Für alle Wasser gerüstet

Entwässerung von befestigten, urbanen Flächen

Die Oberflächenentwässerung von versiegelten Flächen stellt besondere Herausforderungen an die eingesetzten Entwässerungssysteme. Es gilt beispielsweise die Dimensionierung, Belastungsklasse, Betriebssicherheit sowie eine mögliche Regenwasserbehandlung zu berücksichtigen – und gleichzeitig auf langlebige, umweltbewusste Lösungen zu setzen.

Befestigte Flächen benötigen zum Schutz von Bauwerken und zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit angemessene Entwässerungseinrichtungen. Unter Beachtung der baulichen Gegebenheiten ist nicht nur die erforderliche Dimensionierung zu berücksichtigen, besonderes Augenmerk gilt auch den Anforderungen der jeweiligen Verkehrsflächen. Areale, auf denen Schwerverkehr rollen wird, müssen zum Beispiel so geplant und angelegt werden, dass sie den zu erwartenden statischen und dynamischen Belastungen entsprechend der gültigen Normen dauerhaft standhalten. Anforderungen, Bau- und Prüfgrundsätze für Entwässerungssysteme sind unter anderem in der europäischen Norm EN 1433 (Entwässerungsrinnen für Verkehrsflächen) oder in anderen nationalen Regelwerken geregelt.

Oberflächenwasser schnell und reibungslos ableiten

In urbanen Bereichen und auf Industriearealen kann das Wasser nicht einfach in eine Grünfläche geleitet werden, um dort zu versickern. Vielmehr muss das Niederschlagswasser in geeignete Entwässerungseinrichtungen geführt und von dort vollständig abgeleitet werden. Die zum Einsatz kommenden Entwässerungssysteme müssen eine hohe Betriebssicherheit bieten, leicht zu warten sein und dürfen im Bereich der zu entwässernden Flächen kein Hindernis darstellen.

Rinnensysteme von Hauraton sind für unterschiedliche Anforderungen konzipiert und erfüllen diese zuverlässig. Zwei Anwendungsfälle sollen hier aufzeigen, welche diversen Ansprüche von verschiedenen Systemen am besten erfüllt werden. Bei den Projektbeispielen handelt es sich um Systeme zur Linienentwässerung. Denn das Entwässern über Straßenschächte oder Gullys, also über Punkteinläufe, ist oftmals nicht sinnvoll. Die befestigten Flächen bei der Punktentwässerung müssen zweiachsig geneigt oder konkav geformt sein, damit das Oberflächenwasser den Entwässerungspunkt erreicht. Dadurch entstehen wellige Oberflächen, was die Nutzung der Areale gegebenenfalls einschränken könnte.

Entwässerungsrinnen und deren Zubehörteile sind klassische Elemente im modernen Tiefbau; sie werden vor allem dort eingesetzt, wo größere Flächen versiegelt sind. In der Linienentwässerung sind entwässerte Flächen gleichmäßig zur Entwässerungsrinne geneigt. Im Gegensatz zur Punktentwässerung über Abläufe können so gleichmäßigere Neigungen in der Oberfläche und damit unter gestalterischen Gesichtspunkten hochwertigere Flächen geschaffen werden.

Immer die passende Rinne

Die offene Fläche des wasserabführenden Systems ist bei der
Linienentwässerung deutlich größer als bei einem Punktablauf, so dass diese Systeme weniger schnell verstopfen. Entwässerungsrinnen gibt es in verschiedenen Größen, die sich über den Nenndurchmesser und die Höhe der Rinne definieren. Die Auswahl der richtigen Rinne erfolgt nach hydraulischer Berechnung durch den Fachplaner. Hierbei werden einerseits die Einbausituation, also die angeschlossene Fläche, der Flächenbelag und evtl. Gefälle, und andererseits die geografische Lage sowie die dort möglichen Intensitäten von Regenereignissen berücksichtigt.

Entwässerungsrinnen können nicht nur Regenwasser ableiten, sondern – je nach vorgesehener Funktion – auch Retentionsraum zur Verfügung stellen. Das heißt, dass Regenwasser zunächst gesammelt und anschließend gedrosselt in den Kanal übergeführt wird. Damit lässt sich einem Überstau im Kanalsystem vorbeugen. Bei richtiger Auslegung und entsprechendem Gefälle sind die Rinnen praktisch wartungsfrei, insbesondere, wenn regelmäßige Straßenreinigungen stattfinden.

Entwässerungsrinnen können zudem mit einem Filtermaterial ausgestattet werden. Auf schadstoffbelasteten Verkehrsflächen ist damit eine zuverlässige Regenwasserreinigung möglich.

Nürnberg: Messehof mit Faserfix Big BLS entwässert

Messegelände müssen für höchste Belastungen ausgelegt sein. Die Areale sind Logistikflächen, die beispielsweise beim Auf- und Abbau von Messen Schwerlastfahrzeugen, Hebeeinrichtungen oder Containern Sicherheit gewährleisten. Die auftretenden Punktlasten können ein Vielfaches üblicher Verkehrslasten betragen. Auf dem Gelände der NürnbergMesse wurden bei der Erneuerung von Logistikflächen im Freigelände Faserfix Big BLS Rinnen eingebaut. Die Rinnenelemente werden aus einem Stahlbeton der Festigkeitsklasse C 60/75 mit den Expositionsklassen XF4, XC4, XM2, XD3, XA2 hergestellt. Die fertigen Bauteile verfügen damit über besondere Eigenschaften, beispielsweise eine entsprechende Widerstandskraft gegenüber Taumitteln. Außerdem gewährt der Beton besonderen Schutz gegen Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung oder Chloride sowie gegen schwere Verschleißbeanspruchung. Die gesamte Rinnenkonstruktion der Faserfix Big BLS ist für höchste Belastungen ausgelegt, statisch berechnet und geprüft.

Gleiches Raster wie übliche Betonbetriebsflächen

Die Stahlbeton-Fertigteile des Faserfix Big BLS Entwässerungssystems werden mit Bauteillängen von fünf, vier und einem Meter gefertigt. In Kombination mit der Bauhöhe des Rinnen-Fertigteils von 575 Millimeter ist eine ganzheitliche Betrachtung der
angrenzenden Flächen sowie des Oberbaus gegeben. Das umfassende Sortiment bietet für alle Anwendungsbereiche die passende
Rinne, denn es stellt jeweils unterschiedliche Typen für die verschiedenen Belastungsansätze und Achslasten von 20 bis 100 Tonnen zur Verfügung. Durch die Kombination eines vier Meter langen Bauteils und eines Ablaufkastens von einem Meter Länge harmoniert dies mit dem normalen Rastermaß von fünf Metern für Betonbetriebsflächen, welches etwa im Logistikbereich üblich ist.

Neubaugebiet Walldorf: Drainfix Clean erneut im Einsatz

Vor etwa acht Jahren wurde erstmals ein Neubaugebiet in der nordbadischen Stadt Walldorf mit dem Rinnensystem Drainfix Clean ausgestattet. Das Rinnenfiltersystem basiert auf den Faserfix Super Rinnen, die alle Voraussetzungen hinsichtlich Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit für den entsprechenden Einsatzort bieten. Die Rinnen werden zusätzlich mit dem patentierten Filtersystem Drainfix Clean ausgestattet. Das Bauareal befindet sich in einem Wasserschutzgebiet, demzufolge ist die Zuverlässigkeit des Rinnenfilters absolut unerlässlich. Drainfix Clean Filterrinnen halten Schadstoffe wie zum Beispiel PAKs (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) oder Mikroplastikpartikel bis zu kleinsten Korngrößen von 0,45 µm äußerst effektiv und dauerhaft aus Niederschlagswasser zurück.

Bereits beim Bau des ersten Abschnittes wurde das von Straßen, Gehwegen und Plätzen gesammelte und in den Drainfix Clean Rinnen gereinigte Wasser in Rigolen geleitet und vor Ort versickert. Über die Jahre wurde das verlegte Rinnensystem in Walldorf mehrmals beprobt und hat alle Erwartungen auch im Praxiseinsatz vollständig erfüllt. Aktuell wird der nächste Bauabschnitt umgesetzt. Das zum Einsatz kommende Rinnensystem ist wiederum Drainfix Clean. Je nach Größe der angeschlossenen Flächen werden die Rinnen-Nennweiten 300 und 400 mm eingebaut. Das gesammelte und gereinigte Wasser wird auch jetzt wieder in Drainfix Bloc Rigolen geleitet und versickert. Die Versickerungsrigolen werden unter öffentlichen Parkflächen platziert. Damit steht das oberirdische Gelände weiterhin der urbanen Nutzung zur Verfügung.

Hauraton GmbH & Co. KG

www.hauraton.de

Building Information Modeling bei Hauraton

Als Spezialist für Oberflächenentwässerung befasst sich Hauraton schon seit einigen Jahren mit der Thematik BIM und den resultierenden Anforderungen an Hersteller. Damit Planer die BIM-generierten Objekte nutzen und in ein BIM-Modell einpflegen können, ist ein Bauteilmanagement-System erforderlich. Hauraton stellt daher alle Produkte aus dem Sortiment als Autodesk Revit-Familien für die BIM-Bearbeitung bereit. Ist die Entscheidung für ein Entwässerungssystem gefallen, stehen je nach Planungsphase BIM-Objekte in zwei verschiedenen BIM-Dateivarianten für unterschiedliche Anforderungen zur Verfügung.

Zum einen die Planervariante, die dem Planer dazu dient, in seinem Projekt zu arbeiten und die System Performance aufgrund der geringen Dateigröße nicht unnötig zu reduzieren. Es handelt sich hierbei um ein grafisch konzeptionelles Modell, welches geringe Ansprüche an den grafischen Detaillierungsgrad stellt. Dargestellt wird die Geometrie des Produktes, sowie der zu entwässernde Bereich in Form von Entwässerungsflügeln die beliebig einstellbar sind, daraus wird der resultierende Volumenstrom dargestellt. Es sind aber auch Sperrflächen für den Einbau in der entsprechenden Belastungsklasse sowie für den benötigten Wartungsraum angegeben. Die technischen Informationen / Metadaten, die für das Produkt und für den gesamten Lebenszyklus relevant sind, sind beim LOI (Level of Information) 100-500 enthalten.

In den späteren Planungsphasen soll ein hoher geometrischer Detaillierungsgrad die Produktauswahl unterstützen. Hierzu dient die Visualisierungsvariante, eine As-built Darstellung, welche zur Erstellung von Renderings und zu Simulationszwecken genutzt werden kann. Da sich in dieser Variante die Dateigröße deutlich vergrößert, erfolgt eine Betrachtung nur in Teilbereichen im BIM-Modell. Der technische Informationsgehalt / die Metadaten sind die gleichen wie bei der Planervariante und enthalten alle Informationen im LOI (Level of Information) 100-500. Die Visualisierungsvariante eignet sich zudem für die Bewirtschaftung von Objekten und somit für den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Beispielsweise können Informationen für Wartungszwecke entnommen werden, die es ermöglichen, Budget- und Zeitplanungen zu erstellen.

Die BIM-Bauelemente von Hauraton bieten somit einen größtmöglichen Nutzen für Planer sowie für die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Dies ermöglicht es im Projektablauf Zeit und Kosten zu sparen und Projekte erfolgreich umzusetzen.

Um Planer best- und frühestmöglich bei BIM-Projekten unterstützen zu können, bietet Hauraton eine individuelle und projektbezogene Planungsunterstützung und Begleitung des gesamten Bauprozesses – von der Vorplanung bis zum Betrieb einer Entwässerungsanlage. Zur strategischen, internen Implementierung entsprechender BIM-Prozesse und Kompetenzen sowie zur Erstellung der Bauteilbibliothek arbeitet Hauraton dabei mit dem BIM-Spezialisten Vrame consult GmbH zusammen, der über langjährige Erfahrung in puncto Beratung, strategische Ausrichtung, Projektmanagement und Umsetzung von BIM-Projekten verfügt. Über Schulungen und Trainings hat Hauraton zudem auch die eigenen Mitarbeiter fit für die mit BIM verbundenen Herausforderungen gemacht.

Mehr Informationen zu BIM bei Hauaton über den QR-Code oder unter:

www.hauraton.de/de/produktinfos/bim.php

Persönliche Beratung:

Alicia Kraft, Architektin M.A.

+49 7222 958-0

BIM@hauraton.com

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