WOHNUNGSBAU IN MODERNER ZIEGELBAUWEISE

Mehrfamilienhaus in KW-70

Der Bau eines Mehrfamilienobjektes in Zorneding (Bayern) zeigt: Hoher Wärme- und Schallschutz sowie eine sehr gute Tragfähigkeit sind mit monolithischem Ziegelaußenmauerwerk problemlos umsetzbar.

Die Gebäudehülle der dreigeschossigen Anlage mit insgesamt 29 Wohneinheiten besteht aus besonders tragfähigen „Unipor WS10 Coriso“-Mauerziegeln, die von den Ziegelwerken Leipfinger-Bader (Vatersdorf) hergestellt wurden. Ihre niedrige Wärmeleitfähigkeit (0,10 W/mK) erreichen die Hightech-Ziegel durch ein ausgefeiltes Lochbild und ihre natürliche mineralische Coriso-Füllung. Mit einer Schalldämmung von 52,2 Dezibel schützt das nur 36,5 Zentimeter dicke Ziegelmauerwerk die Bewohner wirksam vor Außenlärm.

Viel verkehrsgünstiger und idyllischer geht es kaum: Zorneding ist eine naturnah gelegene Kleinstadt mit rund 9.000 Einwohnern im Alpenvorland, die aufgrund ihrer relativ nahen Lage zu München als Wohnort immer beliebter wird. Auch Investoren von Wohnimmobilien nutzen die günstigen Standortbedingungen. So beauftragte die Bauträgergesellschaft AH Zorneding Münchener Straße 30 GmbH den Architekten Frank Brütting (Neunkirchen) mit der Planung eines energiesparenden Mehrfamilienhauses nach den Förderkriterien des KfW-Effizienzhauses 70. Dadurch konnte auch das damit verbundene zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank und seine unbegrenzte Sondertilgung in Anspruch genommen werden. Als Geschäftsführer der Plan & Vision GmbH hat Brütting die Umsetzung von energiesparender, attraktiver Architektur schon bei zahlreichen Objekten erfolgreich bewiesen. Sein Entwurf sah einen kompakten Baukörper mit einem von außen nicht einsehbaren Innenhof vor. Das Walmdach mit seinen roten Dachziegeln orientierte sich an den Vorgaben der Baugenehmigungsbehörde und passte sich harmonisch der Nachbarbebauung an. 

Die 29 Wohnungen bieten eine Wohnfläche von 70 bis 100 Quadratmetern und wurden dem zunehmenden Trend von Single-Haushalten und Kleinfamilien angepasst. Eine moderne offene Wohnraumgestaltung und eine hochwertige Ausstattung garantieren Wohlfühl-Atmosphäre. Ein besonderes Highlight sind die Vier-Zimmer-Wohnungen im Penthouse-Stil mit großflächiger Dachterrasse.

 

Werterhaltende Ziegelbauweise

Der Bauherr wünschte sich eine dauerhaft hochwertige Immobilie mit einem geringen Pflege- und Wartungsaufwand. Eine weitere wesentliche Anforderung war ein gewährleisteter hoher Wohnkomfort durch starken Schall- und Feuchteschutz. Angesichts dieser Vorgaben war eine monolithische Ziegelbauweise ohne Wärmedämmverbundsystem (WDVS) praktisch schon vorgegeben.

Der von den Ziegelwerken Leipfinger-Bader speziell für den energieeffizienten Geschosswohnungsbau produzierte Mauerziegel „Unipor WS10 Coriso“ erwies sich als geradezu maßgeschneiderte Lösung für das Objekt. Durch seine Mineralwoll-Füllung aus natürlichem Basaltgestein erreicht der Ziegel einen Wärmeleitwert von 0,10 W/mK. Dieser Wert beeinträchtigt dabei nicht die Tragfähigkeit. Mit dem gewählten, schlanken Format 12 DF erzielt der Ziegel eine hohe zulässige Druckspannung von 1,9 MN/m². 

 

Hoher Schallschutz

Beim Brennvorgang eines Ziegels entstehen im Inneren des Wandbaustoffes Kapillare, die später überflüssige Luftfeuchte aufnehmen können. Neben dieser die Raumluft ausgleichenden Eigenschaft überzeugte der WS10 Coriso-Ziegel Bauherren und Architekt insbesondere durch seine hohe Schalldämmung. „Schallschutz ist im Wohnungsbau allgemein und speziell im Geschosswohnungsbau immer ein wichtiger Aspekt“, erklärt Architekt Frank Brütting.  „Der Coriso-Ziegel bietet einen großen bauphysikalischen Mehrwert. Dank hervorragender Wärme-, Schall- und Brandschutzeigenschaften wird der Planer beim Gebäudeentwurf nicht in seiner Flexibilität eingeschränkt“.

Das für den WS10 Coriso-Ziegel vom Hersteller angegebene Schalldämmmaß Rw,Bau,ref von 52,2 Dezibel ergab sich aus einem   messtechnisch überprüften Mehrfamilienhaus in Erding. Der Schallschutz eines Bauteils durfte dabei wegen des Einflusses der angrenzenden Bauteile nicht isoliert betrachtet werden. Bei den Messungen erfüllten auch flankierende Trenndecken und –wände die Anforderungen des erhöhten Schallschutzes gemäß Beiblatt 2 der DIN 4109.

 

Rundherum energiesparend

Ein neu errichtetes Gebäude entspricht einem KfW-Effizienzhaus 70, wenn es nur 70 Prozent des nach der EnEV 2009 gesetzlich einzuhaltenden Jahresenergiebedarfs eines identischen Neubaus verbraucht. Wirtschaftlich sinnvolle Energieeinsparung fängt dabei mit dem baulichen Wärmeschutz an. Neben hoher Wärmedämmung der Gebäudehülle sind auch die Sonnenwärme speichernde Wandbaustoffe gefragt. Diese verbessern die Heizenergiebedarfsbilanz durch passive Sonnenenergiegewinnung. Hier hat der Mauerziegel als massiver Wandbaustoff besondere Vorteile.

Das zentrale Element des Energieeinsparkonzeptes stellte die installierte solarthermische Anlage dar. Da die auf dem Dach montierte Photovoltaik-Anlage eine Leistung von 4.000 KW peak erreicht, genügt zum Heizen der Wohnungen eine besonders umweltgerechte Pelletheizung mit „Holzhackschnitzeln“. Die mit Sonnenenergie betriebene Anlage konnte so neben der Warmwasseraufbereitung auch zur Heizungsunterstützung herangezogen werden. Der ermittelte Jahresprimärenergiebedarf von 23,1 KWh/m²a erfüllte mühelos den angestrebten Energiespar-Standard vom KfW-Effizienzhaus 70.

 

Schlüsselfertig umgesetzt

Auch bei der Vergabe der schlüsselfertigen Gebäudeerrichtung setzte der Bauherr auf bewährte Qualität. Mit der GS Schenk Bauunternehmung wurde ein Unternehmen mit 90jähriger Erfahrung im Bauwesen betraut. Das Unternehmen hat in der Region schon zahlreiche bekannte Projekte in besonders hoher handwerklicher und bautechnischer Güte durchgeführt. Die Verlegung der Ziegel erfolgte entsprechend der Zulassung Z-17.1-1021 und der DIN 1053 mittels vom Ziegelhersteller zur Verfügung gestellten Mörtelschlitten in maßgeschneidertem System-Dünnbettmörtel. Aufgrund der vollflächig gedeckelten Lagerfugen von nur drei Millimeter Dicke und Knirschverlegung im Stoßbereich entstand ein homogenes Qualitäts-Mauerwerk mit hoher Luftdichtheit. Der Coriso-Ziegel ließ sich trotz der natürlichen, mineralischen Füllung problemlos bearbeiten.

Die im Jahr 2011 abgeschlossene Errichtung des Mehrfamilienhauses und seine Architektur bilden von der erzielten bautechnischen und gestalterischen Qualität her eine Einheit. Das Gebäude zeigt, was mit moderner Ziegelbauweise auch beim Geschosswohnungsbau ökonomisch und ökologisch zu erreichen ist.

Nähere Informationen zum Bau von mehrgeschossigen Wohnobjekten nach KfW-Förderstandard sind beim Unipor-Mitgliedsunternehmen Leipfinger-Bader erhältlich, per Telefon (08762-7330), Fax (08762-733110) oder E-Mail (info@leipfinger-bader.de).

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