Niederlassung in den Niederlanden
Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur hat kürzlich eine Zweigstelle im niederländischen Arnheim gegründet. IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek und Niederlassungsleiter Peter Brink eröffneten jetzt feierlich das neue IKT Nederland mit dem ersten Prüflabor für Schlauchliner in den Niederlanden.
Ziele für 2013
Im Fokus für das laufende Geschäftsjahr stehen unter anderem die Akkreditierung und der Ausbau des ersten Prüflabors für Schlauchliner in den Niederlanden, sagte Peter Brink, Leiter des IKT Nederland. Darüber hinaus soll ein intensiver Dialog mit den niederländischen und flämischen Gemeinden und mit der NSTT, dem niederländischen Gegenstück der GSTT (German Society for Trenchless Technology), aufgebaut werden. Auch ein attraktives Schulungsangebot soll das IKT Nederland demnächst anbieten können.
Materialprüfung und statische Berechnung
Stefan Kötters, stellvertretender Leiter des IKT Nederland und stellvertretender Prüfstellenleiter im IKT in Gelsenkirchen, erläuterte das Dienstleistungsangebot am neuen Standort. Dazu gehört sowohl die Prüfung von Schlauchlinern auf Elastizität, Biegefestigkeit und Wasserdichtheit als auch die statische Berechnung von Schlauchlinern – und das alles, wie vom IKT gewohnt, neutral und unabhängig. Darüber hinaus stellte Stefan Kötters in seinem Vortrag den unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Materialprüfungen und der statischen Berechnung heraus.
Länderübergreifende Zusammenarbeit
PD Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT in Gelsenkirchen, rief in seinem Vortrag die europäischen Kanalnetzbetreiber zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf. Die Problemlagen ähneln sich häufig – mit hohen Grundwasserständen beispielsweise hätten Netzbetreiber in Nordrhein-Westfalen genauso zu kämpfen wie in den Niederlanden und Belgien. Das IKT habe sich mit der neuen Niederlassung in Arnheim auf die Fahnen geschrieben, einen konstruktiven Erfahrungsaustausch über Ländergrenzen hinweg zu fördern. Auch hiervon können Netzbetreiber nur profitieren.
Standfestigkeit von Großprofilen
Erik Laurentzen, Senior Rrioolbeheerder bei der Gemeinde Arnheim, berichtete vom Praxiseinsatz des in der Weiterentwicklung befindlichen MAC-Verfahrens in einem historischen Kanalabschnitt in Arnheims Untergrund. Mit diesem System kann die Standfestigkeit von Großprofilen anhand minimaler Verformungen des Kanals beurteilt werden. Auf der Grundlage der Messergebnisse lassen sich ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kanalsanierungsstrategien entwickeln. Das IKT entwickelt gegenwärtig das MAC-Verfahren technisch weiter, um eine effizientere halbautomatische Messung zu ermöglichen. Weitere Einsätze in Europa sind noch in diesem Jahr geplant.
Zwischen den einzelnen Vortragsblöcken konnten sich die Besucher im Labor des IKT Nederland ein Bild von den verschiedenen Prüfungen an Schlauchlinerproben machen, die dort durchgeführt werden. Materialprüfer Sebastiaan Luimes erklärte den Besuchern die Prüfgeräte und demonstrierte die wesentlichen Prüfungen an Baustellenproben.
IKT