RSV sorgt für Praxisnähe
Fachkräfteausbildung für die Kanalsanierung in München
Mehr Wissen bedeutet mehr Können – eine einfache Formel, die nach wie vor Gültigkeit besitzt. Deshalb gehört lebenslanges Lernen im Bauberuf, in dem sich die Arbeitsbedingungen und Produkte ständig wandeln, unabdingbar dazu. Kanalsanierung bedeutet das Anwenden modernster Verfahren und spezialisierter Baustoffe in bestehenden Kanälen aus unterschiedlichen Werkstoffen. Die für die Sanierung vor Ort Verantwortlichen müssen neben der Kenntnis der eingesetzten Verfahren über hohes handwerkliches Können und Organisationstalent verfügen. Das hierfür nötige Fachwissen vermittelt ein dreiwöchiger Praxislehrgang zur Kanalsanierung, der im März in München stattfand. Der Lehrgang wurde vom RSV-Rohrleitungssanierungsverband und der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) durchgeführt und vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dem Güteschutz Kanalbau sowie dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes unterstützt. Die praxisorientierte Ausbildung richtet sich an die verantwortlich mit der handwerklichen Sanierung von Leitungen und Kanälen beschäftigten Personen und schließt mit einer Verbandsprüfung zur Fachkraft für Kanalsanierung ab. Im September dieses Jahres findet ein weiterer Lehrgang in Feuchtwangen statt.
Mix aus Theorie und Praxis
Der Lehrgang soll notwendiges Fachwissen zu Funktion und Bauweise sowie der Sanierung der Bestandskanäle vermitteln. Allerdings auch den Stellenwert von qualitativ hochwertiger Arbeit in Bezug auf zufriedene Kunden und die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung verdeutlichen. Das Themenspektrum reicht von der Erfassung des Altbestandes, über die Schadensanalyse über die vielfältigen Sanierungsverfahren bis hin zur Baustellenorganisation und Mitarbeiterführung. Angesprochen werden in erster Linie Kanalbauer, Fachleute aus dem Rohr-, Kanal- und Industrieservice, DWA-geprüfte Kanalfachkräfte, Vorarbeiter und Werkpoliere des Tief- oder Kanalbaus oder Personen, mit abgeschlossenen Berufsausbildungen und mindestens zweijähriger Berufserfahrung in der Kanalsanierung. Während die ersten beiden Wochen der Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen dienen, steht in der dritten Woche die praktische Anwendung im Vordergrund. Für Lehrgangsleiter Dipl.-Volkswirt Horst Zech hat dieser letzte Teil der Ausbildung einen besonders hohen Stellenwert, da hierbei das zuvor Erlernte den notwendigen Praxisbezug bekommt. „Eine Fachkraft für Kanalsanierung muss in der Lage sein, Dinge richtig zu bewerten, Entscheidungen zu treffen und praktische Lösungswege zu finden“, stellt Zech fest. Hierbei handelt es sich um Fähigkeiten, von denen letztendlich der Erfolg einer Sanierungsmaßnahme entscheidend beeinflusst wird. Die Praxis zu erfahren, bedeutete für die Teilnehmer des Münchener Lehrgangs, sich vor Ort in der Durchführung von verschiedenen Sanierungsverfahren zu üben, etwa beim Einbau eines Schlauchliners, bei einer Schachtsanierung, der Sanierung einer Hausanschlussleitung, der grabenlosen Erneuerung mit dem Berstverfahren oder einer Dichtheitsprüfung.
„Die positiven Ergebnisse der abschließenden schriftlichen und mündlichen Prüfungen belegen, dass wir mit dem Mix aus Theorie und Praxis auf dem richtigen Weg sind“, so das Fazit von Zech, der in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinweist, dass vor allem der praktische Teil der Ausbildung durch das hohe Engagement vieler Firmen aus der Mitgliedschaft des RSV getragen wird. n