Noch mehr Leistung gepaart
mit höherer Sicherheit
Neuer Liebherr-Raupenbagger kommt im Frühjahr 2019 auf den Markt
Das Familien-Unternehmen aus Biberach präsentiert ab Januar und pünktlich zur Bauma im April kommenden Jahres eine neue Generation der Raupenbagger für die Erdbewegung - mit sechs Modellen von 22 bis 45 Tonnen Einsatzgewicht.
Fünf Jahre sind in der Entwicklung von Baggern nicht allzu viel. Denn die derzeitigen Modelle sind durchweg auf dem neuesten Stand der Technik - analog wie digital. Doch das traditionsreiche Familien-Unternehmen Liebherr präsentiert bereits Anfang des kommenden Jahres eine neue Generation der Raupenbagger für die Erdbewegung. Die achte dieser Art, die insgesamt sechs Modelle mit den Bezeichnungen R 922, R 924, R 926, R 930, R 934 und R 938 umfasst, wobei die beiden ersten für stark emissionsregulierte Länder konzipiert, während die anderen vier mit entsprechenden Motoren für stark und weniger stark regulierte Länder entwickelt sind. Mit einem Einsatzgewicht von 22 bis 45 Tonnen deckt die neue Reihe einen Motorleistungsbereich 163 bis 299 PS ab.
Dies erklärte jetzt Martin Schickel, Geschäftsführer Vertrieb von Liebherr-France SAS, zusammen mit Kristian Koch, Liebherr-International Deutschland GmbH, und Tim Petersen, Liebherr Canada Ltd. Und zu der diesmal „kurzen“ Entwicklungszeit meinte er: „Wir wollten ein brandneues Produkt vorstellen, das die Bedürfnisse unserer Kunden voll und ganz erfüllt. Mehr Leistung, höhere Produktivität, größere Sicherheit und mehr Komfort. Unsere Entwickler in Frankreich haben das eben diesmal etwas schneller hinbekommen.“ Weiter fügte er an, dass die Entwicklung und Konstruktion der Bagger immer ein laufender Prozess sei und noch weitere „Upgrades“ zu erwarten seien.
Hybridantrieb derzeit noch kein Thema
Zudem wies er darauf hin, dass „sich zeigen werde, ob sich der Hybridantrieb bei diesen Maschinen durchsetzen“ werde. Bei der Firma Liebherr werde bei diesem Thema daher „Schritt für Schritt vorangegangen“. Wichtig sei es erst einmal gewesen, sich in den Bereichen Leistung, Produktivität, Sicherheit und Komfort zu verbessern. „Das andere wird sich zeigen“, so Schickel.
Die Standard-Baureihe umfasst derzeit insgesamt 30 Raupenbaggermodelle vom R 914 Compact bis zum R 980 SME, für den Einsatz in der Erdbewegung und Steinbruch von 14 bis 100 Tonnen Einsatzgewicht. Die Produktion in Colmar, die im Jahr 1961 gegründete traditionelle Produktionsstelle für diese Bagger, umfasst zudem auch zahlreiche Spezialmaschinen für besondere Einsätze wie Gebäudeabriss, Materialtransport, maritime Anwendungen (Pontons) und Tunnelbau sowie Elektrobagger.
Alleine 200 Ingenieure sind in Frankreich in der Entwicklung beschäftigt
In acht Produktionshallen auf einem 34 Hektar großen Gelände beschäftigt das Unternehmen fast 1.400 Mitarbeiter, davon alleine 200 Ingenieure in der Entwicklung. Grade erst investierten die Verantwortlichen sechs Millionen Euro in die Modernisierung des ersten Produktionsabschnittes maschinell geschweißter Komponenten, dem Blechschneiden.
Und hier entstand auch die neue Liebherr-Reihe der achten Generation. Alle Modelle verfügen neben den bereits beschriebenen Attributen außerdem über eine gesteigerte Motorleistung für kürzere Beladetakte, einem schwereren Ballastgewicht für höhere Löffelkapazitäten sowie einem minimalen Kraftstoffverbrauch. „Alles Maßnahmen zur Steigerung der Rentabilität“, unterstrich Martin Schickel.
Herbei gliedern sich die ersten sechs Modelle der neuen Generation in drei unterschiedliche Modellplattformen (R 922/924, R926/930 und R 934/938). Dazu Schickel: „Das ermöglicht gemeinsame Strukturen und eine Bündelung von Komponenten bei der Produktion.“
Neues Auslegerkonzept mit Hohlformstück
Eins der innovativen Merkmale der achten Auflage sei laut des Geschäftsführers „das neue Auslegerkonzept mit einem Hohlformstück an der Spitze des Auslegers“. Dies führe zu einer höheren Leistung und verbesserten Auslegerkräften bei verringertem Einsatzgewicht, zudem ermögliche die optimierte Lastkurve einen geringeren Kraftstoffverbrauch sowie sei durch die Lebensdauer-Schmierung die Zuverlässigkeit beim wartungsfreien Fahrgetriebe und bei den Laufrollen am Unterwagen stark verbessert worden, so Schickel weiter.
Ganz wichtig war für Martin Schickel das neue Beleuchtungskonzept – denn die Halogenleuchten ersetzten die Experten durch hochmoderne LED-Technologie. Diese Lösung soll laut des Liebherr-Geschäftsführers die Lebensdauer verlängern, den Stromverbrauch verringern und natürlich die Beleuchtung deutlich verstärken. „Dadurch werden nicht nur die Sicherheit und der Komfort der Maschine sondern auch deren Gesamtleistungsfähigkeit verbessert“, merkte Schickel an.
Arbeitsbereich für den Fahrer wird komfortabler
Die Runderneuerung schließt außerdem Komfort und Sicherheit des Fahrers mit ein. Dessen Arbeitsbereich wurde geräumiger und komfortabler gestaltet. Zur Erleichterung ist die Kabine mit einem Pneumatiksitz mit Vertikal- und Längsdämpfung sowie einem bedienungsfreundlichen Sieben-Zoll-Display ausgestattet. Weitere Features sind die freie Rundumsicht und die Rückfahr- und Seitenkameras sowie die jeweils getönte Windschutzscheibe und das rechte Seitenfenster.
Die Motoren der brandneuen Modelle R 9242 und 924 sind mit der Abgasstufe V ausgestattet, die eine Leistung von 120 oder 129 KW leisten, was eine Steigerung um zehn Prozent bedeutet. Der Motor besitzt kein Abgasrückführungsventil (AGR), sondern ist mit einem Dieseloxidationskatalysator, einem SCR-System und einem Partikelfilter versehen, wodurch der Verbrauch verringert und die Produktivität gesteigert wird.
Großes Spektrum an Anbaugeräten verfügbar
Dank eines großen Spektrums an Auslegerarten und Werkzeugen werden die Raupenbagger für Erdbewegung, Gräben- und Rohrleitungsbau sowie für Abrissarbeiten und Spezialeinsätze verwendet. Zudem seien die Liebherr-Geräte in einer großen Vielfalt unterschiedlicher Typen und Größen von Unterwagen, Auslegerarten, Anbauarten und Werkzeugen verfügbar, hieß es weiter.
Die Raupenbagger R 922 und 924 bieten zusätzlich ein neues Wartungskonzept, bei dem die jeweiligen Elemente ebenerdig zugänglich sind. Der Kraftstoff-Vorfilter und –Feinfilter, der Motor-Luftfilter sowie das Gehäuse für die Kabinen-Luftfilter sind von außen gut zu erreichen.
Wartungsarbeiten werden vereinfacht und erweitert
Zur besseren Sicherheit während der Wartungsarbeiten wurde der seitliche Zugang zum Oberwagen und die Wartungsplattform ebenfalls erweitert. Die Plattform befindet sich auf der Seite der Maschine. So müsse der Laufweg der Kette nicht verändert werden, so Schickel. Hierbei seien immer drei Auflagepunkte sichergestellt und zusätzlich diene sie auch als abschließbares Staufach, fügte er an.
Alles in allem seien die neuen Bagger äußerst moderne, zuverlässige und zudem effiziente Maschinen, unterstrich Liebherr-Geschäftsführer Betrieb Martin Schickel abschließend. „Alles auf die Wünsche und Anforderungen der jeweiligen Kunden abgestimmt“, bekräftigte er.