Geringe Aufbauhöhe

Erweiterung eines denkmalgeschützten Wohnhauses

Der Anbau passt sich dem Bestandsgebäude an. Damit beide Teile eine Einheit bilden, musste der Neubau in das Gelände eingelassen und das Gründach möglichst unauffällig gestaltet werden. Niedrige Aufbauhöhen waren hierbei erforderlich.

Platz für die Familie und die Bedürfnisse schaffen – das war das Ziel einer Wohnhauserweiterung in Hamburg. Das Gebäude aus dem Jahr 1914 bot nicht mehr genügend Fläche und wurde den Anforderungen der Bewohner somit nicht gerecht. Daher entschied sich der Eigentümer für einen neuen Anbau. Letzterer konnte nicht ohne Weiteres umgesetzt werden, da das Einfamilienhaus unter Denkmalschutz steht – hohe bau- und denkmalschutzrechtliche Auflagen mussten eingehalten werden. So war lediglich eine Bebauung südlich des Gebäudes möglich. Jedoch befand sich in diesem Bereich des Grundstücks bereits ein Anbau, der allerdings nicht die gewünschte Fläche bot und zudem die Bestandskubatur beeinträchtigte. Er wurde daher zurückgebaut und durch einen Neubau ersetzt.

 

Schlichte und rechteckige Gebäudekubatur

Der neue Gebäudeteil sollte nicht nur funktional sein, sondern auch optisch eine Einheit mit dem Bestand bilden. Vor allem letzterer sollte dabei nicht an Wirkung verlieren. So entschieden sich asdfg Architekten aus Hamburg, die für die Planung zuständig waren, für eine schlichte sowie zurückhaltende Kubatur und Optik des Neubaus. Die Wahl fiel auf einen rechteckigen Grundriss und dezente Farben. Der Anbau orientiert sich an der bereits vorhandenen Architektur und berücksichtigt dabei Geometrien, Fluchten und Höhen. Die Traufe des Bestandsbaus endet jedoch zwei Meter oberhalb der Geländeoberfläche. Da die Mindestanforderungen der lichten Raumhöhen für Wohn- und Aufenthaltsräume in Hamburg bei mindestens 2,3 Meter liegt, wäre für die Errichtung des Neubaus ein deutlicher Eingriff in das gestaltgebende Bestandsdach notwendig gewesen. Um dies zu vermeiden, entschieden sich die Projektbeteiligten dafür, den Anbau in das Gelände einzulassen. Auf diese Weise konnte das bestehende Schleppdach in seiner bauzeitlichen Form erhalten und das Volumen des Neubaus optisch reduziert werden.

 

Hohe Dämmwirkung bei dünner Materialdicke

Um einen fließenden Übergang zwischen alt und neu zu schaffen, verläuft die Traufe des Neubaus unterhalb der des Bestandes. Eine baurechtliche Forderung war zudem die Ausführung eines Gründaches. Das erhöhte Dachpaket wird durch eine zurückgesetzte Attika verdeckt. Diese musste zudem möglichst niedrig ausgebildet werden, um optisch nicht aufzufallen. Dementsprechend war eine schlanke Dämmstofflösung gefordert – mit einer maximalen Aufbauhöhe von 25 Millimetern. Auch der Wärmedurchgangskoeffizient sollte einen Wert von 0,20 W/(m²·K) nicht überschreiten. Das Gelände, die Traufhöhe des Bestandes sowie die Anforderungen gestalteten das Projekt sehr anspruchsvoll. Eine Dämmstofflösung, die sich insbesondere für diese architektonische Herausforderung eignete, galt es hier zu finden. Zum Einsatz kamen daher die Vakuumdämmplatten Optim-R von Kingspan Insulation. Sie bestehen unter anderem aus einem mikroporösen Kernmaterial und einer mehrschichtigen Hochbarrierefolie. Dieser wird die Luft entzogen, sodass ein Vakuum entsteht. Dadurch wird die Wärmeleitung verhindert und eine besonders hohe Dämmwirkung erreicht. So weisen die Hochleistungsdämmplatten trotz dünner Materialstärke mit einem Lambda-Wert von 0,007 W/(m·K) eine fünf Mal geringere Wärmeleitfähigkeit als herkömmliche Dämmstoffe auf. Diese Eigenschaften prädestinieren die Produkte auch besonders für anspruchsvolle und planerische Problemstellungen.

 

Starke Kombination

Kombiniert wurde Optim-R mit den Gefälledämmplatten Therma TT46 FM, die ebenfalls von Kingspan Insulation stammen. Diese bestehen aus Polyurethan (PIR) Hartschaumstoff mit beidseitiger mehrlagiger Aluminiumverbundfolie. Sie verfügen nicht nur über eine dämmende Eigenschaft, sondern sorgen mit einem Gefälle von 0,83 Prozent für eine sichere Ableitung des anfallenden Wassers. Letzteres wird gezielt zu den Entwässerungspunkten, die in der Fläche liegen, geführt. Bereits vor der Verarbeitung beider Dämmstoffschichten wurden von Kingspan Insulation ein Verlege- sowie ein Gefälleplan angefertigt. Diese gaben die genaue Position jeder einzelnen Platte vor. Der hohe Vorfertigungsgrad der Produkte ermöglichte eine einfache Montage auf der Baustelle. Denn ein aufwendiges und zeitintensives Zuschneiden entfiel.

 

Offene Fassade und Raumaufteilung

Dank der schlanken Dachkonstruktion und der niedrigen Aufbauhöhen der einzelnen Komponenten liegt der Fokus des Anbaus auf der komplett verglasten Fassade, die sich oberhalb des Geländes befindet. Dieses schließt bündig mit den Fensterbänken ab, da hier ein gängiges Brüstungsmaß von einem Meter eingehalten werden konnte. Die großzügigen Fensterflächen schaffen einen freien Blick in die umliegende Natur – es entsteht ein besonderes Raumgefühl. Der hohe Lichteinfall lässt zudem die Räume visuell größer wirken. Auch das Wohnkonzept wurde entsprechend offen gestaltet – so konnte weitestgehend auf räumliche Unterteilungen verzichtet werden. Durch die zusätzlich gewonnene Fläche, die sich durch den Anbau ergibt, wurde die gesamte Raumaufteilung beider Gebäudeteile neu strukturiert. So befinden sich im Bestandsbau hauptsächlich die Schlafräume und Bäder. Der Neubau hingegen beherbergt Wohn- und Esszimmer sowie die Küche und ein kleines Bad.

Beide Gebäudeteile bilden innen wie auch außen eine Einheit. Mithilfe eines originellen Entwurfs und innovativen Baustofflösungen wurde ein stimmiges Gesamtkonzept geschaffen, das nun ausreichend Fläche für die Familie und Bedürfnisse zur Verfügung stellt.

Kingspan Insulation GmbH & Co. KG

www.kingspaninsulation.de

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