Lichtblick dank neuer UV-Technik

Sanierung von Anschlussstutzen

Bei der Sanierung von Entwässerungsnetzen durch Schlauchlining sind die Anschlussstutzen ein oft nur unzureichend gelöstes Problem. Der von der Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH, Salzkotten, entwickelte und auf der IFAT 2010 in München präsentierte Sanierungsroboter HSR-UV für die Installation und UV-Aushärtung von Gewebehütchen-Systemen eröffnet neue technische und wirtschaftliche Perspektiven für diese wichtige Aufgabe.

Schlauchlining-Verfahren haben sich als grabenlose Sanierungstechnologie in Grundstücksanschluss- und Grundleitungen längst ebenso etabliert und bewährt wie im Hauptkanal. Inzwischen dominiert technisch die Aushärtung der Liner durch UV-Bestrahlung – zumindest in den öffentlichen Anlagen. Bei Linern in Anschlusskanälen dagegen setzt man nach wie vor meist auf die thermische Härtung der Kunstharz-getränkten Gewebe. Damit ist man allerdings den vielfältigen, oft wechselhaften Randbedingungen der Baustelle an einem sehr sensiblen Punkt „ausgeliefert“. Das gilt nicht nur für den Liner selbst, sondern auch für die sogenannten Gewebehütchen, mit denen im Regelfall die Auskleidungen im Hausanschluss an die Liner im Hauptkanal angebunden werden. Ein zentraler Vorzug lichthärtender Auskleidungsverfahren, nämlich eine schnelle und in der Qualität berechenbare Aushärtung unabhängig von Umgebungstemperaturen, ließ sich bei der Sanierung im Anschlussstutzen bislang verfahrenstechnisch nicht für große Einbautiefen realisieren.

Pilotprojekte erfolgreich

Das dürfte sich grundlegend ändern, nachdem jetzt die Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH, Salzkotten, den Hutprofilsanierungsroboter HSR-UV vorgestellt und in Pilotprojekten erfolgreich eingesetzt hat. Der HSR-UV ist ein selbstfahrender, ferngesteuerter Sanierungsroboter zur Verarbeitung von UV-Licht-aushärtenden Hutprofilen in der Hausanschlusssanierung.
Der Roboter appliziert vom Hauptkanal aus mit UV-reaktivem Kunstharz getränkte Hutprofile aus synthetischem Schlingengewebe bis zu 60 cm tief und formschlüssig auch in stark bogengängige Stutzen hinein.
Mit dieser Einbautiefe kann die erste
Muffe im Hausanschluss sicher überdeckt werden. Eine ideale Anbindung an den Hausanschlussliner ist sicher gewährleistet. Die Innovation des HSR-UV besteht vor allem darin, dass auch bei dieser Einbautiefe der harzgetränkte Gewebeschlauch gleichmäßig dosiert mit UV-Strahlung beaufschlagt wird.

Lückenlose Visualisierung

Alle Positioniervorgänge werden über mehrere Positionierkameras am Roboter verfolgt und vom Operator im Einsatzfahrzeug gesteuert. Die Kameras ermöglichen in Verbindung mit einer lückenlosen Visualisierung aller gemessenen Prozessdaten (wie Anpressdruck, eingebrachte Lichtleistung und Abnahmevideo) eine vollständige Kontrolle und Dokumentation des gesamten Einbauvorgangs. Die speziell auf den Aushärteprozess abgestimmte UV-Beleuchtungsdosierung stellt den Schutz des Hutprofils gegen thermische Überbeanspruchung sicher und härtet den 60 cm langen Hut binnen 30 Minuten sicher aus. Die Kombination aus großer Einbautiefe und extrem schneller und prozesssicherer Aushärtung ist ein maßgeblicher wirtschaftlicher Pluspunkt derStutzensanierung mit dem HSR-UV.

Die Reichweite des Roboters HSR-UV samt aller Versorgungs- und Datenleitungen beträgt 80 Meter. Er arbeitet von Liner-sanierten Leitungen ab DN 200 bis DN 600 aus in Anschlüsse DN 125 und DN 150 (bei 45° bis 90° Abzweigwinkel) hinein. Das mit dem HSR-UV eingebaute Werkstoffsystem wurde zusammen mit dem Kooperationspartner RelineEurope aus Rohrbach entwickelt und in umfangreichen Testreihen erprobt. Die werkseitig imprägnierten Hutprofile liefern dank der Lichthärtungstechnologie einen wesentlichen Zeit- und Qualitätsgewinn auf der Baustelle, was erst durch die Lichtaushärtungstechnologie ermöglicht wird. n

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