Ein Maßanzug für Hamburger Siele

GFK-Rohrlining mit Amiblu NC Line

Bei der Sanierung eines Hamburger Mischwasserkanals im Rohrlining-Verfahren kamen NC Line Rohre aus GFK zum Einsatz. Dank der nicht-kreisrunden Geometrie eigneten sich die Profile besonders gut für den alten Abwasserkanal.

Für die Sanierung eines Mischwasserkanals im Stadtteil Eilbek setzte die Stadt Hamburg auf das Rohrlining-Verfahren. Dafür baute die Bauunternehmung Tauber Rohrbau GmbH & Co. KG, Münster, auf knapp 1,5 km Länge nicht-kreisrunde NC Line Rohre aus GFK von Amiblu ein. Auch wurden sechs GFK-Schächte neu eingebaut und mehrere gemauerte Schachtbauwerke mit GFK laminiert. Der Auftraggeber Hamburg Wasser legte Wert darauf, den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Günstig, hochwertig, umweltschonend

Die Stadt Hamburg genießt einen guten Ruf für die nachhaltige Sanierung ihrer – als Siele bezeichneten – unterirdischen Abwasserleitungen. Dabei kommt die komplette Bandbreite von Verfahren zum Einsatz. „Teilweise reichen schon einfache Maurerarbeiten aus“, so Dipl.-Ing. Georg von Harling, Ingenieurbüro Leitungsbau Hamburg Wasser. Aktuell konzentriert man sich auf die Sanierung der sogenannten Stammsiele, die in Tiefen von bis zu 27 m verlaufen und bis zu 4,70 m breit und 3,85 m hoch sein können.

Zu ihnen zählt auch das 1904 fertiggestellte Kuhmühlen-Stammsiel, das entlang der innerstädtischen Einbahnstraße Eilenau verläuft. Für dieses entschied man sich schnell für die Sanierung mittels Relining und schrieb GFK-Profile aus – ein System, mit dem man gute Erfahrungen gesammelt habe.

Digitale 3D-Planung im Vorfeld

Im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten vor Ort erstellte Tauber Rohrbau zunächst eine digitale 3D-Planung. Dafür vermaß das Unternehmen zunächst den Kanal vor Ort; auch die Hausanschlüsse wurden in diesem Rahmen bereits eingemessen. „So haben wir sichergestellt, dass die gewünschten Profile optimal passen“, so Bauingenieur B. Eng. Michael Rolf, Tauber Rohrbau, zum Hintergrund. Auf dieser Grundlage wurde dann ein Rohrverlegeplan entwickelt, der exakt auf die Baustelle und die individuellen Einbausituationen vor Ort abgestimmt war. „Entsprechend des Verlegeplans kamen die Rohre durchnummeriert auf die Baustelle“, erklärt Bauleiter Rolf. „Das stellte unter anderem sicher, dass keine Muffenverbindung im Bereich eines Hausanschlusses liegt.“

Passende Lösung für unterschiedlichste Situationen

Insgesamt wurden auf einer Länge von 1.347 m NC Profile des Herstellers Amiblu eingebaut. Ein 978 m langer Teilabschnitt wurde mit GFK-Profilen 1.520 mm / 1.820 mm saniert, weitere 369 m Haltung mit GFK-Profilen 1.930 mm / 2.360 mm lichtes Maß. Amiblu-Vertriebsmitarbeiter Ulf Biemann über die Vorteile der NC Line: „Dank der nicht-kreisrunden Geometrie eignen sich die Profile hervorragend für die Sanierung alter Abwasserleitungen, Durchlässe und Kanäle im innerstädtischen Bereich, die oft ebenfalls nicht-kreisrunde Formen aufweisen.“

Die zertifizierten GFK-Rohre können sowohl grabenlos als auch im offenen Graben verlegt werden. Zudem lassen sich die Sonderprofile maßgeschneidert nach Kundenwunsch anfertigen. Amiblu NC Line entspricht vollumfänglich der ISO 16611, die strenge Richtlinien vorgibt, wie nicht-kreisrunde Rohre hergestellt und geprüft werden.

Verlegung mittels Rohrshuttle

Für das Einfahren der Rohre errichtete Tauber Rohrbau sechs unterirdische Baugruben. Die Verlegung erfolgte in vier Bauabschnitten und mit einem bemannten Verlegewagen. Das sogenannte Rohrshuttle wurde eigens umgebaut und den Dimensionen des einzubauenden Profils exakt angepasst. Zunächst nahm das Shuttle das in die Grube herabgelassene GFK-Profil auf. Anschließend wurde das Rohr bis ans Ende des bereits verlegten Relining-Strangs gefahren und mittels einer Steckmuffen-Verbindung mit diesen verbunden.

Die nach ISO 16611 geprüften Profile bieten nicht nur eine hohe Säurebeständigkeit und eine lange Lebensdauer, sondern punkten außerdem mit hoher Stoßfestigkeit. Dazu hat das geringe Gewicht beigetragen, dass die Rohre einfach und sicher zu handhaben waren. Zum Schluss wurden in jede Baugrube ein Tangentialschacht eingebaut und vorhandene gemauerte Schächte mit GFK handlaminiert. Bei Hamburg Wasser ist man sich sicher, eine qualitativ hochwertige Lösung – mit hoher Entsorgungssicherheit des Mischwassers in der Bauausführung sowie guter Kosteneffizienz – gefunden zu haben.

Amiblu Germany GmbH

www.amiblu.com

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