Rheinauslass Rosental in Bonn erneuert

FBS-Stahlbetonrohre auch unter Wasser erste Wahl

Spezialeinsatz für Stahlbetonrohre von der Reiff-Beton GmbH & Co. KG: Bei einer außergewöhnlichen Kanalsanierungsmaßnahme am Bonner Rheinufer wurden 9 Stahlbetonrohre des Mitgliedsunternehmens der FBS - Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. von Tauchern auf dem Grund des Rheins zu einer rund 20 m langen Leitung zusammengefügt. Die HOCHTIEF Construction AG, Geschäftsstelle Civil Engineering and Water, Köln, hatte vom Tiefbauamt der Stadt Bonn den Auftrag für den Neubau des „Rheinauslass Rosental“ erhalten.

Die Erneuerung eines Mischwasserkanals umfasste die Erstellung eines Schachtbauwerkes, den unterirdischen Vortrieb einer Haltung bis in den Uferbereich sowie die Verlegung der FBS-Stahlbetonrohre im Rhein. Der Rheinauslass sorgt dafür, dass überschüssiges Niederschlagswasser bei so genannten Starkregenereignissen die Kanalisation nicht überlastet und in das angeschlossene Klärwerk fließt, sondern in den Rhein abgeführt werden kann.

„Der alte Rheinauslass wies die der Nutzungsdauer entsprechenden Schäden auf; außerdem war er mit einer Nennweite von DN 1000 auch unter hydraulischen Gesichtspunkten unterdimensioniert,“ erklärt Bauleiterin Irmtraut Rachor vom Tiefbauamt der Stadt Bonn, warum eine Ertüchtigung der alten Leitung nicht mehr in Frage kam. Insgesamt wurde der Kanal auf einer Länge von 51 m erneuert. Im Zuge der Arbeiten errichtete das ausführende Unternehmen am Bonner Rheinufer im Kreuzungsbereich
Rosental/Fritz-Schröder-Ufer ein rund 8,20 m tiefes Schachtbauwerk. Vom Schachtbauwerk bis zur Uferböschung erfolgte dann der Bau einer 31 m langen Haltung unterirdisch im Rohrvortrieb, der die am Rheinufer zahlreich vorhandenen Kabel und Versorgungsleitungen sowie einen Kanal unterquert. „An der Uferböschung im Rhein wurde eine Baugrube für den Rheinauslass ausgehoben, die bei einem Rheinwasserstand von weniger als 3,50 m mit üblichen Aushubgeräten ausgebaggert werden konnte“, beschreibt Bauleiter Dipl.-Ing. Thomas Kabbe, HOCHTIEF Construction AG, den weiteren Verlauf der Arbeiten. Die 4,27 m tiefe Zielbaugrube wurde mit Spundwänden gesichert und mit zwei Gurtlagen ausgesteift. Nach der Betonage der Sohle und dem Einbau eines Übergangsrohrstückes mit integriertem GFK-Formteil – es zählte ebenfalls zum Lieferumfang von Reiff-Beton – wurde der Rheingrund mit einem Auflager aus Beton für die Verlegung des letzten Teilstückes für den Rheinauslass vorbereitet. Diese Haltung unter Wasser trägt entscheidend dazu bei, dass die Ableitung und Durchmischung von eingeleitetem Wasser und Rheinwasser auch bei Niedrigwasserständen funktioniert.


Vorteile durch
Qualitätssicherung

Entsprechend der terminlichen Absprache mit der Bauleitung des ausführenden Unternehmens wurden die Stahlbetonrohre DN 1400 bei der Reiff-Beton GmbH & Co. KG in Kruft gefertigt und zur Einbaustelle transportiert. „Dabei handelte es sich um Rohre gemäß DIN V1201 / DIN EN 1916, Typ 2, mit werkseitig auf dem Spitzende vormontierter Gleitringdichtung “, erläutert Frank Mertens, Reiff-Beton GmbH & Co. KG. Die knapp 5 t schweren Rohre verfügen über eine Baulänge von 2,50 m und wurden entsprechend den Anforderungen der FBS-Qualitätsrichtlinien hergestellt. Für Mertens ein wichtiges Kriterium, nicht zuletzt für den Auftraggeber. Ein vorhandenes FBS Qualitätssicherungssystem kann sich mit seinen Aufzeichnungen als sehr nützlich erweisen. Und das sowohl für den Hersteller zur Abwehr von ungerechtfertigten Ansprüchen hinsichtlich der Produkthaftung als auch für den öffentlichen Auftraggeber zur Abwehr von ungerechtfertigten Ansprüchen hinsichtlich seiner Amtshaftung.


Verlegung durch Taucher

Ein Mobilkran legte dann entsprechend den Anweisungen eines Tauchers 9 Stahlbetonrohre auf dem Rheingrund ab, wo sie mit einer Zugvorrichtung fachgerecht miteinander verbunden wurden. „Um diesen Arbeitsschritt zu erleichtern, waren die Stahlbetonrohre bauseits mit Vorrichtungen für die Unterwassermontage ausgestattet worden“, so Bauleiter Kabbe. „Darüber hinaus diente eine Hilfskonstruktion mit verlängerter Zieltafel und ein am Rheinufer befindlicher Laser zur Ausrichtung der Rohre.“ Insgesamt kostete die Kanalsanierung rund 600.000 Euro. Sie konnte Ende März 2010 termingerecht abgeschlossen werden.n

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