Brückensanierung mit kombinierbaren Baukastensystemen

Viadukt Heiligenborn, Waldheim

Das Peri Up Gerüstsystem in Verbindung mit Systembauteilen des Variokit-Ingenieurbaukastens macht mit dem vielseitigen Einsatz als Tragkonstruktion sowie Stand- und Hängegerüst auch äußerst komplexe Gerüstaufgaben möglich.

Beeindruckende 180 Meter lang, 40 Meter hoch und 167 Jahre alt – der historische Eisenbahnviadukt Heiligenborn bei Waldheim ist ein äußerst imposantes Bauwerk. Entsprechend aufwändig sind die Sanierungsarbeiten unter Federführung der Deutschen Bahn. Das Mauerwerk der Gewölbe und die Brückenpfeiler aus Natursteinen und Ziegeln werden grundlegend instandgesetzt, gleichzeitig werden oben das Gleistragwerk und die Entwässerungseinrichtungen erneuert. Der Zugverkehr zwischen Riesa und Chemnitz wird während der über einjährigen Bauarbeiten eingleisig geführt.

Wechselseitige Einrüstung

Die Gloser Gerüstbau GmbH aus Walzbachtal bei Karlsruhe hat die Einrüstung exakt auf den geplanten Bauablauf angepasst. Ausgehend von der tragenden Zwischenebene mit Systemträgern des Variokit-Ingenieurbaukastens von Peri auf Höhe der oberen Brückengewölbe wird wechselseitig eingerüstet. Während auf der Westseite das Trag- und Arbeitsgerüst für den Überbau vorgehalten wird, dienen Stand- und Hängegerüste zur sicheren Ausführung der Fassadenarbeiten an der Ostseite. Ab April 2020 erfolgt der Seitenwechsel auf die jeweils gegenüberliegenden Abschnitte.

Kombinierbare Baukastensysteme

Die Gerüstbauarbeiten sind aufgrund der komplexen Bauwerksgeometrie und der engen Platzverhältnisse äußerst anspruchsvoll. Insbesondere die Ausführung als Hängegerüst in den schlecht zugänglichen Hangbereichen ist planungsintensiver und aufwändiger zu montieren als übliche Standgerüste. Deshalb trägt insbesondere die Kombinierbarkeit der beiden Baukastensysteme Peri Up und Variokit zu einer wesentlichen Erleichterung der Montagearbeiten bei. Zudem lassen sich das Fassadengerüst Peri Up Easy und die Modulgerüstvariante Peri Up Flex nahezu übergangslos miteinander kombinieren.

Beide Baukastensysteme, Peri Up und Variokit, decken mit nur wenigen, standardisierten Systembauteilen unterschiedlichste Anwendungsbereiche ab und basieren auf einem metrischen Grundraster. Notwendige Anpassungen an Geometrie und Lasten erfolgen in 25-Zentimeter-Schritten.

Auch die Verbindungsbauteile sind standardisiert und ideal aufeinander abgestimmt. Das vereinfacht sowohl den Planungs- als auch den Montageaufwand. So ist die tragende Zwischenebene im Bereich der Brückengewölbe mit Stahlriegeln, Kletterschienen und Schwerlastspindeln ausgebildet – mietbare und vielseitig einsetzbare Kernbauteile des Variokit-Ingenieurbaukastens. Auch für die abgehängte Basis der Hängegerüste finden Variokit-Systembauteile Verwendung.

Integraler Gerüstbau

Die Stand- und Hängegerüste für die Fassadenarbeiten an den Brückenpfeilern sowie die integrierte Gerüsttreppe wurden weitestgehend mit der Stielvariante des Fassadengerüsts montiert. Oberhalb der Variokit-Zwischenlage dient die Modulgerüstvariante Trag- und Arbeitsgerüst für die Arbeiten am Brückenüberbau.

Ein großer Vorteil der integral ausgerichteten Peri Up Gerüsttechnik: Vertikalstiele und Horizontalriegel der Modulgerüstvariante können übergangslos mit den Stielen und Belägen des Fassadengerüsts kombiniert werden. Stiele und Rahmen haben identische Höhenmaße, das metrische Grundraster und die durchgängige Verwendung des Rosett-Knotens erlauben nahezu beliebige geometrische Anpassungen mit Systembauteilen.

Sechs historische Großbrücken

Die 1852 eröffnete Bahnstrecke Riesa-Chemnitz weist auf einer Strecke von nur 7,5 Kilometer gleich sechs große Brückenbauwerke auf. Der Volksmund bezeichnet den Abschnitt auch als „Bank-rottmeile“, denn die hohen Baukosten führten 1848 zu einer Finanznot der privaten Eisenbahngesellschaft mit anschließender Verstaatlichung. Heute haben die über 150 Jahre alten, noch weitgehend original erhaltenen Großbrücken auch eine touristische Bedeutung für die Region.

Peri GmbH

www.peri.de

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