Optische Schieflage
Widerlager der Brücken für die Neubaustrecke der B 464
Im Zuge der geplanten Aus- und Neubaustrecke der B 464 von Sindelfingen nach Renningen werden zunächst drei Brücken in Stahlbetonbauweise errichtet. Als Schalungsspezialisten holte sich das ausführende Bauunternehmen BSN aus Reutlingen die Noe Schaltechnik, Süssen ins Boot.
Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Brückenbauwerk aussieht, bekommt beim zweiten Hinsehen ein völlig anderes Bild. Denn sowohl das erste der 3 Brückenbauwerke mit 5 Meter Höhe als auch die beiden Bauwerke mit jeweils 8 Meter Höhe kommen einem ziemlich schräg vor. „Die Widerlager sind vorne alle mit Anlauf, sprich die stehen nicht senkrecht, sondern fallen nach hinten weg“, erklärt Hans-Peter Nill, Geschäftsführer der BSN, Reutlingen die optische Schieflage. Das bedeutet, bei allen drei Bauwerken ist die vordere Widerlagerwand nach oben hin bis zu 1,5 Meter geneigt. Dabei verlaufen auch die Flügelwände nicht im rechten Winkel, sondern schräg zur Widerlagerwand.
Eine Herausforderung die Noe Schaltechnik in zweifacher Hinsicht bestens gelöst hat. Zum einen mit Verwendung der NOEtop Rahmenschalung und zum anderen durch die dreidimensionale Darstellung der Konstruktion im CAD. So konnten die Spezialisten bei Noe die Maße für die Ausgleichskeile ermitteln. Nach den von Noe gelieferten Plänen wurden die „Ausgleichskeile“ von BSN gefertigt.
Das Finale, ob die Konstruktion passt, konnte ausschließlich auf der Baustelle durchgeführt werden. Dort wurden die Flächen auf dem Boden vormontiert und aufgestellt. Änderungen während der Bauphase waren grundsätzlich nicht möglich. Alles musste auf den berühmten Millimeter genau passen. Denn bei Änderungen hätte die komplette Schalung wieder demontiert werden müssen. Es musste übrigens keine Schalung wieder demontiert und neu eingepasst werden.
„Ein großer Vorteil war die integrierte Gurtung der NOEtop Rahmenschalung. Dadurch hatten wir kein Problem die vordere Schalung so stark zu neigen. Außerdem konnten die Spannstäbe wegen des hohen Bewehrungsgrades nicht immer an den vorgesehenen Positionen platziert werden, sondern mussten immer wieder verschoben werden. Bei der NOEtop mit der integrierten Gurtung war dies ohne Aufwand möglich, “ erklärte Nill. Ein weiterer Vorteil waren die NOEtop Großflächenelemente von 5,30 x 2,65 m. Als optimal erwies sich auch der hohe Betonierdruck von 88 kN, den die Schalung aushält. Zum Einsatz kamen bei dem ersten Brückenbauwerk 180 m² NOEtop, beim zweiten und dritten Bauwerk rund 380 m² NOEtop Rahmenschalung. „Das war für dieses Projekt schon die wirtschaftlichste Lösung“, bestätigt der Fachmann und fügt hinzu, „wo andere auf Träger-
schalung gegangen wären, hatten wir durch die NOEtop Rahmenschalung mit integrierter Gurtung Flexibilität und Kosteneinsparung. Und was das komplette Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss führte, lag nicht zuletzt auch an der guten Betreuung durch die Noe-Schaltechnik, Süssen“.n