Kreisverkehr mit neuer Betonfahrbahn

Beispielhafte Sanierung in Dingolfing

Bei der Sanierung einer Kreisanlage in Dingolfing kam ein klimafreundlicher Fahrbahndeckenzement CEM II/ A-LL 42.5 N mit geringerem Klinkeranteil von HeidelbergCement erstmals zum Einsatz.

Kreisverkehrsanlagen können die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen und den Verkehrsfluss verbessern. Unweit der Autobahnausfahrt A92 Dingolfing West erschließt ein Kreisverkehr das angrenzende Industriegebiet und bildet die Zufahrt zum BMW Group Werk Dingolfing. Der nachgeschaltete Verteiler wird durch den starken Schwerverkehr enorm belastet.

Bei der aktuellen Planung wurde mit Hinblick auf die weitere Entwicklung die höchste Belastungsklasse BK 100 ausgeschrieben. Der alte Kreisverkehr in Asphaltbauweise war bereits mehrfach ausgebessert worden. „Es gab sowohl Verformungen wie auch Risse durch alle Asphaltschichten“, so Manuel Stanzel von der Tiefbauverwaltung des zuständigen Landratsamtes Dingolfing-Landau. „Der erhöhte Aufwand für den Unterhalt sowie die immens hohen Schwerverkehrszahlen haben uns zu der Entscheidung geführt, einen Betonkreisverkehr zu bauen.“ Gute Erfahrungen mit anderen Betonkreiseln hatten den Bauherrn zu dieser Entscheidung ermutigt. Denn bundesweit sind in den letzten 10 Jahren über 160 Betonkreisverkehrsanlagen in hervorragender Ausführungsqualität gebaut worden. Diese Erfahrungen flossen in die Planung ein.

 

Sorgfältige Planung einer Betonfahrbahn

Kreisverkehre sind stärker beansprucht als andere Verkehrswege. Schubspannungen durch Fahren in engen Radien sowie Brems- und Beschleunigungsvorgänge treten in der Fahrbahn auf. Diese enorme Beanspruchung aus den Achslasten der Lkw sowie aus Schub können durch dicke Betonplatten besonders gut aufgenommen werden. Diese Konstruktion erfordert eine sorgfältige Planung.

Übertragen wurde diese der OBW Ingenieurgesellschaft, Landau an der Isar. Zusätzliche Faserbewehrung und gegebenenfalls Stahleinlagen erhöhen
hier die Sicherheit gegen Verformung und Rissbildung. Ausgehend von der zu erwartenden Beanspruchung und den Vorgaben gemäß „Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen“, RStO, konzipierten die beauftragten Ingenieure den Fahrbahnaufbau, die Plattendicke, Art und Abstand der Fugen sowie die entsprechende Betonrezeptur.

 

Bau eines dauerhaften Betonkreisels

Die neue Betondecke wurde in einer Stärke von 30 Zentimetern auf einer Asphalttragschicht eingebaut und mittels verdübelter Querscheinfugen segmentiert. Die Anordnung von Dehnungs- und Pressfugen ergab sich aus der Planung. Grundsätzlich können Form und Abmessungen der Betonplatten für Kreisverkehrsanlagen eine Bewehrung des Betons erfordern.

Im Kreisverkehr Dingolfing wurden vor allem Bereiche der angrenzenden Zu- und Ausfahrten mit Betonstahlmatten bewehrt. Für den Betoneinbau in Kreisverkehrsflächen kann ein speziell entwickelter Gleitschalungsfertiger genutzt werden. Alternativ dazu wurden in Dingolfing von den Bauarbeitern rund 550 Kubikmeter Beton „von Hand“ mit sogenannten „Rüttelbohlen“ zwischen einer Schalung eingebaut. Die Arbeiten führte das Unternehmen Berger Bau Passau im Auftrag der Strabag AG durch.

 

Spezieller Zement für nachhaltigen Verkehrswegebau

Die Kreisverkehrsanlage präsentiert sich nach dem Abschluss der Arbeiten in einem besonders hellen Farbton. Die verkehrssichere Färbung ist auch auf die Verwendung eines speziellen Fahrbahndeckenzements zurückzuführen. Für das Bauvorhaben in Dingolfing hat das Werk Burglengenfeld der HeidelbergCement AG eigens einen Fahrbahndeckenzement CEM II/ A-LL 42.5 N entwickelt, der die Anforderungen der ZTV Beton erfüllt und im Betonstraßenbau uneingeschränkt eingesetzt werden kann.

Bei diesem Projekt wurde dieser Zement erstmalig getestet und abschließend vom Bauherrn sowie den bauausführenden Firmen sehr positiv bewertet. Der Beton unter Verwendung des gewählten Portlandkalksteinzements ließ sich gut verarbeiten und erzielte einen besonders guten Oberflächenschluss. Seine besonders dichte Betondecke bietet bezüglich der gewünschten Dauerhaftigkeit große Vorteile. Mit seinem geringen Anteil an Alkalien garantiert der eingesetzte Zement, dass Alkali-Kieselsäure-Reaktionen – also Betonschäden – ausbleiben.

Gegenüber üblichen Fahrbahndeckenzementen auf Portlandzementbasis weist der Portlandkalksteinzement CEM II/ A-LL42.5N einen geringeren Klinkeranteil auf, ist also klimafreundlicher. Denn bei der Herstellung der CEM II-Zemente wird vergleichsweise weniger CO2 freigesetzt. Dieser Zement unterstützt also die Bemühungen der Zementindustrie, den CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren nachhaltig zu senken.

Insgesamt profitieren so alle Beteiligten von diesem neu entwickelten Baustoff: Bauherr und Nutzer von einer dauerhaften und sicheren Verkehrsanlage, die bauausführende Firma von guten Verarbeitungseigenschaften des Baustoffs Beton. Nicht zuletzt leistet der spezielle Fahrbahndeckenzement einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz.

 

HeidelbergCement AG

www.heidelbergcement.com

Objektsteckbrief

Projekt: Kreisverkehr Dingolfing, Sanierung der Betonfahrbahn

Bauherr: Landratsamt Dingolfing-Landau

Planungsbüro: OBW Ingenieurgesellschaft, Landau a. d. Isar

Bauunternehmung: Strabag AG

Bauausführung: Berger Bau SE, Passau

Zement: CEM II/ A-LL 42.5 N, HeidelbergCement AG, Werk Burglengenfeld

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