsmodul. Es führt zum Abschluss „Qualifizierte Führungskraft/ Fachbauleiter für die Sanierung von Rohren und Kanälen“ oder „Qualifizierte Führungskraft / Fachbauleiter für die Sanierung von Abscheidern“. Dieser Abschluss wurde gemeinsam mit Envisafe Experts KG entwickelt.
Das Modul 6 beinhaltet die Ausbildung zum zertifizierten Sachverständigen für den jeweiligen Fachbereich. Es ist der derzeit qualitativ hochwertigste Abschluss im deutschen Markt, wenn es um die Instandhaltung von Rohren, Kanälen oder Abscheideranlagen geht.
René Knöfel, Leiter BZB Wesel: „Es gibt viele Personen die in diesen Bereichen arbeiten, aber nur wenige haben das Wissen und die Erfahrung um Sachkundig tätig zu sein!“
Mit dem erfolgreichem Abschluss des „Sachverständigenmodul“ haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Ihre Sach- und Fachkunde neutral darzustellen. Der zukünftige zertifizierte Sachverständige ist befugt einen Rundstempel zu führen.