Die kabellose Baustelle

Die Zukunft gehört akkubetriebenen Werkzeugen

Immer öfter fällen Bauunternehmen keine Kaufentscheidung

für einzelne Werkzeuge, sondern entscheiden sich für ein Akku-System eines Herstellers.

Für unsere Branche sind die Akku-Werkzeuge das, was für die Automobilindustrie der Elektroantrieb ist: Das Feld, auf dem sich die Zukunft der Unternehmen entscheidet“, so das Statement des Metabo-Vorstandsvor­sitzen­den Horst W. Garbrecht. „Die kabellose Baustelle ist keine Vision mehr, sondern Realität“. Metabo hat diese Vision seit 2009 konsequent verfolgt und meldet nun Vollzug.

Umfassendes Geräte-Angebot

Mit mehr als 80 Maschinen im 18-Volt-Bereich deckt Metabo nahezu alle Anwendungen kabellos ab. Der Hersteller nimmt für sich in Anspruch, mit der Kraft seiner LiHD-Akkupacks auch akkubetriebene Elektrowerkzeuge im absoluten Hochleistungs-Bereich anzubieten: etwa ein neuer großer Winkelschleifer, der die Kraft einer Netzmaschine mit 2.400 Watt haben soll. Weitere Maschinen wie akkubetriebene Tischkreissägen, schwere Bohrhämmer oder kabellose Staubsauer werden folgen. Zudem bietet Metabo im Bauhandwerk und der Renovierung sowie im Metallhandwerk und der -industrie Speziallösungen, die andere Hersteller nicht anbieten.

Neue Spielregeln für die Branche

Garbrecht zeigte sich überzeugt, dass die Akku-Technologie in den nächsten Jahren die Spielregeln in der Branche entscheidend verändern wird. Bislang sei der Kauf eines Elektrowerkzeuges eine Einzelentscheidung gewesen. Bei Akku-Werkzeugen sei das anders, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Nürtinger Elektrowerkzeug-Herstellers. Denn die Akku-Technologien der verschiedenen Anbieter seien untereinander nicht kompatibel.

„Bei Akku zählt das System. Ein professioneller Anwender sollte sich genau anschauen, welcher Hersteller für seine Anwendungen das beste Produktprogramm hat. Denn wenn er wie früher mit vielen verschiedenen Maschinen arbeitet, braucht er für jede Marke die passenden Akku-Packs und Ladegeräte auf der Baustelle, und das wird sehr schnell aufwändig, unübersichtlich und nervig“.

„Alles geht mit Akku“

Das erkennen langsam aber sicher immer mehr Anwender, und deshalb wird sich der Großteil von ihnen innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre für das System eines bestimmten Herstellers entscheiden. „Wir wollen dem Handwerker eine klare Botschaft mitgeben: Alles geht mit Akku, und Metabo ist dabei führend“, sagte Garbrecht.

Die konsequente Konzentration auf den Akku-Bereich sei aber auch das Resultat aus vielen Gesprächen mit Anwendern. Man stelle immer wieder fest, dass viele Profis noch nicht wüssten, wie leistungsfähig die Akku-Technologie heute ist. Auch bei der Kompatibilität gebe es noch viele Zweifel – zu Unrecht: bei Metabo passen die ältesten Lithium-Ionen-Akkupacks aus dem Jahr 2009 noch auf jedes aktuelle Werkzeug-Modell und jedes Ladegerät. Metabo strebt eine hundertpro­zen­tige Kompatibilität innerhalb ihres Akku-Systems an.

Auf Anwender gehört

Wie komplett das Akku-Programm von Metabo bereits heute ist, erläutert Dr. Andreas Siemer, Direktor Produktmanagement & Training bei Metabo. „Wir haben den Anwendern zugehört und Profis in verschiedenen Gewerken gefragt, welche Elektrowerkzeuge sie einsetzen. 90 Prozent der dabei genannten Typen haben wir schon jetzt als Akku-Varianten im Programm – und die restlichen zehn Prozent sind bereits als Concept Tools entwickelt, die wir innerhalb kurzer Zeit auf den Markt bringen können, wenn die Nachfrage da ist“, erklärte Siemer. Außerdem gebe es eine ganze Reihe von Speziallösungen für die Kernzielgruppen Bauhandwerk und Renovierung sowie Metallhandwerk und -in­dustrie, die so weltweit nur Metabo biete. In Summe könnten so 98 Prozent der Anwendungen auf dem Bau mit Akku-Maschinen erledigt werden.

Produktivitätsvorteile überwiegen Mehrkosten

Natürlich sind akkubetriebene Elektrowerkzeuge vor allem aufgrund ihrer Akkupacks und Ladegeräte in der Anschaffung oft teurer als entsprechende Kabelgeräte. Diese Mehrkosten lassen sich aber über Produktivitätsvorteile sehr schnell wieder hereinspielen.

„Und dazu kommen noch das einfachere Arbeiten ohne Kabel und die verhinderten Unfälle, bei denen jemand über herumliegende Kabel stolpert. Diese beiden Faktoren lassen sich zwar schlecht in Geld umrechnen, sind aber natürlich mindestens genauso wichtig“, betonte Dr. Siemer. „Außerdem liegen die Geräte ohne Akkupacks und Lader – die sogenannten Karkassen – im Preis fast gleich wie vergleichbare kabelgebundene Maschinen. Wer sich also für das System eines Herstellers entscheidet und so Akkupacks und Lader für all seine Akku-Maschinen nutzen kann, hat beim Kauf weiterer Geräte praktisch keine Kostennachteile, sondern spart von Anfang an Geld durch die bessere Produktivität.“

Kompatibilität dank intelligenter Akkupacks

Für zukünftige Ent­wicklungen bei Metabo ist Bernd Fleischmann, Direktor Produktentstehung und Qualität zuständig. Er weist darauf hin, dass die Nürtinger mit ihrer Ultra-M-Technologie nicht nur die Kompatibilität der heutigen Maschinen mit älteren Akkupacks sichern, sondern das auch für die Zukunft versprechen können. „Bei unserem System steuert die Elektronik des Akkupacks das Zusammenspiel. Er meldet gewissermaßen dem Ladegerät und der Maschine, was für ein Typ er ist und wie er ge- und entladen werden muss. Deshalb können wir aktuell auch Akkupacks mit unterschiedlichen Zelltypen parallel einsetzen“. Während sowohl die konventionellen Li-Ion-Packs als auch die Hochleistungspacks aus der LiHD-Serie die gleiche Lithium-Ionen-Basis als Zellchemie verwenden, könne Metabo aber künftig auch auf neue Entwicklungen bei der Zellchemie reagieren, ohne die Kompatibilität mit älteren Packs aufgeben zu müssen. „Wir verändern dann gewissermaßen den Motor, aber nicht das Chassis – und das sichert auch künftig die Kompatibilität“, so Fleischmann.

Entwicklungspotentioal für Lithion-Ionen-Technologie

Einen Nachfolger für Lithium-Ionen vermag bernd Fleischmann derzeit nicht zu erkennen, aber er sieht für diese Basis noch einiges Entwicklungspotenzial; in erster Linie beim weiteren Ausbau der Ladekapazität. „Bis zur Einführung von LiHD war bei uns Leistung das große Thema. Jetzt haben wir eine Akku-Technologie, die mit einem 36-Volt-Pack oder zwei gekoppelten 18-Volt-Packs bis zu 2.400 Watt in einem kompakten For­mat liefert. Mehr Leistung brauchen – wenn überhaupt – nur ganz, ganz wenige Elektrowerkzeuge.“

Metabo stellte deshalb kürzlich die neue Generation von LiHD-Akkus mit einer von 6.2 auf 7.0 Amperestunden (Ah) vergrößerten Kapazität vor. Das sei aber sicher noch nicht der letzte Schritt. „Die zentrale Herausforderung bei der Weiterentwicklung der Zellentechnologie ist es, die Zellkapazität zu erhöhen und gleichzeitig den Zelleninnenwiderstand zu senken. Dadurch können wir in Zukunft bei mindestens gleicher Leistungsfähigkeit mehr Energie aus den Akkupacks generieren. Unser neuer 7.0Ah-Pack ist diesbezüglich schon etwas besser als unser existierender 6.2Ah-Pack. Und was künftige Kapazitätserweiterungen angeht, arbeiten wir in enger Abstimmung direkt mit den Zellherstellern“, erklärte Fleischmann.

Metabo AG

www.metabo.com

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