Retentionsrinne für Schwergewichte
Die richtige Wahl bei der Entwässerung nach Starkregen gefundenDas Unternehmen Birco geht die großen Herausforderungen hinsichtlich von Starkregenereignissen an. Mit der Retentionsrinne Max-i ist es den Experten aus Baden-Baden gelungen.
Die Auswirkungen von Starkregenereignissen sind drastisch und unmittelbar sichtbar. Betroffen sind zum einen die direkte Umwelt, da der Boden – erst recht nach langer Trockenheit wie in diesem Sommer – nicht in der Lage ist, die enormen Wassermassen aufzunehmen, aber natürlich auch Straßen, bebaute Flächen oder andere Verkehrswege wie Fußgängerzonen. Es entstehen so zum Teil große Schäden. Daraus resultieren hohe Kosten für Sanierungen und Schadensbegrenzungen.
Aus Kundenanfragen entstehen Lösungen
Diese Problematik und die Anfragen der Kunden für praxisgerechte Lösungen waren für das Unternehmen Birco der Anlass, sich mit dieser Thematik eingehend zu befassen. „Die Kunden kamen zu uns fragten nach, was man gegen solche Schäden und die hohen finanziellen Belastungen durch Sanierungen und Folgeschäden machen könnte“, erinnert sich Geschäftsführer Markus Huppertz. „Das haben unsere Techniker aufgenommen und umgehend mit in die Entwicklung getragen. Da haben wir nicht lange diskutiert, sondern uns gleich an die Lösung gemacht.“
Hier waren vor allem die Experten der Mannschaft um Teamleiter Anwendungstechnik Manuel Riehl gefragt. Riehl und seine Kollegen fanden schnell zielführende Lösungsansätze – nicht nur für das Produkt, sondern auch für die Produktion.
Enormes Fassungsvermögen
Ergebnis der theoretischen und praktischen Forschung ist die Bircomax-i – eine Retentionsrinne mit einem enormen Fassungsvermögen von bis zu 512 Litern pro laufenden Meter und maximaler Stabilität. Die Stabilität wird vor allem durch die von Birco entwickelte Hyperbel-Form erreicht: Sie verteilt die dynamischen Kräfte optimal auf die gesamte Konstruktion. Nur dadurch wurden die hohen Flanken und Typ-I-Einbau ohne seitliche Ummantelung möglich.
Die Vorteile der Rinnen liegen vor allem im Einsatz bei großen Flächen wie Logistikflächen, Häfen und Parkplätze, Industrieflächen, Eventstätten mit Publikumsverkehr, Fußgängerzonen sowie Verkehrswegen. Sie sind bei Starkregenereignissen besonders durch Rückstauprobleme gefährdet.
Entsprechend dieser Einsatzbereiche ist die neue Hocheistungsrinne zudem hoher Verkehrsbelastung gewachsen – dafür sorgt eine 5 mm starke Gußzarge für die stabilen Steggussabdeckungen inklusive einer Verschiebeverriegelung. Die
Bircomax-i ist für die Schwerlastbereiche bis zur Belastungsklasse F 900 zugelassen (entsprechend DIN EN 1433 ohne zusätzliche Ummantelung) – eben überall dort, wo eine hohe Sofortaufnahme von großen Wassermengen gefordert ist. Die Bircomax-i ist auch als Ergänzung zu bereits bestehenden Kanalnetzen geeignet, falls diese nicht in der Lage sind, das Regenwasser abzuführen. Diese Leistungsfähigkeit macht das System besonders für baulich verdichtete Gebiete interessant, die wenig Spielraum für Entwässerung bieten.
Schnelle Fertigung garantiert kurze Lieferfristen
Für die neuen Hochleistungsrinnen wurde eine neue Fertigung entwickelt. Die Maschine hat gewaltige Ausmaße - etwa 5x5x5 m. In diesem freistehenden Cubus wird die Betonmasse bewegt, die komplette Form befüllt, der Verdichtungsprozess durch Vibration durchlaufen und dann die Form inklusive Beton gedreht, um das fertige Bauteil abstellen zu können. So sind in kürzester Zeit hohe Stückzahlen möglich, um auch kurzfristige Bestellungen rasch abwickeln zu können. Zudem besitzt die Anlage einen eigenen Antrieb und ist somit mobil. Noch mehr Flexibilität erreichen die Baden-Badener dadurch, dass die Maschine innerhalb kürzester Zeit mit neuen Formen (Bauhöhe/Baubreite/System) umgebaut werden kann.
Leichter Einbau von oben mit Verlegehilfe
Die Bircomax-i ist besonders leicht einzubauen. Es reichen kleinste Baugruben aus, da sie von oben in die vorgesehene Position gebracht werden kann. Hier unterstützen Verlegeanker in den Schraubgewinden in Zusammenhang mit einer dazugehörigen Verlegehilfe den Einbau. Die Anker werden in die Verschraubungslöcher der Abdeckung von oben eingeschraubt. Dadurch entfallen die Nachteile von Verlegelösungen in der Flanke.
Die hohe Haltbarkeit der Bircomax-i sowie ihre Beständigkeit gegen Frost und Tausalze wird durch den vibrationsverdichteten Beton der Druckfestigkeitsklasse C60/75 erreicht. Denn durch die dichte Struktur ohne Eindringtiefe kann Frost (gefrorenes Wasser)
keine strukturellen Schäden hervorrufen. Gleiches gilt für Tausalze, die dann nur an der Oberfläche auf gefrorenes Wasser einwirken, aber nicht in den Betonkörper eindringen. Deshalb ist auch eine fachmännische Verfugung an den Stirnseiten und den Flanken zum Betonbelag wichtig, um Schäden am Fundament zu vermeiden.
Bei Flächensanierung nur kleiner Eingriff erforderlich
Für die Planer ergeben sich weitere Vorteile, da sie ohne Systemwechsel aus einer großen Vielfalt an Nennweiten und Bauhöhen auswählen können – von einem kleinen bis zu einem großen Sofortvolumen nahe der Oberfläche. Und für Flächenbetreiber gilt, dass bei Sanierungsarbeiten durch den Einbau von oben nur ein kleiner Eingriff in die Fläche vorgenommen werden muss. Das reduziert die Dauer der Baustelle und Kosten.
Birco GmbH
Mit dem Qualitätslabel Birco Xtra ist das Unternehmen seit Anfang 2018 am Markt aktiv. Nach fast einem Jahr zieht die Geschäftsführung eine positive Bilanz. „Das Label Xtra hat uns zu einem besseren Fokus geführt. Einerseits werden unsere hochwertigen intensiver und langlebiger angesehen, andererseits haben wir uns eine neue Spielfläche für komplexe Produkte geschaffen“, so Markus Huppertz.
Die Produkt- und Servicewelt von Xtra ist genau umrissen. So führt dieses Denken zu realen Produktlösungen. Die Kombi aus Kundenwünschen, Know-how und hands-on Mentalität ist die Filtrationsrinne Bircopur readyset. Dazu Huppertz: „Sieht man bei einem modularen Filtersystem schon die Innovation, so ist die vormontierte Lieferung das wichtigste Argument für Bauunternehmer. Mit Xtra versuchen wir den unterschiedlichen Kundengruppen einen Raum zu bieten, um zukunftssichere Bauprojekte zu entwickeln.“
Was ist Starkregen? – Starkregen entsteht meist bei kräftigen Schauern oder Gewittern und äußert sich als heftiger Niederschlag, manchmal auch gemischt mit Hagel. Somit sind rasch ansteigende Wasserpegel und nachfolgende Überschwemmungen, Sturzfluten oder Erdrutsche die Folge.
Generell ist Starkregen ein Phänomen, das hauptsächlich im Sommerhalbjahr auftritt. Für die großen Niederschlagsmengen in recht kurzer Zeit müssen massive Quellwolken mit großen Wassermengen entstehen. Dies ist jedoch nur bei ausreichend warmer Luft möglich, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit und auch weniger Energie enthält.
Nach wie vor gibt es keine eindeutige Entwicklung von Stark-regenereignissen im Zuge des Klimawandels. Laut einer Statistik des Deutschen Wetterdienstes ist die Anzahl derartiger Wetterphänomene seit 1960, also seit mehr als 50 Jahren, weder gesunken noch angestiegen.
Quelle: DWD
Die Experten von Birco wissen, worauf es ankommt. Denn sie forschen und entwickeln in einer hauseigenen Abteilung. Die Ideen entstehen vor Ort, wo sie auch umgesetzt werden. Zudem werden die so genannten Kastenrinnen im eigenen Werk in Baden-Baden produziert, was eine richtungsweisende Investition in den Standort und eine zukunftsweisende Perspektive für die Mitarbeiter bedeutet.
Was vor allem hinsichtlich der anfallenden Kosten für eine Sanierung oder einen Neubau wichtig ist, dass diese Rinne, die aus zum Teil großen Bauteilen besteht, ab Werk konfektioniert, schnell produziert und ausgeliefert wird. Dadurch kommt es zu einem schnelleren Baufortschritt von bis zu 100 Metern pro Tag. „Hier haben wir vom Markt zum Produkt gedacht“, erklärt Geschäftsführer Markus Huppertz. „Denn über die Jahrzehnte hat sich der Verkehr sowie die Größe und das Gewicht der Fahrzeuge verändert. Darauf haben wir reagiert.“