Fuge gut, alles gut
Hohe Anforderungen bei der Straßensanierung im Eifelort Heimbach
Die Stadt Heimbach in der Eifel setzt bei der Straßenbelagsanierung auf ein Steinsystem, das systembedingt eine Fuge garantiert und somit Schäden, die auf eine mangelhafte Fugenausprägung zurückgehen, vermeidet.
Bei der Sanierung innerörtlicher Straßen und Wege, entscheiden sich Planer und Kommunen besonders gerne für die Pflasterbauweise. Die Vorteile liegen auf der Hand: Pflaster wirkt optisch attraktiv, Aufgrabungen stellen kein Problem dar und bei regelkonformer Verlegung der Steine, sind Pflasterflächen auch den üblichen Verkehrsbelastungen gewachsen. Gerade hier beobachten Praktiker jedoch häufig ein Problem: Immer wieder kommt es zu Schäden an Pflasterflächen, die kostenintensive Reparaturen nach sich ziehen.
Eine der häufigsten Ursachen hierfür liegt darin, dass die Steine aufgrund des heutigen Kosten- und Zeitdrucks ohne den DIN-gemäßen Fugenabstand verlegt werden. Das Fugenmaterial kann dann seine Funktion als „elastischer Puffer“ zwischen den Steinen nicht mehr erfüllen und ist unter Belastung nicht in der Lage, die auftretenden Lasten auf die Nachbarsteine zu übertragen. Dickere Abstandhalter täuschen bei Knirschverlegung der Steine lediglich eine Fuge vor. Die Lastabtragung erfolgt dann über den reinen Betonkontakt. Die Folge: Kantenabplatzungen, Verschiebungen oder Bruch der Steine. Aus diesem Grund setzt die Stadt Heimbach Heimbach auf das Einstein-Pflastersystem, das systembedingt eine Fuge garantiert und somit Schäden, die auf eine mangelhafte Fugenausprägung zurückgehen, vermeidet.
Mit knapp 4500 Einwohnern ist Heimbach die kleinste Stadt in NRW. Als vor etwa 3 Jahren die Entscheidung für die Sanierung der Bachstraße im Ortsteil Vlatten getroffen wurde, stellten die verantwortlichen Planer besonders hohe Anforderungen an das zu verwendende Pflastermaterial. Oomke de Vries vom gleichnamigen Planungsbüro aus Mechernich erklärt warum: „Die Straßen in Vlatten waren mit den unterschiedlichsten Materialien befestigt. Zahlreiche alte Betonpflasterflächen, geflickte Asphaltbeläge und teilweise offene Schotterwege boten bis vor kurzem noch ein sehr unruhiges Bild. Mit der Sanierung der Bachstraße sollte ein Anfang gemacht werden, dem Dorf mit Hilfe einer geeigneten Flächenbefestigung ein harmonisches Erscheinungsbild zu geben. Gesucht war ein Pflasterbelag, der einerseits den dörflichen Charakter aufgreift, andererseits aber auch eine dauerhaft stabile Lösung bietet. Herkömmliches Pflaster schied für uns deshalb aus, weil wir immer wieder beobachten, dass beim Verlegen von Pflasterflächen der erforderliche Fugenabstand aus Zeitgründen nicht eingehalten wird. Die Steine liegen dann knirsch aneinander und auf den ersten Blick scheint die Fläche auch stabil. Über kurz oder lang kommt es jedoch zu Schäden an der Fläche, da sich Verkehrsbelastungen nicht mehr über die Fläche verteilen können“, so de Vries.
DIN-gerechte Fuge spielt eine wichtige Rolle
Die Ausprägung einer DIN-gerechten Fuge spielt deshalb für den Planer der Dorfsanierung eine besonders wichtige Rolle. Weil man bereits an anderen Stellen mit dem Einstein-Pflastersystem gute Erfahrung gesammelt hatte, war dieses System auch für das Objekt in Heimbach erste Wahl. Die Entscheidung fiel auf Basalit plus - einem künstlich gealterten Material aus der Einstein-Produktfamilie, mit grau/schwarz nuancierter Oberfläche – aus dem Hause Berding Beton.
Das Besondere an der Einstein-Pflastertechnologie ist die D-Punkt-Fugensicherung, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich
die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.
„Für die Sanierung in Vlatten war dies genau das richtige Material“, erklärt de Vries. „Die perfekt ausgeprägte Fuge übernimmt hier sogar zwei Funktionen: Erstens bringt Sie den insgesamt etwa 4000 m² großen Flächen ausreichend Stabilität, zweitens erhalten die Flächen dank der gleichmäßigen Fugen eine sehr harmonische Optik.“ Um diese beiden Aspekte noch zu verstärken, wurden die 30 x 15 cm großen Steine im Ellenbogenverband verlegt. „So konnten Kreuzfugen vermieden werden, was sich ebenso positiv auf die Stabilität der Fläche auswirkt“, führt de Vries aus.
Seit Sommer 2010 ist die Bachstraße in Vlatten fertig gestellt. Die Praxis zeigt, dass weder durch die PKW der Anwohner, noch durch regelmäßige Belastung durch das Müllfahrzeug Schäden an der Pflasterfläche entstanden sind – im Gegenteil: die Fläche wirkt nach wie vor wie frisch verlegt. Auch Bürgermeister Bert Züll und sein Fachbereichsleiter für das Planen und Bauen, Peter Cremer, zeigen sich mit der Pflasterbauweise und der getroffenen Auswahl des Steinmaterials zufrieden. Bürgermeister Züll: „Die Bachstraße und damit der ganze Ort haben durch den Ausbau gewonnen. Das Pflasterbild lässt die Straße lebhaft erscheinen und ist in Kombination mit der Begrünung einfach schön.“ Peter Cremer ergänzt: „Die Entscheidung für die Betonsteine ist zukunftsorientiert. Immer wieder mal notwendig werdende Aufbrüche für Leitungsreparaturen oder das Beheben von Absackungen sind wesentlich einfacher und damit kostengünstiger möglich.“ Oomke de Vries formuliert es nach Shakespeare: „Fuge gut, alles gut.“ n