Flexibler Grundriss
Bezahlbarer Wohnraum – eine Herausforderung unserer Zeit
Hinter dem Begriff „Kieler Modell“ verbirgt sich eine Arbeits- und Planungshilfe für moderne Typenhäuser, die in dezentraler Lage als Gemeinschaftsunterkünfte genutzt werden können. Ihr Vorteil liegt in der schnellen Umsetzbarkeit: Schon komplett im Rastermaß geplant und fertig berechnet, müssen praktisch nur noch Flächen für die Errichtung freigegeben werden.
Flexible Grundrisse
Das „Kieler Modell“ zeigt im Grundriss Wohnungen für Einzelpersonen, Paare sowie für Familien. Dabei sind die Räumlichkeiten derart flexibel, dass jederzeit auf den unterschiedlichen Bedarf reagiert werden kann. Für die temporäre Unterbringung werden die Individualflächen auf ein Minimum reduziert, dieser Raumgewinn kommt den gemeinschaftlich nutzbaren Flächen zugute. Eine geringe Gebäudetiefe und eine einfache Dachform sind nur zwei Merkmale.
Als Rasterbau vor Ort geplant und ausgeschrieben, können die Häuser durch regionale Unternehmen errichtet werden. Des Weiteren sieht das Konzept bereits die Umrüstung zu förderfähigen Sozialwohnungen vor, die später von Studenten, einkommensschwachen Bürgern oder Senioren bewohnt werden können. Errichtet mit massivem Mauerwerk, profitieren die Bauten von allen Vorteilen, die diese Bauweise mit sich bringt: Schnell und kostengünstig in der Errichtung sowie in der Instandhaltung, außerdem sicher gegen Feuchtigkeit, Schall und bei Bränden.
Mauerwerkskonstruktionen lassen sich außerdem in ihrer weiteren Nutzung leicht um- und ausbauen sowie aufstocken. Die „Kieler Modell“-Typenhäuser sind keineswegs als starre Vorgabe zu verstehen, sondern bieten verschiedene Versionen an, bei denen die Nachrüstung und -nutzung eine wichtige Rolle spielt.
Entscheidungshilfe für Kommunen
Als Handreichung für möglichst transparente Entscheidungen hat das Pestel-Institut Hannover eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zum „Kieler Modell“ im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM) beispielhaft erstellt. Dabei wurden unter Ansatz realistischer Werte die Auswirkungen verschiedener Förderszenarien auf die möglichen Investitionskosten für derartige Bauten untersucht.
Der gesamte Betrachtungs- und Finanzierungszeitraum liegt bei 30 Jahren. Dabei wird von einer zunächst begrenzten Nutzungsdauer als Flüchtlingsunterkunft für fünf beziehungsweise zehn Jahre sowie dem anschließenden späteren Umbau als Sozialmietwohnung ausgegangen. Das Pestel-Institut bietet derartigen Muster-Renditerechnungen zur besseren Entscheidungsfindung als Service für einen pauschalen Preis an. Dazu können die individuellen Angaben wie etwa Bodenpreise vor Ort in ein Formblatt eingetragen und an das Institut zur weiteren Berechnung versendet werden. Die Handreichung inklusive Formblatt können unterhttp://www.pestel-institut.de/aktuelles-download/ bezogen werden.
Umsetzung mit regionalen Unternehmern
Auch das „Kieler Modell“ ist regional ausgerichtet: Örtliche Unternehmen werden in die Umsetzung einbezogen, das schafft Akzeptanz und Arbeitsplätze. Mit Hilfe des „Kieler Modells“ lässt sich schnell und plansicher attraktiver und sozialer Wohnraum schaffen. Nicht nur als Beitrag zur Flüchtlingsunterbringung, auch einkommensschwache Haushalte sowie Studenten oder Rentner können von den umbaufähigen Hauskonzepten profitieren. Bei Bereitstellung geeigneter Grundstücke mit und ohne Beteiligung der Kommunen dürfte dieser Lösungsansatz zur schnellen, kostengünstigen und nachhaltigen Errichtung geeigneter Wohngebäude führen. Die komplette Studie zum „Kieler Modell“ steht unter http://www.arge-sh.de/downloads zum Download bereit.