Es war einmal die Zukunft
Liebe Leser,
wer den Begriff Design in Google eingibt erntet ca. 5,4 Mio. Einträge. Deutschland war in der Vergangenheit nicht das Land was den Experten einfiel, wenn es um die Gestaltung von Investitionsgütern ging. Das hat sich geändert. Daher ist „Design“ von Baumaschinen für die Redaktion von tHIS kein einfaches Thema. Zum einen bewegen wir uns in der heutigen Zeit in einer stärkeren Dynamik als vor einigen Jahren, zum anderen, hat Design für viele eine unterschiedliche Definition. Im Lastenheft bei der Entwicklung einer Baumaschine ist der Stellenwert der Gestaltung gestiegen. Das Design eines Radladers ist kein Allerweltsthema mehr. Lesen Sie auf der Seite 48 wie die Zukunft von Arbeitsgeräten auf der Baustelle aussehen kann. Über die Form künftiger Baugerätschaft ist also noch längst nicht alles gesagt!
Der Blick nach vorne heißt auch immer Veränderung. In Zeiten, in denen Ausschreibungen immer noch zu den komplexen Vorgängen einer Baumaßnahme zählen, ist es umso spannender die Ergebnisse der e-Vergabe zu beobachten. Augsburg führte vor wenigen Jahren als eine der ersten öffentlichen Auftraggeber die IT-gestützte Ausschreibung ein. Erfahrungen sind auf beiden Seiten des Vertrages gemacht worden. Der Frage, welche Rolle die Bieterbetriebe und der öffentliche Auftraggeber bei der elektronischen Form der Vergabe spielen, sind wir nachgegangen (Seite 10).
Wie schwer es ist, in diesem Wandel eine neue Positionierung zu finden, zeigt der Einstieg in den Kanalbau (Seite 18). Gemäß einer Studie des Gelsenkirchener Instituts für Unterirdische Infrastruktur (IKT) ist fast die Hälfte aller Kanalschächte bereits nach dem Einbau undicht. Diese Erkenntnis treibt Hersteller zu Innovationen. Die Anforderungen sind hart genug.
Apropos Zukunft und Innovation: Jeder Straßenmeister kennt das: Die Hitze des Sommers hat den bituminösen Fahrbahndecken erheblich zugesetzt. Hinzu kommen Hunderte von Schwerlastfahrzeugen wie Lkw oder Busse, die den Straßenbelägen ebenfalls einiges abfordern. Hier ist eine schnelle und kostengünstige Lösung gefragt, um die Fahrbahnen wieder bereit für ihren täglichen Einsatz zu machen. Ein Weg: Whitetopping. Whitetopping ist eine Methode zur schnellen und dauerhaften Instandsetzung von Verkehrsflächen. Lesen Sie auf der Seite 36 wie das Verfahren funktioniert und was sie als Straßenbaubetrieb für Vorteile erhalten.
Doch was ist innovativ? Neu. Und was ist neu? Auf kaum eine Frage gibt es so viele Antworten, die keine sind. Messen gelten gemein hin als Hort neuer Produkte. Doch viele halten die Baubranche in ihren Innovationszyklen für träge. Stimmt das? Wir haben die Sache im Fall der Galabau geprüft (Seite 66). Noch größer soll Sie werden und noch attraktiver, die Messe Galabaubau, vom 12. bis 15. September 2012 in den Nürnberger Messehallen. 60.000 Fachbesucher erwarten die Organisatoren und bei mehr als 1.100 Ausstellern sprechen sie sogar von einem Ausstellerrekord. Doch was haben die Praktiker davon?
Innerhalb der Debatte zur Energiewende spielte die Dämmung von Bestandsimmobilien eine große Rolle. Das Dach als bauphysikalisches „Loch“ steht bei der Sanierung eines Dachbodens im Mittelpunkt. Seit dem 31.12.2011 müssen nach der EnEV 2009 ungedämmte Dachböden energetisch saniert werden. Wärme steigt nach oben, Kälte fällt nach unten. Wer sich auf Dachböden älterer Häuser begibt, wird beim direkten Anblick der Dachziegel zum Nachdenken angeregt (Seite 107).
Wie sagte ein bekannter Designer: „Es ist nicht das Glas, um das es geht. Es ist das Wasser.“ In diesem Sinne hoffen wir auf unseren guten Themenmix. Oder was ist Ihre Meinung?
Ihr Andreas Kochwatsch
