Gemischtes Doppel für Hadamar
Neubaugebiet mit Produkten von Fasel erschlossenDer Platzbedarf in der Stadt, der ehemaligen Fürsenresidenz, ist groß. Nach dem ersten fertiggestellten Bauabschnitt wurden von der Verwaltung jetzt insgesamt 24 neue Grundstücke ausgewiesen.
Die Erschließung des rund 1,5 Hektar großen Neubaugebietes Galgenberg/Am Bruchborn ist der zweite Bauabschnitt einer Maßnahme, mit welcher die mittelhessische Kleinstadt Hadamar der großen Nachfrage nach Bauland in der Region entgegenkommt. Eine fachgerechte Ausführung der Arbeiten und die Verwendung hochwertiger Materialien waren für das Bauamt der Stadt Hadamar als Auftraggeber der Baumaßnahme entscheidende Kriterien. Hier besonders bei der Erstellung der notwendigen Infrastruktur für Wasser, Gas, Strom und Trennkanalisation. So sind die schnellen Datenleitungen im neuen Stadtteil aus Glasfaserkabel. Und bei der Schmutzwasserkanalisation hat man mit Blick auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit auf Produkte der Gebr. Fasel Betonwerk GmbH aus Nisterau gesetzt. Hier konnte das Fabekun Kanalrohrsystem mit seinem Doppeldichtungssystem punkten, das zudem die beiden Materialien Beton und Kunststoff zu einem extrem langlebigen Doppelrohrsystem vereint. Für die Planung der Baumaßnahme zeichnet sich die in Limburg an der Lahn ansässige Artec Ingenieurgesellschaft mbH verantwortlich; mit der Ausführung der Tiefbauarbeiten betraut wurde die Reuscher Tiefbau GmbH, Rennerod.
Kleine Stadt mit großen Plänen
Der erste Bauabschnitt wurde bereits vor rund 15 Jahren fertiggestellt, doch der Bedarf an Baugrundstücken in der Region ist nach wie vor groß – sowohl in den angrenzenden Gemeinden als auch in der ehemaligen Fürstenresidenz Hadamar selbst. Um der Nachfrage gerecht zu werden, hat die Stadt 24 zwischen 500 und 600 Quadratmeter große Grundstücke für die Errichtung von Wohnhäusern sowie ein Mischgebiet ausgewiesen, das als Lärmpuffer zum nahe gelegenen Sportplatz fungieren soll. Städteplanerisch sei der Beschluss durchaus eine Herausforderung – und zwar insofern, als man sich darum bemühe, gleichzeitig die Attraktivität des Innenstadtbereichs zu erhöhen.
Ein Rohr, zwei Werkstoffe
Die Entscheidung zugunsten von Fasel-Produkten sei den Beteiligten allerdings leichtgefallen. „Sowohl das Bauamt der Stadt als auch wir haben in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem Fabekun Rohrsystem von Fasel gemacht“, sagt Artec-Projektleiter Carsten Meyer. Im Unterschied zu vielen anderen Herstellern beschränkt Fasel sich nicht auf einen einzigen Werkstoff, sondern setzt auf eine Kombination aus Beton und Kunststoff. Für die Schmutzwasserbewirtschaftung bietet das gemischte Doppel eine Reihe von handfesten Vorteilen. „Der Inliner aus Kunststoff verleiht dem Rohr eine ausgezeichnete Hydraulik, die Rohrverbindungen sind wurzelfest gemäß DIN 19534“, erläutert Fasel-Fachberater Christopher Wusch die Vorzüge des Systems. Die glatte Oberfläche des Inliners stelle zuverlässig sicher, dass die Schmutzfracht selbst bei nur geringem Gefälle abgeleitet werde. „Das macht sich sowohl mit Blick auf die Betriebssicherheit als auch auf die Wartung bemerkbar“, so Wusch. Vor allem aber ist der für den Inliner verwendete Kunststoff unempfindlich gegen biogene Schwefelsäure-Korrosion – ein Umstand, der das System zudem äußerst langlebig macht.
Doppelt dicht
Zahlreiche in den vergangenen Jahren vorgenommene Kamerabefahrungen von Schmutzwasserkanälen machten das Problem deutlich: Oft ziehen die aggressiven Gase und sauren Verbindungen im Rohr den verwendeten Werkstoff bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit deutlich in Mitleidenschaft. Dann ist ein Austausch des beschädigten Rohrs häufig die letzte Konsequenz. Das Fabekun Kanalrohr hingegen kann dank der hohen Korrosionsbeständigkeit des Inliners bei Abwässern im pH-Bereich von 2 (sauer) bis 12 (basisch) eingesetzt werden. Zudem sind die Kanalrohre mit zwei unabhängig voneinander funktionierenden Dichtungen ausgestattet – einer innen gekammerten Dichtung im Inliner und einer äußeren Dichtung, die auf die Spitzenden der Betonrohre aufgezogen ist. Bei Rohren mit Muffenauskleidung sind die Dichtungen in der Muffe integriert. Das sorgt im wahrsten Sinne des Wortes für doppelte Sicherheit. Selbst ein Einsatz in Trinkwasserschutzgebieten gemäß DWA-A 142 ist möglich. Dipl.-Ing. Stephan Werlich vom Bauamt der Stadt Hadamar erklärt: „Die Entscheidung zugunsten des Fabekun-Systems geht zwar zunächst einher mit höheren Kosten. Aber das sehen wir als Investition in Nachhaltigkeit.“ Langfristig rechne sich der Entschluss nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gebührenzahler, ist Werlich überzeugt.
Reibungsloser Einbau
Insgesamt wurden 450 Meter Fabekun Kanalrohre DN 250 mit einer Baulänge von 2,5 Meter sowie 17 Meter so genannte Passrohre verlegt. Ferner verbaut wurden Gelenkstücke DN 250 in den Ausführungen Spitz/Glocke und Spitz/Spitz sowie 37 mit PU ausgekleidete Schachtunterteile in Nennweiten von DN 1000 und 1200. Reuscher-Schachtmeister Karl-Heinz Schoch weiß das System ebenfalls zu schätzen. Der Einbau der Rohre und Gelenkstücke habe sich ebenso reibungslos gestaltet wie das Setzen der Schachtunterteile. „Die Kanalrohre ließen sich gut verarbeiten, die Passstücke waren perfekt – das zahlt natürlich auch auf den Faktor Wirtschaftlichkeit ein.“ Müsse trotzdem einmal etwas angepasst werden, könne man die Elemente zudem problemlos vor Ort ablängen. Alle Beteiligten sind mit dem zügigen Ablauf der Baustelle sehr zufrieden, die ersten Wohnhäuser im Neubaugebiet sollen bald in die Höhe wachsen.