Effektiver Schutz, schöne Optik
Layher Protect-System als temporärer Lärm- und Staubschutz für AnwohnerBei der Fahrbahnerweiterung der A7 in Hamburg Stellingen steht nicht nur Lärm- und Staubschutz im Vordergrund. Dank Lichtkassetten profitierten die Anwohner auch von Tageslichtbedingungen.
Laufender Verkehr, Baustellenlärm und Baustaub: Der Ausbau der A7 im dichtbesiedelten und verkehrsgeplagten Hamburger Stadtteil Stellingen stellt für die Anwohner eine Geduldsprobe dar. Die Maßnahme sieht neben der Fahrbahnerweiterung von sechs auf acht Spuren auch den Bau des „Tunnel Stellingen“ als umfassenden Lärmschutz vor.
Temporäre Schutzwand notwendig
Da im Zuge der Baumaßnahmen eine bestehende Lärmschutzwand abgerissen werden musste und der Autobahnausbau bei laufendem Verkehr durchgeführt wird, beinhaltet das Projekt als Ersatz eine über 1.000 Meter lange und sechs Meter hohe temporäre Schutzwand. Diese soll die Anwohner vor Bau- und Straßenlärm sowie Baustaub schützen. Im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit entschied sich das Bauunternehmen Hochtief Infrastructure gemeinsam mit Franki Grundbau für das Protect-System von Layher.
Mit dem Protect-System bietet Layher eine leistungsfähige Systemeinhausung für wirtschaftlichen
Baustellenschutz: Kassettenelemente aus einem Aluminium-Rahmen mit umlaufender Gummidichtung, wahlweise mit einem verzinkten Stahlblech oder einer lichtdurchlässigen Kunststoff-Stegplatte gefüllt, lassen sich in einfacher und logischer Aufbaufolge schnell an den Layher Systemgerüsten Blitz und Allround anbringen. So wird das staubdichte Einhausungs-System den hohen Anforderungen an zeitgemäßen Umwelt-, Lärm, Wetter- und Passantenschutz wirtschaftlich gerecht. Dank guter Lärmdämmeigenschaften lässt es sich zudem für temporäre Lärmschutzwände einsetzen. Emissionen werden um bis zu 26 dB gemindert.
Platzsparende Lösung
Bei der Projektplanung standen die erfahrenen Layher
Anwendungsingenieure zur Seite. Sie erarbeiteten
eine Lösung, die den Gegebenheiten vor Ort und den Anforderungen an den Schutz der Anwohner bestmöglich entsprach. Eine Herausforderung beim
Bau der Lärmschutzwand war die geringe Gerüstaufstellfläche zwischen Baustelle und Wohngebiet. Neben Stahlträgerkonstruktionen kam als Unterkonstruktion deshalb das modulare AllroundGerüst
zum Einsatz, das sich dank schraubenloser und selbstsichernder Keilschlossverbindung nicht nur schnell, sondern durch seine hohe Tragfähigkeit auch material- und platzsparend montieren lässt. Da für die notwendige Standsicherheit keine Basisverbreiterung möglich war, wurde die Gerüstkonstruktion in einer Flachgründung mittels Betonfundament fest verankert. Anschließend ließen sich die Protect-Kassetten einfach in die Unterkonstruktion einhängen. Für bessere Lichtverhältnisse verwendete das Bauunternehmen dabei nur für die untere Hälfte der Schutzwand Kassetten mit Stahlblech-Einlage. In der oberen Hälfte gewährleisten Lichtkassetten den Anwohnern trotz Einhausung Tageslicht-Bedingungen.
Effiziente Baustelle
Die Montage selbst vergab Hochtief an ein professionelles Gerüstbauunternehmen, die Muehlhan Deutschland GmbH. Die Zusammenarbeit mit Gerüstbauunternehmen bei Auf- und Abbau kann entscheidend zur Erhöhung der Effizienz auf der Baustelle beitragen. Die qualifizierten und erfahrenen Spezia-listen montieren deutlich schneller als beispiels-weise Subunternehmer ohne Gerüstbauerfahrung. Ist zusätzliches Material erforderlich, kann dies projektbezogen beim Gerüstbauer angemietet werden.
Wilhelm Layher GmbH & Co KG
BAUTAFEL
Zeitraum Projekt / Zeitpunkt Fertigstellung: 12/2015 bis 10/2020
Auftraggeber: Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH
Ausführendes Bauunternehmen: ARGE Tunnel Stellingen unter technischer und kaufmännischer Federführung der Hochtief Infrastructure GmbH
Gerüstbauunternehmen: Muehlhan Deutschland GmbH
Interview mit Dr. Arne Brink, Seniorprojektleiter,
Hochtief Infrastructure GmbH, Niederlassung Deutschland Ost
THIS: Welche spezielle Herausforderung galt es bei diesem Projekt
zu lösen?
Arne Brink: Im Zuge der Errichtung des Tunnels Stellingen wurde die Fahrbahn der A7 erweitert. Im dichtbesiedelten Hamburger Stadtteil Stellingen mussten hierbei die bestehenden Lärmschutzwände abgerissen werden. Für die bereichsweise sehr beengten Verhältnisse war eine temporäre Lärm- und Staubschutzlösung für die Anwohner zu finden.
THIS: Sie haben sich für das Protect-System entschieden?
Arne Brink: Ja, denn mit der Systemlösung konnten wir beide Anforder-ungen lösen: Sowohl den Lärmschutz durch die gute Luftschalldämmung des Protect-Systems mit einer Emissionsminderung um bis zu 26 dB erreichen, als auch den Schutz vor Baustaub durch die umlaufende
Gummidichtung der Kassettenelemente gewähren.
THIS: Welche technischen und logistischen Vorteile sahen Sie?
Arne Brink: Das Protect-System von Layher ist eine Systemlösung. Es handelt sich dabei um Kassetten mit Stahlblech-Einlage, die einfach an eine Unterkonstruktion aus Layher Gerüstsystemen angebracht werden. Da es sich hier nicht um eine Sonderanfertigung handelt, gab es keine langen Lieferzeiten. Die Bauteile können einfach aus dem Katalog bestellt werden. Für diese Lösung wurden Kassetten mit Stahlblech-Einlage und Lichtkassetten kombiniert, um für Anwohner weiterhin Tageslichtbedingungen sicher zu stellen.
THIS: Welche Erfahrungen haben Sie insgesamt mit dem Protect-System gemacht?
Arne Brink: Wir haben zum ersten Mal mit dem Protect-System gearbeitet und wurden dabei von Layher vollumfänglich unterstützt. Für die Montage hat uns Layher ein professionelles Gerüstbauunternehmen empfohlen, die Muehlhan Deutschland GmbH, die mit qualifizierten und erfahrenen Spezialisten arbeitet und dadurch einen fachgerechten Aufbau der Konstruktion gewährleistet.