ERNEUERBARE ENERGIEN AUF DEM VORMARSCH

Hier funktioniert die ­Energiewende

Stolze 34 % aller neuen Wohngebäude werden in Deutschland mit erneuerbaren Energien beheizt. Dies geschieht überwiegend mit Thermieanlagen, auf die mittlerweile ein Anteil von 30 % entfällt; vor 10 Jahren lag der Anteil lediglich bei 1 %. Demgegenüber nimmt die Bedeutung von konventionellen Energieträgern immer weiter ab: Während vor einem Jahrzehnt noch drei Viertel der Heizenergie auf Gas entfiel, liegt der Anteil nun bei etwas über der Hälfte.

In 34 % der 2011 fertiggestellten 96.550 Wohngebäude ist eine Heizanlage installiert, die erneuerbare Energien verwendet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) liegen die erneuerbaren Energieträger somit auf Platz 2 hinter Gas, das in 53 % der Neubauten als überwiegender Energieträger für die Heizung eingesetzt wird. Die übrigen Energieträger wie Öl (2 %), Strom (1 %), Fernwärme (6 %) und Sonstige (3 %) erreichen zusammen knapp 13 %. Auf das Passivhaus entfällt lediglich ein Anteil von 0,4 %.

Werden Wohnungsneubauten überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt, so geschieht dies vor allem mit Umweltthermieanlagen (18 %), die der Luft oder dem Wasser Wärme entziehen, oder Geothermieanlagen (12 %), die die Wärme unterhalb der Erdoberfläche nutzen. Die übrigen erneuerbaren Energieträger, wie zum Beispiel Solarthermie (0,6 %), Holz (4 %), Biogas (0,1 %) und Biomasse (0,3 %), werden im Vergleich dazu weniger eingesetzt.

Die Bedeutung der erneuerbaren Energie hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen: 2000 waren nur 0,6 % der neuen Wohngebäude mit einer Wärmepumpe und 0,1 % mit Solarenergie ausgestattet und alle übrigen waren in der Rubrik Sonstige mit einem Anteil von 0,4 % enthalten; im vergangenen Jahr lag der Anteil der Erneuerbaren schon bei 34 %. Darauf, dass sich die positive Entwicklung auch in diesem Jahr fortsetzen wird, deutet der hohe Anteil der erneuerbaren Energieträger bei den Baugenehmigungen hin: Dieser lag im vergangenen Jahr bei 37 %.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger fällt allerdings je nach Gebäudetyp sehr unterschiedlich aus: Der Anteil beträgt bei den Fertigstellungen von neuen Ein- und Zweifamilienhäusern 35 %, bei Mehrfamilienhäusern hingegen nur 22 %.

Auch bei den Nichtwohngebäuden werden die erneuerbaren Energien in neuen Gebäuden unterschiedlich stark eingesetzt: Der Anteil fällt mit 21 % in Büro- und Verwaltungsgebäuden am höchsten und mit 10 % in Anstaltsgebäuden am niedrigsten aus. Bei Fabrik- und Werkstattgebäuden beträgt der Anteil 17 % und bei Handels- und Lagergebäuden 14 %. Im Durchschnitt liegt der Anteil bei neuen Nichtwohngebäuden bei 16 %. Auch hier ist der Einsatz in den vergangenen Jahren gestiegen - wenn auch nicht ganz so stark wie bei neuen Wohngebäuden. Und er wird weiter steigen: Der Anteil der erneuerbaren Energieträger bei den Genehmigungen von neuen Nichtwohngebäuden lag 2011 bei 20 %.

Bei der Interpretation der Ergebnisse bei Nichtwohngebäuden muss man allerdings berücksichtigen, dass es auch Gebäude ohne Heizung gibt, welche bei der Anteilsberechnung aber nicht berücksichtigt werden. Im vergangenen Jahr wurden knapp 28.500 neue Nichtwohngebäude fertiggestellt. Davon hatten ca. 16.000 Gebäude keine Heizung. Dies betrifft überwiegend Landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Handels- und Lagergebäude und teilweise auch Fabrik- und Werkstattgebäude. In den restlichen knapp 12.500 Gebäuden, in denen eine Heizung installiert wurde, liegen die erneuerbaren Energieträger mit 16 % auf Platz 3, hinter Gas, das in 56 % der Neubauten als überwiegender Energieträger für die Heizung eingesetzt wird. Die übrigen Energieträger wie Öl (7 %), Strom (5 %), Fernwärme (12 %) und Sonstige (4 %) erreichen zusammen 28 % und liegen auf Platz 2.

Die vollständigen Statistiken können bei der Autorin bezogen werden:

Petra Kraus, Berlin,

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