Bomag – Architektenwettbewerb für neues Kundenzentrum

Der Bopparder Baumaschinenhersteller Bomag schreibt für den Bau eines Kundenzentrums einen Architektenwettbewerb aus. Auf einem an das bisherige Werksgelände grenzenden Gelände soll in den Jahren 2012 bis 2014 ein Kundenzentrum mit Bürogebäude, Trainingsräumen und Werkstatt entstehen. An dem neuartigen als Einladungswettbewerb mit paritätischem Preisgericht konzipierten Verfahren nehmen 16 renommierte Architekturbüros aus Deutschland, Österreich und Frankreich teil.

„Nur wenige Industrieunternehmen denken bei einem Neubau von Büro- oder Repräsentationsgebäuden über einen Architektenwettbewerb nach,“ so Dipl.-Ing. Stefan Musil, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, „das liegt einerseits sicherlich daran, dass nicht bekannt ist, welche Verfahren es überhaupt gibt, andererseits an Vorurteilen solchen Verfahren gegenüber.“ Auch die Angst davor, nicht Herr der Entscheidung zu bleiben und letztendlich ein preisgekröntes Gebäude zu bauen, das nicht zweckmäßig und nicht innerhalb des geplanten Budgets sei, spiele sicherlich eine wichtige Rolle.
 
Ganz anders sah das der Baumaschinenhersteller Bomag und entwickelte in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und dem Wettbewerbsbetreuer, Prof. Guido Jax, planwerk-590, ein auf Industrieunternehmen zugeschnittenes Wettbewerbsverfahren, das zügig und ohne bürokratischen Aufwand zu einer optimierten Bauplanung führen soll. „Wir erleben in unserem eigenen Geschäft tagtäglich, dass uns der Wettbewerb zu ständigen Verbesserungen unserer Maschinen und Dienstleistungen und zu neuen Innovationen anspornt. Wettbewerb schafft immer auch hohe Qualität,“ so Jörg Unger, Präsident der Bomag. „Ausschlaggebend aber war, dass es sich bei dem geplanten Bauprojekt um ein Kundenzentrum handelt. Das Vertrauen und die Akzeptanz unserer Kunden sind die Grundlage unseres Geschäfts. Deswegen möchten wir ein Kundenzentrum, das nicht nur Ausdruck unseres Markenimages sondern auch der Wertschätzung unserer Kunden ist.“ Der geplante Gebäudekomplex umfasst neben klassischen Besucherbereichen wie Auditorium und Vorführgelände auch Trainingsräume, insbesondere für den Kundenservice, Werkstatt und Büroräume. „Unsere Besucher sollen sich in der lebendigen Bomag Welt willkommen fühlen und nicht in einem ansonsten leeren Gebäude. Wenn wir in unsere Kunden investieren, investieren wir in unsere Zukunft,“ bekräftigt Jörg Unger.
 
Ein Architektenwettbewerb bot die beste Chance, das richtige Projekt zu finden. Ein weiterer Vorteil: Bei der gesamten Vorbereitung begleitete das Unternehmen der von der Architektenkammer empfohlene Berater, Prof. Guido Jax. Eine solche Betreuung schafft Sicherheit. Schon im Vorfeld werden Anforderungen, Raumprogramm und Funktionalitäten genauestens abgesprochen. Punkte, die sonst oft zu Zeitverlusten bei der Feinplanung oder teuren Nachbesserungen führen.
Überhaupt gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz offen und unkompliziert. „Es war ein gegenseitiges Lernen,“ erklärt Dr. Iris v. Kirschbaum, Projektleiterin der Bomag, „wir mussten das richtige Verfahren für uns finden, aber auch verstehen, was einen Wettbewerb erfolgreich macht und Architekten dazu bewegt, teilzunehmen. Die Architektenkammer musste sich damit auseinandersetzen, welche Anforderungen ein Industrieunternehmen hat, zumal wenn es gerade erst eine Weltwirtschaftskrise erlebt hat.“
 
Herausgekommen ist ein modifizierter Einladungswettbewerb auf der Grundlage der Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW 2008. Eine der Neuheiten im Verfahren: erstmals ist das Preisgericht paritätisch besetzt, 3 Fachpreisrichter und 3 Sachpreisrichter urteilen über die Entwürfe. „Das gibt uns die Sicherheit, dass unsere Anforderungen gleichberechtigt neben Fragen der Architektur und der innovativen Formsprache berücksichtigt werden,“ so Iris v. Kirschbaum.
 
Erster Erfolg des neuen Verfahrens – von 17 eingeladenen international renommierten Architektenbüros im In- und Ausland sagten 16 zu, eine ungewöhnlich hohe Anzahl, die sicherlich auf eine faire Auslobung und eine hochkarätig besetzte Jury, aber auch auf die spannende, innovative  Aufgabenstellung zurück zu führen ist. Auf die Ergebnisse des Wettbewerbs kann selbst die Fachwelt gespannt sein. Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt noch im Dezember 2011.

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