Glatthaar: Symposium in Dunningen
Beton-Fertigelemente im Verkehrswege- und InfrastrukturbauGlatthaar – bekannt geworden durch Fertigkeller, steht heute auch für Beton-Fertigelemente im Verkehrswege- und Infrastrukturbau. Zwei außergewöhnliche Referenzobjekte in den Regionen Schwarzwald und Neckartal waren Anlass, Fachingenieure von Planungsbüros, Ausführungsbetrieben und der Straßenbauverwaltung zu einem 1-tägigen Expertentreffen einzuladen.
Als Veranstalter gab Mark Biesalski, Geschäftsführer der glatthaar-technology gmbh & co. kg, einen Überblick zu den am Markt vorhandenen Stützwandsystemen. Er zeigte am Beispiel des Referenzobjektes Klosterreichenbach die Technik und Wirtschaftlichkeit der eigenen Marke „glatthaar-starwalls“ im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Nach seinen Erfahrungen sind etwas geringere Baukosten und ein hohes Maß an Qualität gute Argumente für diese Fertigteilprodukte. Viel wichtiger sei jedoch die um ein Vielfaches kürzere Bauzeit, verbunden mit den Vorteilen bei Verkehrsführung/Umleitungen, Beeinträchtigung der Anwohner etc.
Produktpalette erweitert
Glatthaar hat sein Sortiment mit eigenen Patenten erweitert auf Betongebundene Natursteinelemente. Das sind Stützwände aus Betonfertigteilen, ab Werk bereits mit Naturstein-Sichtflächen. Zur Auswahl stehen neben Jurakalk, Muschelkalk und Sandstein auch Granit, Basaltlava und Grauwacke, oder ein Naturstein nach Wunsch der Bauherrschaft. Die Steinformate sind abhängig vom Mauerwerksverband, die Oberflächen sind aus dem Repertoire des Steinmetzhandwerks frei wählbar. Um kurze Transportwege zu gewährleisten, wird mit Lizenznehmern an insgesamt 15 Standorten in Deutschland gefertigt.
Expertenvorträge
Die ca. 40 Teilnehmer des Expertentreffens waren überrascht vom Referenten der TU Dresden, Prof. Dr.-Ing. Viktor Mechtcherine. Er ist einer der wenigen in Deutschland, die bereits Anwendungspotentiale des 3D-Druckens mit Beton im konstruktiven Ingenieurbau ausfindig gemacht haben. Er zeigte anschaulich Beispiele aus der Entwicklung von Maschinen, die eines Tages als Roboter auf unseren Baustellen Betonwände Schicht für Schicht aufbauen. Mechtcherine leitet mehrjährige Forschungsvorhaben, die der generativen Fertigung mit Beton gewidmet sind und koordiniert das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm Opus Fluidum Futurum. Ob mit 3D-Druckern oder in konventioneller Bauweise, die Betonqualität im Winterbau muss stimmen – und kann durch betonchemische Zusätze beeinflusst werden. Dazu referierte Dipl.-Ing. Ronald König von der BASF Construction Solution GmbH in Mannheim.
Präsentiert wurden im Anschluss neue Erkenntnisse und Prognosemodelle zu Frostangriff und zu Frostschäden bei Beton von Dipl.-Ing Zorana Djuric. Sie berichtete über Forschungen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „Risstiefe und damit kritische Zeit können berechnet werden“, sagte sie und machte Hoffnung, dass Frostschäden bei Beton vorhersehbar bzw. damit vermeidbar werden. Dies führte zu einem regen Austausch zwischen den anwesenden Experten des konventionellen Betonbaus und denen der Fertigteilbauweise.
Materialkunde gab es auch von einem weiteren Referenten, der über Natursteine im Verkehrswegebau sprach. Bei ihm stand das Thema Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen und Tausalz im Vordergrund. Enrico Kops von der H. Geiger GmbH vermittelte den Zuhörern anschaulich die Verarbeitungskette vom Steinbruch bis hin zum Kunden. In welchen Fällen Haftbrücken zwischen Stein und Beton beim Einlegen in Schalungen der glatthaar-starwalls sinnvoll sind, war den Teilnehmern nach diesem Vortrag und der anschließenden Diskussion klar. Die Veranstaltung wurde auf der Baustelle des Referenzobjekts in Horb-Mühringen/Region Neckartal abgeschlossen. Dort konnten die wenige Wochen zuvor versetzten Betongebundenen Natursteinwände besichtigt werden. Ihre Oberfläche besteht aus Jurakalk. Einzelheiten zum Bauablauf erläuterte vor Ort in Vertretung der Bauherrschaft Dipl.-Ing. Rainer Gumz vom Regierungspräsidium Karlsruhe.