Es geht nicht ohne uns
Fachleute sind schon länger im Bilde, aber für einen großen Teil der Bevölkerung ist der Klimawandel erst durch die extremen Überflutungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, in den Niederlanden und Ost-Belgien greifbar geworden. Selbst, wenn Überschwemmungen auch in diesen Gebieten immer wieder auf der Tagesordnung standen, so lässt sich nicht leugnen, dass sich Verteilung und Heftigkeit der Regenfälle deutlich verändert haben.
Nicht, dass ein Gesetz oder eine Vorschrift in Deutschland das Weltklima verändern kann – aber dass die Zeit zum Handeln da bzw. fast schon verpasst ist, lässt sich nicht länger verdrängen. Und wie in so vielen anderen Dingen geht unsere Regierung die mit dem Klimawandel verbundenen Probleme und möglichen Lösungen zu spät, zu langsam und mit deutlich zu viel Bürokratie an. Als Beispiel sei hier das Erneuerbare-Energien-Gesetz genannt, das kompliziert, teuer und wenig effektiv ist.
Wer auch immer in der nächsten Legislaturperiode die Richtlinien der Politik bestimmt, wird also nicht umhinkönnen, sich ausgiebig mit dieser Herausforderung zu befassen. Gerade in den Bereichen Bauen, Wohnen und Verkehr sind noch erhebliche CO2-Einsparungen möglich. Ob Ausbau von städtischer Kanalisation, Modernisierung des Straßen- oder Schienennetzes, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, energetische Sanierungen und energiesparende Wohnungs-Neubauten – es geht nicht ohne uns.
Und, als wohlgemeinter Rat nach Berlin: Vieles ließe sich deutlich schneller umsetzen, würde man das eine oder andere bürokratische Hemmnis beseitigen.
Zahl des Monats
- 5,2 %
unter Vorjahr liegt der Umsatz des Bauhauptgewerbes unter Vorjahr – preisbereinigt. Grund sind Preissteigerungen aufgrund von Materialknappheit.
Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie / Statistisches Bundesamt