Murkraftwerk: Sicheres Arbeiten am zentralen Speicherkanal
Groundforce-Hydraulikabstützungen sichern MammutprojektMit der Zulieferung von insgesamt 100 Hydrauliksteifen vom Typ MP150 für die Errichtung des zentralen Speicherkanals im Rahmen des neuen Murkraftwerks in Graz ist VP Groundforce zurzeit an einem spektakulären Großprojekt beteiligt.
Die ersten vorbereitenden Arbeiten für das 80-Millionen-Euro-Projekt wurden bereits Anfang 2017 in Angriff genommen. Obwohl das Bauvorhaben aufgrund der notwendigen Eingriffe in die Flusslandschaft zunächst äußerst kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, sind doch die Vorteile des neuen Laufwasserkraftwerkes für die Stadt Graz und die gesamte Region ganz erheblich. Nach seiner für 2019 geplanten Fertigstellung wird das Kraftwerk rund 20.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen und damit den Selbstversorgungsgrad der Steiermark deutlich verbessern. Im Hinblick auf die mit der EU in Paris vereinbarten Klimaziele rechnen die Bauherren Energie Steiermark und Holding Graz AG außerdem mit einer jährlichen Einsparung von rund 60.000 t CO2.
Zentraler Speicherkanal
Ein wesentlicher Teil des Gesamtprojekts ist ein zentraler Speicherkanal entlang der Mur, der als Fortführung eines bereits vorhandenen Entlastungskanals bei Hochwasser zusätzliches Mischwasser aus der Grazer Kanalisation aufnehmen und der Grazer Kläranlage zuführen soll. Damit soll verhindert werden, dass ungeklärte Abwässer und Fäkalien in die Mur gelangen, wie es zurzeit bei Starkregen oft der Fall ist. Mit der Ausführung der mit rund 23 Millionen bezifferten Baumaßnahme wurde nach einer europaweiten Ausschreibung die Arbeitsgemeinschaft TB Murkraftwerk Porr-Granit beauftragt.
Optimale Absicherung
Der Speicherkanal hat im Bereich des Kraftwerks einen Querschnitt von 8 m Breite und 4 Metern Höhe und folgt der Sohle der Mur. Die Decke des Kanals, der aus Ortbeton errichtet wird, liegt komplett unter der Sohle des Flusses. Für die Errichtung musste zunächst eine 10 m breite und gut 7 m tiefe Kanalkünette angelegt werden. Für die Absicherung der Baustelle wurde eine Kombination aus 15 m langen Stahlspundbohlen mit konventionellen Stahlgurtungen und 100 Groundforce-Hydrauliksteifen vom Typ MP150 mit einer maximalen Lastaufnahme von rund 150 t gewählt. Auf diese Weise konnte einerseits eine optimale Absicherung und andererseits eine weitgehende Minimierung des Grundwassereintrags sichergestellt werden.
Wie Nedim Cetin, General Manager bei Groundforce erklärt, bietet die klassische Wanderbaustelle in Graz eine gute Gelegenheit, die besonderen Vorzüge der Groundforce Systemkomponenten zu verdeutlichen: „Wir haben insgesamt einhundert MP150 Hydraulikstützen mit Zubehör, wie Spannstücke und verschiedene Verlängerungen geliefert. Auf den ersten Blick erscheint das eine erhebliche Menge zu sein. Im Vergleich zum Materialaufwand bei einem klassischen Stahlverbau kommt jedoch deutlich weniger Material zum Einsatz. Das heißt: Der Ressourceneinsatz ist insgesamt deutlich geringer. Und das macht sich natürlich auch in der Kalkulation bemerkbar.“
Hohe Zeitersparnis
Einen entscheidenden Vorzug sieht Nedim Cetin aber in den enormen Einsparungen bei den Ein- und Ausbauzeiten der Hydraulikstützen, die gerade bei einer revolvierenden Verwendung in einer Wanderbaustelle in keinem Verhältnis zum konventionellen Stahlbau stehen; „Hier liegen wir mit unseren Hydraulikstützen ganz weit vorn. Die Stütze wird ganz einfach mit dem Kran oder Bagger eingesetzt, ausgerichtet und dann mit der mitgelieferten Pumpe hydraulisch verspannt. Fertig. Mühsames Anpassen, Unterfüttern und Verschweißen entfällt vollständig. Ebenso einfach ist der Ausbau. Während Schweißnähte bei Stahlstützen mühsam aufgebrannt werden müssen, wird beim Groundforce-System ein Ventil geöffnet und die Steife kann aus dem Verbau herausgehoben werden. Anschließend kann sie direkt wieder an der neuen Position eingesetzt und verspannt werden. Bewegliche Kopfstücke und verschiedene Verlängerungen und Adapter machen das System noch flexibler und bieten zahllose zusätzliche Möglichkeiten, wie schräge und vertikale Abstützungen. Insgesamt muss daher im Vergleich zum Stahlverbau deutlich weniger Material vorgehalten werden, das dann in erheblich kürzerer Zeit ein- und ausgebaut werden kann.“
Michael Metz, Spezialist für Siedlungswasserbau bei der Porr Bau GmbH und verantwortlicher Projektleiter der Arge TB Mur-Kraftwerk Graz ist von den Vorteilen der hydraulischen Aussteifungen überzeugt und meint begeistert: „Wir sind froh, dass wir mit Groundforce ins Geschäft gekommen sind. Diese Art der Baugrubensicherung ist wirklich einmalig. Die Handhabung der Stützen ist nach kurzer Einweisung völlig unkompliziert und funktioniert ohne Probleme.“
Für Nedim Cetin hat das Projekt in Graz einen besonderen Stellenwert: „Wir bei Groundforce freuen uns natürlich, dass wir mit dem Projekt Murkraftwerk einen weiteren, auch international äußerst renommierten Kunden gewinnen und von den Vorteilen unserer System-Lösungen überzeugen konnten. Nach dem positiven Verlauf hoffen wir natürlich auch, dass wir unsere Position im Nachbarland Österreich ähnlich erfolgreich ausbauen können, wie wir es in Deutschland bereits erreicht haben.“
Vp GmbH
Groundforce Speziallösungen für den Bau