Je mehr, desto besser!

Qualifikation kommt unserer Leitungsinfrastruktur zu Gute

Der Satz hat trotz häufiger Anwendung noch nichts von seiner Aktualität verloren: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, braucht gut ausgebildete Mitarbeiter, die ihre berufliche Qualifikation in Fort- und Weiterbildung kontinuierlich weiterentwickeln. Mehr Wissen bedeutet mehr Können – auch diese einfache Formel besitzt nach wie vor Gültigkeit. Hinzu kommt: Qualifiziertes Arbeiten trägt zur nötigen Sicherheit auf den Baustellen und zu einer hochwertigen Ausführungsqualität bei. Dieser Bedeutung entsprechend ist das Thema Weiterbildung in der Vereinssatzung der RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau verankert. Die Gütegemeinschaft hat den Zweck, die Umweltverträglichkeit von Abwasserleitungen und -kanälen zu verbessern und damit den Verunreinigungen von Grundwasser und Boden durch undichte Kanäle entgegenzuwirken und die Öffentlichkeit vor einer Gefährdung durch unsachgemäße Arbeiten zu schützen (§ 2, 2.1 und 2.2). Zu diesem Zweck hat die Gütegemeinschaft verschiedene Aufgaben zu erfüllen, unter anderem Aus- und Fortbildung, Seminare und Veranstaltungen mit der Zielsetzung der Verbesserung der Herstellung und der Instandhaltung von Abwasserleitungen und -kanälen zu fördern bzw. gegebenenfalls selber durchzuführen (§ 2, 3.6).

Nach Ausführungsbereichen gegliedert

Diese Aufgabe erfüllt die Gütegemeinschaft Kanalbau mit einem Angebot kostengünstiger, standort- und praxisnaher Seminare, die vorwiegend in den Wintermonaten stattfinden. Die Inhalte gliedern sich nach den unterschiedlichen Ausführungsbereichen. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt der Firmen finden Schulungen für „offene Bauweise“ (Beurteilungsgruppen AK1 bis AK3), „Vortrieb“ (VP, VM, VMD, VO, VOD), „Inspektion“ (I), „Reinigung“ (R) und „Dichtheitsprüfung“ (D) statt. Die Seminare behandeln die Verfahrensweisen der RAL-Gütesicherung mit den Elementen der Eigen- und Fremdüberwachung bei der Herstellung und Instandhaltung von Abwasserkanälen. Die Anforderungen der DIN EN-, DIN- und DWA-Regelwerke zur fachgerechten Ausführung werden dargestellt. Wichtiges Thema in diesem Winterhalbjahr: Die Änderungen im Arbeitsblatt DWA-A 139 – die Neufassung erschien im Dezember 2009 – sowie deren Auswirkungen auf Bauausführung und Dichtheitsprüfung. Gütezeichen-Inhaber nutzen diese Angebote und sichern durch überbetriebliche Fortbildung die Qualifikation der Mitarbeiter, die damit auf dem aktuellen Kenntnisstand der allgemein anerkannten Regeln der Technik sind. Entsprechend den Güte- und Prüfbestimmungen der jeweiligen Beurteilungsgruppe nehmen die Mitarbeiter turnusgemäß an Weiterbildungen teil. Über das Bundesgebiet verteilt finden so genannte „offene“ Seminare statt, welche die Mitarbeiter der Firmen zu bestimmten Terminen an einem Ort in ihrer Nähe besuchen können. Eine weitere Möglichkeit: Bei einer Mindestteilnehmerzahl von zehn Mitarbeitern und nach Absprache mit dem Güteschutz Kanalbau, wird ein Termin vor Ort bei den Unternehmen vereinbart. Bei diesen „Inhouse-Seminaren“ kann noch gezielter und individueller auf Schwerpunkte eingegangen werden.

Umfangreiche Arbeitsunterlagen

Die Teilnehmer  –  im Jahr 2009 nahmen mehr als 4 800 Personen an 234 Seminaren des Güteschutz Kanalbau teil – erhalten umfangreiche Unterlagen. Neben den wichtigsten Normen und Regelwerken gehören Verlegeanleitungen sowie die Güte- und Prüfbestimmungen und Basisinformationen zum Güteschutz Kanalbau dazu. Interessenten (Unternehmen mit Gütezeichen) können sich darüber hinaus unter www.kanalbau.com auf der Website des Güteschutz Kanalbau über die angebotenen Seminare informieren und Anmeldeformulare herunterladen (offene Seminare) oder sich direkt online anmelden (Inhouse-Seminare).

Infrastruktur profitiert

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Die Regeln der Technik und die Sicherheitsvorschriften werden bei Kanalbaumaßnahmen konsequenter eingehalten, seit in den Ausschreibungen von Auftraggebern Qualifikationsnachweise gemäß Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 gefordert werden. Diese Bilanz ziehen immer mehr öffentliche Auftraggeber. Hinzu kommt: Geld für Sanierungsmaßnahmen soll verantwortungsvoll ausgegeben und die Betriebs- und Unterhaltskosten auf Dauer gesenkt werden. Deshalb handeln die Verantwortlichen. Zusätzlich zu den Investitionskosten werden die Aufwendungen für den laufenden Betrieb und die Instandhaltung in die Kostenkalkulation eingerechnet. Demzufolge ergibt sich die Wirtschaftlichkeit aus der Bewertung von Preis und Langlebigkeit. Letztere ist entscheidend abhängig von der Qualität der Bauausführung. Der Schlüssel dazu ist qualifiziertes Fachpersonal und technisch geeignete Betriebseinrichtungen und Geräte, Dokumentation der Eigenüberwachung sowie kontinuierliche Weiterbildung des Personals. Auftraggeber setzen darauf. Denn nicht zuletzt bedeutet eine bessere Zusammenarbeit mit qualifizierten Firmen weniger Überwachungsaufwand sowie Dichtheit und Dauerhaftigkeit von Abwasserleitungen und -kanälen.n

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