Gerüstsysteme im Ortbetonbau

Peri Up und Variokit im kombinierten Aufbau

Bei Tragkonstruktionen für den Ortbetonbau reicht die Bandbreite der mechanisch oft höchst beanspruchten Aufbauten von einfachen Stützen bis zu komplexen, ingenieurstechnischen Konstruktionen für den Brücken-, Tunnel- oder Hochhausbau.

Der klassische und häufigste Anwendungsfall für Tragkonstruktionen ist der Einbau von Ortbeton. Wie exakt eine Betonkonstruktion dabei ausgeführt werden kann, hängt maßgeblich vom dynamischen Verhalten des Traggerüstes unter Last ab. In der Praxis wiederum müssen sich Bau- und Fachunternehmen regelmäßig mit unterschiedlichen System-arten auseinandersetzen.

Dies gilt besonders für den Schalungsbau in Kombination mit Trag-, Arbeits- und Schutzgerüsten aus dem konventionellen Systemgerüstbau in den beiden Ausführungsarten Rahmen- und Modulgerüst. Während Traggerüste zum Ableiten von Flächen- oder Punktlasten eingesetzt werden, schaffen Arbeits- und Schutzgerüste die Zugänge, Arbeits- und Lagerflächen für eine sichere Höhenarbeit. Im problemlosen Zusammenwirken dieser unterschiedlichen Gerüstfunktionen kommen die Vorteile der miteinander kompatiblen Baukastensysteme Peri Up und Variokit für den Gerüstbauer zum Tragen.

Einstieg in den Schwerlast-Gerüstbau

Bei der Planung und dem Einsatz von Traggerüsten stehen neben der Tragfähigkeit, der geometrischen Anpassung, den Bauteilgewichten auch die geforderte Aufbauhöhe bzw. Aufbauweite im Vordergrund – wie zum Beispiel bei Stütztürmen, Überbrückungen oder Fachwerken. Hier stoßen die entsprechenden Lösungen aus dem Systemgerüstbau an Grenzen, die unmittelbar mit der Belastbarkeit von Bauteilen aus Stahl-Hohlprofilen zusammenhängen.

Die Stützen und Träger aus dem Variokit Ingenieurbaukasten bestehen dagegen aus massiven, vollwandigen Doppel-U-Profilen. Wer die erreichbaren Traglastwerte aus dem Systemgerüstbau kennt, kann gut die Dimensionen abschätzen, die der Einsatz des Schwerlastturm VST erreichen kann. Hier sind Einzelstiellasten möglich, die sich abhängig von den Aufbauhöhen zwischen 300 kN (40 m) bis maximal 700 kN (10 m) bewegen. Bei projektspezifischer Planung können es auch größere Höhen sein.

Vielfältig kombinierbar dank einheitlicher metrischer Rastermaße

In diesem Zusammenhang kommt ein Alleinstellungsmerkmal der Peri Systemtechnik zum Zug: Sowohl das Lochraster der Träger und Stützen vom Ingenieurbaukasten Variokit als auch die Bauteile des Peri Up Arbeits- und Schutzgerüstes folgen konsequent der oktametrischen Maßordnung der DIN 4172. Diese DIN ist eine der wichtigsten deutschen Normen im Hochbau und damit Planungs- und Ausführungsgrundlage für die Maße von Bauteilen, Bauelementen und Bauwerken. Das sogenannte Baurichtmaß der DIN 4172 ist immer das Vielfache von 12,5 cm. Auf dieser Basis der gleichen Maßordnung (12,5 cm, 25 cm und 50 cm) können mit Variokit und Peri Up Stütztürme, Überbrückungen, Fachwerke und Schwerlast-Traggerüste je nach Anspruch an die Tragfähigkeit kombiniert geplant und ausgeführt werden.

Stiellasten bis 700 kN skalierbar

Welche Bandbreiten im Tragerüstbau mit den beiden Baukastensystemen plan- und ausführbar sind, zeigt besonders eindrücklich der Vergleich zwischen dem Variokit Schwerlastturm VST und dem Peri Up Flex Stützturm MDS K. Als freistehender Stützturm kann der MDS K bei einer Aufbauhöhe bis 6,39 m bis zu 45 kN an Lasten aufnehmen; am Kopf gehalten sind bis 21,39 m Aufbauhöhe möglich bei Lasten bis 50 kN pro Stiel.

Welche Traglastsprünge bei Ingenieur- und Infrastrukturbauwerken wie Hochhäusern, Brücken und Tunneln erreichbar sind, zeigen die entsprechenden Werte beim Schwerlastturm VST. Hier sind Einzelstiellasten abhängig von den Aufbauhöhen von 300 kN (40 m) bis maximal 700 kN (10 m) möglich. Bei projektspezifischer Planung können es auch größere Höhen sein. Zum umfangreichen Peri Programm für Tragkonstruktionen gehören Decken- und Richtstützen, Stützen mit Aussteifungsrahmen oder Schwerlaststützen mit Hydraulikeinheit – zum kontrolliert Vorspannen und Absenken von Traglasten – ebenso Stapel- bzw. Stütztürme.

Baukastensysteme rationalisieren den Gerüstbau

Beide Baukastensysteme eint die konsequent reduzierte Menge der Bauteile und Verbindungsmittel. Mit nur drei Kernbauteilen, nämlich Stahlriegel SRU, Schwerlastspindel SLS und Kletterschiene RCS können bei Variokit rund 85% aller Anwendungen im konstruktiven Hoch- und Ingenieurbau ausgeführt werden. Weitere 10 % der Anwendungen sind mit zusätzlichen Systembauteilen aus dem Ingenieurbaukasten realisierbar; nur die restlichen 5 % erfordern projektspezifische Sonderbauteile. Was heute Stand bei Arbeits- und Schutzgerüsten sein kann, verdeutlicht der Peri Up Gerüstbaukasten in seiner aktuellen Version. Er hat die typischen Vorteile und Anwendungen von Rahmen- und Modulgerüsten nahezu perfektioniert und zu einem einzigen Baukastensystem vereint, das inklusive Verbindungsmitteln und Ergänzungsbauteilen weniger als 500 Systemkomponenten umfasst. Durch den hohen Anteil der immer gleichen Kernbauteile in allen Ausführungsarten bleiben die Montageabläufe zwischen Standard- und Sondergerüstbau weitgehend identisch. Dieses konsequent vereinfachte Montageprinzip beider Baukastensysteme ermöglicht hohe Sicherheits- und Geschwindigkeitsvorteile – sowohl im Auf- und Abbau als auch im Einsatz auf der Baustelle. Diese Kombination aus Trag-, Arbeits- und Schutzgerüst kommt dabei nicht nur während der Neuerstellung von Bauwerken zum Einsatz, auch im Bestandsbau spielen sie eine buchstäblich tragende Rolle.

Peri GmbH

www.peri.de

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