Feugres baut auf Steinzeug!

Die Europäische Vereinigung der Steinzeugröhrenindustrie, kurz FEUGRES, möchte das Augenmerk der Abwasserindustrie vermehrt auf ihr Produkt richten.
 
 
Argumente dafür hat der Verband genug. „Ökologie und Ökonomie bei öffentlichen Ausschreibungen.“ Auf einer Pressekonferenz am 03.Mai 2011, anlässlich der diesjährigen Messe WASSER BERLIN International, hat die Europäische Vereinigung der Steinzeugröhrenindustrie Feugres vorgeführt, wie sich diese aus „Buying green“, dem Handbuch des Office for Official Publications of the European Communities stammende Forderung mit Hilfe von Kanalsystemen aus Steinzeug, in der Realität umsetzen lässt.
 
Feugres hat sich zum Ziel gesetzt, die Position der europäischen Steinzeugindustrie im stark umkämpften Markt zu festigen und für eine nachhaltige und ökologisch saubere Umwelt zu sorgen. Im Fokus der Verbandsleistungen stehen daher klare Informationspolitik, fundierte Beratung, innovative, qualitativ hochwertige und umweltgerechte Produkte sowie herausragender Service.
 
Garant für optimale Ergebnisse in dieser Hinsicht sind alle Mitglieder der Vereinigung, darunter EuroCeramic, sowie der Fachverband der Steinzeugröhrenindustrie e.V., dem alle deutschen Hersteller dieser Sparte wie Steinzeug Abwassersysteme und Harsch, angehören. Auch die italienische Società del Gres und diverse Vertretungen der Steinzeugröhrenindustrie in der Schweiz, in Großbritannien, in Österreich, den Niederlanden und Belgien haben sich Feugres angeschlossen.
 
„Unser Ziel ist es, Feugres als Meinungsbildner im Markt der europäischen Abwasserindustrie zu etablieren und darüber eine Basis für den Erfahrungsaustausch auf verschiedenen Ebenen zu bieten“, erläutert Rudolf Harsch, Präsident von Feugres und Geschäftsführer der Harsch Steinzeug GmbH & Co KG, die Beweggründe für die neue Ausrichtung und Kampagne der 1957 gegründeten Vereinigung. In deren Mittelpunkt sollen nicht nur wissenschaftliche und technische Themen stehen sowie die nationale Lobbyarbeit, sondern auch der Erfahrungs- und Interessenaustausch auf europäischer Ebene respektive zwischen den alten und den neuen Ländern der EU. „Wir wollen Steinzeug als Benchmark im Materialmix der europäischen Abwasserindustrie aufstellen und mithilfe unserer Vereinigung künftig nicht nur die bekannten Märkte bedienen, sondern unser Produkt auch in den Ländern bekannt machen, in denen Steinzeugrohre bis dato noch nicht oder noch nicht ausreichend gehandelt werden.“
 
Als ersten Schritt der aktuellen Kampagne hat der Verband eine Imagebroschüre erstellt und die Homepage www.feugres.eu erarbeitet, die als Basis für alle weiteren Informationen und Dokumentationen dient. Dieses breit gefächerte Portal bietet nicht nur Antworten auf Fragen zu Feugres oder zu Steinzeug – etwa bezüglich Ökologie und Nachhaltigkeit, Ökonomie, Soziales, Stabilität und Dichtheit sowie Kompatibilität und neue Traditionen. Es informiert auch über die Historie und Zukunft der Vereinigung, deren Mitglieder, Termine und Trends sowie Innovationen.
 
Parallel zum neuen Online-Auftritt plant Feugres weitere Marketingmaßnahmen. Eine Ausweitung der Kampagne auf das europäische Ausland ist ebenfalls vorgesehen. Dazu wird die Broschüre derzeit in sechs Sprachen übersetzt. Darunter englisch, französisch sowie mehrere mittel- und osteuropäische Sprachen. Im Hintergrund ist die Vereinigung schon lange aktiv tätig. So hat sie bei der europäischen Normierung von Steinzeugrohren maßgeblich mitgearbeitet, und dabei etwa kritische Punkte intern mit den Herstellern geklärt. Die Ergebnisse dieser Leistungen flossen unter anderem in die Produktnorm EN 295. In der Zukunft können sich die Mitglieder beispielsweise auch vorstellen, mit ihrem Wissen bei der Nachwuchsbildung mitzuwirken und an Hochschulen oder Universitäten dazu beizutragen, dass die Ausbildung im Sektor Abwasser breiter und detaillierter wird.
 
„Eine weitere Motivation für die neue Ausrichtung der Vereinigung ist die positive Marktentwicklung“, erklärt Gernot Schöbitz, Geschäftsführer Steinzeug Abwassersysteme.
„Wir erachten den Markt für Steinzeugrohre in Europa als sehr interessant. Zwar haben wir in Deutschland mittlerweile einen Erschließungsgrad von über 90% erreicht, doch es gibt weiterhin  noch Entwicklungsmärkte in Europa. Dazu gehören vor allem die neuen Mitgliedsländer der EU, etwa in Osteuropa, in denen durch Fördermaßnahmen seitens der EU natürlich auch in die Abwasserinfrastruktur investiert wird. Parallel gibt es in vielen anderen EU-Ländern, etwa in Italien, starken Nachholbedarf im Abwassersektor. Somit sehen wir in der Summe das Geschäft rund um Steinzeugrohre in Europa als sehr attraktiv an.“
 
Dass Feugres bei diesem Ansinnen von Erfolg gekrönt sein wird, dafür sprechen schon die unbestrittenen Qualitäten von Steinzeug: „Ton ist ein Werkstoff der Natur, der noch dazu zu 100% in der Neuproduktion recycelt werden kann“, betont Harsch. Der Energiebedarf in der Produktion von Steinzeugrohren ist deutlich geringer als bei anderen Materialien, der Werkstoff nahezu unbegrenzt verfügbar und die CO2-Bilanz extrem günstig. Keramik stehe für Qualität, fährt er fort: „ Rohre aus Keramik halten deutlich länger als Alternativen und sind verglichen mit anderen Materialien das mit Abstand wirtschaftlichste Produkt.“
 
Der Werkstoff Steinzeug ist Cradle to Cradle zertifizierbar. Die umweltgerecht produzierten Rohre verursachen bei der Herstellung bis zu 50% weniger CO2-Emissionen und brauchen parallel bis zu 60% weniger Energie als andere Materialien. Zudem kann bei Steinzeugrohren eine Haltbarkeit von über 100 Jahren in der Praxis nachgewiesen werden. Ein Argument, dass jede Kommune in Zeiten knapper Kassen genau betrachten sollte. „Denn wie oft kann sich eine kleine Gemeinde oder auch eine größere Stadt heutzutage leisten, ihr Kanalsystem neu zu bauen?“, fragt Karl-Heinz Flick, Geschäftsführer Fachverband Steinzeugindustrie e.V.
 
Nicht zuletzt ist das Thema Ökologie ein Punkt, der seit jeher für die Verwendung von Steinzeug in Wasser- und Abwassersystemen spricht. Und genau diesen Punkt möchte FEUGRES auch in der Abwasserindustrie noch mehr etablieren. „Wir haben heute unzählige Neubausiedlungen mit ökologisch geplanten Passivhäusern. Doch im Untergrund hört die Nachhaltigkeit auf. Genau dafür haben wir jedoch mit dem Steinzeugrohr eine ideale Lösung, die seit über 100 Jahren etabliert ist. Mehr noch: Die Rahmenbedingungen für den Einsatz einer ökologisch sinnvollen Abwasserleitung mit Steinzeug respektive die Umweltgesetzgebung dafür sind bereits da“, informiert Peter Pásthy, Geschäftsführer EuroCeramic. „Wir müssen sie nur noch umsetzen. Und genau dazu möchte Feugres in Zukunft beitragen.“

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7-8/2010 FVST und FGST

Neue Spitze gewählt

Starke Spitze für starken Verband

Der FVST Fachverband Steinzeugindustrie e.V. mit Sitz in Frechen bei Köln vereint die Kompetenz in Steinzeug mit der Kompetenz in Kanalisationsnetzen. Seine Mitglieder stärken mit ihrem Know-how und...

mehr
FACHVERBAND STEINZEUGINDUSTRIE E.V.

FVST-Mitgliederversammlung 2012

Die Aktivitäten des FVST mit ... Nach Begrüßung der Teilnehmer und Eröffnung der Mitgliederversammlung berichtete Geschäftsführer Bauass. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Flick über die Aktivitäten des...

mehr
FEUGRES

Gernot Schöbitz einstimmig gewählt

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2012 der FEUGRES am 26. November in Brüssel wurde Gernot Schöbitz, Geschäftsführer der Steinzeug-Keramo GmbH, ein Unternehmen der Wienerberger Gruppe,...

mehr
Ausgabe 05/2014 Steinzeugrohrsysteme

FVST-Hochschultag auf der IFAT

Im Rahmen der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- & Rohstoffwirtschaft IFAT 2014 hat der Fachverband Steinzeugindustrie e.V. (FVST) interessierte Studenten zu seinem Hochschultag –...

mehr
Interesse der Studierenden ist ungebrochen groß

FVST-Hochschultag auf der Wasser Berlin

Im Vortragsprogramm stand nicht allein das „Produkt Steinzeugrohr“ im Vordergrund, sondern auch die komplexen Zusammenhänge von Ressourcenschonung, Umweltrelevanz und Generationengerechtigkeit beim...

mehr