MEHRGENERATIONENHAUS IN NELLINGEN

Produktiv mit Großformaten

An der Hindenburgstraße in Nellingen, der Hauptgeschäftsstraße des Ortes, hat die Nellinger Wohnbau GmbH (Newo), Ostfildern, ein Wohn- und Geschäftshaus errichten lassen, dass die Bedürfnisse und Anforderungen junger Familien wie auch die der Generation 55+ gleichermaßen erfüllt. Im Oktober 2012 sind nach einer Bauzeit von 16 Monaten die ersten Bewohner eingezogen.

Das Wohnen in Innenstädten erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Dieser Trend ist nicht nur bei jungen Leuten zu beobachten, sondern insbesondere auch bei der Generation 55+. Der Grund für diese Entwicklung ist verständlich: Bessere Berufschancen und eine gute Verkehrsanbindung wie auch Einkaufsmöglichkeiten sind nur drei ausschlaggebende Argumente, um der Provinz den Rücken zu kehren. Darüber hinaus bieten Ortskernlagen die Möglichkeit, bis ins hohe Alter selbstbestimmt und unabhängig in den eigenen vier Wänden zu leben und zu wohnen. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich das Wohnungsbauunternehmen Newo mit ihren Wohnbebauungen und -konzepten insbesondere auf den städtischen Raum.

Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Verkauf / Vermietung von innerstädtischen Immobilien sind unter anderem, so die Newo, bedarfsgerechte Zuschnitte, bestmöglicher Schutz vor Straßen- und Nachbarschaftslärm und wirtschaftliche Bautechniken.

Wohn- und Geschäftshaus

Eins der jüngsten Objekte ist ein Wohn- und Geschäftshaus, das im Zentrum von Nellingen errichtet worden ist. Nellingen ist der größte Stadtteil der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Mit dem Entwurf ist das ortsansässige Architekturbüro Jörg Maier beauftragt worden.

Die Planer entwickelten für das knapp 1.100 m² große Areal ein viergeschossiges und unterkellertes Mehrgenerationenhaus mit Tiefgarage. Für ältere Bewohner besonders interessant: Im Erdgeschoss befinden sich die Geschäftsräume des Nellinger Krankenpflegevereins e. V. Auf einer Fläche von etwa 160 m² stehen dem ambulanten Pflegedienst Büro- und Besprechungszimmer, ein Multifunktionsraum, Personal- und Sozialräume sowie ein großzügiger Empfangsbereich zur Verfügung.

Der Eingang zum Pflegedienst erfolgt im Norden direkt über die Hindenburgstraße, während sich der Zugang zu den Wohnungen an der Ostseite des Gebäudes befindet. Von hier aus gelangen die Bewohner über eine Treppenanlage oder einen Aufzug in ihre Wohnungen.

Grundrissvielfalt

Das Achtfamilienhaus bietet unterschiedliche Grundrissformen, die nach Erfahrungen des Architekten Maier und der Newo wesentlich zur Akzeptanz des Wohnbauprojekts beiträgt. Maier: „Wir erfahren immer wieder, dass die Menschen einen Rückzugsort in ihrer Wohnung suchen. Das trifft auf jüngere sowie auf ältere Bewohner zu. Die eigene Wohnung ist der Ort der Erholung, der Ruhe, der Besinnung. Deswegen haben wir eine Architektur klarer Formen und individueller Ausstrahlung geschaffen. Die hellen Wohnungen mit modernen Grundrissen und großen Fenstern wie auch die nach Südwesten bzw. Westen ausgerichteten Balkone sind auf Beständigkeit, Sicherheit und Wohlbefinden ausgerichtet.“  Die teilweise barrierefrei ausgestatteten Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen des Wohn- und Geschäftshauses verfügen über Wohnflächen zwischen 62 m² und 124 m². Insgesamt beträgt die Wohn- und Nutzfläche der Immobilie 881 m².

Bauen mit System

Das Wohn- und Geschäftshaus ist im Oktober 2012 nach einer Bauzeit von 16 Monaten bezugsfertig gewesen. „Aus rationellen und wirtschaftlichen Gründen haben wir Kalksandstein, Bausystem KS Plus* sowohl für die Innen- als auch für die Außenwände verwendet“, berichtet Architekt Jörg Maier. (*Alle KS Plus-Mitglieder sind Gesellschafter von KS-Original, dem größten deutschen Kalksandstein-Markenverbund.)

Die Gründe für den Einsatz von KS Plus lagen u. a. in der hohen Produktivität, die mit den Großformaten im Vergleich zu herkömmlichen Blockformaten erzielt worden ist wie auch in der Maßgenauigkeit der Steine und den arbeitserleichternden Techniken auf der Baustelle. Es sind Bestandteile eines gawnzheitlichen Bausystems, das Planung und Konstruktion, Ausschreibung und Angebot sowie Ausführung vor Ort beinhaltet. Architekt Maier: „Zu den Stärken des Bausystems zählen insbesondere die werksmäßig erstellten, objektbezogenen Verlegepläne sowie die „just in time“-Lieferung der kompletten, vorkonfektionierten Wandbausätze mit Pass- und Standardelementen. Die Basis dafür waren unsere Ausführungspläne und die Objektdaten. Außerdem konnten wir von Beginn an ohne jegliche planerischen Einschränkungen und ohne Rastermaßbindung planen, da die Passelemente exakt nach unseren Plänen zugeschnitten wurden.“

Breite Palette

Generell bieten die breite Palette unterschiedlicher Wanddicken und die Kombination von Standard- und Passelementen für jede Bauaufgabe bedarfsgerechte sowie wirtschaftliche Lösungen. Dazu gehören auch die angebotenen Elementhöhen, die die Anzahl der Schichten optimieren und den Versetzaufwand verringern.

Die objektbezogene Vorfertigung erspart das aufwendige Sägen und Schneiden der Elemente auf der Baustelle, was einen schnellen Baufortschritt und eine kurze Gesamtbauzeit sicherstellt.

Auch das mechanische Verarbeiten der Elemente mit einem Versetzgerät, durch das der Verarbeiter mit einem Hub bis zu 0,625 m² Mauerwerk mauern kann, unterstützt zusammen mit den fertig zugeschnittenen Elementen den wirtschaftlichen und rationellen Ablauf auf der Baustelle.

Bauphysikalische Vorteile

Weitere Vorteile sind die bauphysikalischen Eigenschaften. Die Planelemente sind nicht brennbar. Bereits geringe Wand­dicken bieten eine hohe Feuerwiderstandsdauer und damit einen sicheren Schutz vor Flammen im Brandfall. Außerdem stellt Kalksandstein mit seinen hohen Rohdichten einen zuverlässig hohen Schallschutz sicher. Architekt Maier. „Das Wohn- und Geschäftshaus liegt an der Hindenburgstraße, einer Hauptverkehrsstraße des Ortes. Aus diesem Grund war ein sehr hoher Schallschutz gefordert, den die gewählten Innen- und Außenwandkonstruktionen erfüllen. Die einschaligen Außenwände des Wohn- und Geschäftshauses bestehen aus 17,5 cm KS Plus in der Steinrohdichte 2,0. Außen ist ein 16 cm starkes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht. Für die 11,5 cm  und 17,5 cm Innenwände kamen Elemente ebenfalls mit der Steinrohdichte 2.0 zum
Einsatz.“

Informationen


Bauherr:
NEWO – Nellinger Wohnbau GmbH & Co KG, Ostfilder
Architekt:
Jörg Maier, Freier Architekt, Ostfildern
Internet: www.ks-plus.de und
www.ks-original.de



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