Richtiger Schliff fürs Brauhaus

Bei der Restaurierung des Gründerzeithauses „Bürgerbräu“ in Würzburg meisterte eine Tyrolit-Säge alle Herausforderungen der historischen Bausubstanz.

Die Geschichte des Bürgerbräu Würzburg, als Brauhaus Zell am Main, geht zurück bis in das 19. Jahrhundert. Angeordnet an einem der Stadteingänge hat das letzte Architekturbeispiel der Gründerzeit eine besondere Bedeutung für die Stadt und ihre Bürger.

Bausubstanz erhalten

Die fast 200-jährige Geschichte, der Niedergang der Brauerei und der lange Leerstand der letzten Jahre haben Spuren an den denkmalgeschützten Gebäuden und dem Areal hinterlassen. Mit der Übernahme großer Teile des Ensembles durch eine Gruppe von Unternehmern im Sommer 2012 soll das Bürgerbräu wieder zum Leben erweckt werden, wobei die bestehende Bausubstanz weitestgehend erhalten bleiben soll. Das Bürgerbräu Würzburg soll ein Kultur- und Kreativzentrum werden. Ein urbaner, weltoffener Raum, der sowohl Gewerbe und Büronutzung, Sport und Bildung, sowie Soziokultur, Kunst und Kultur, Gastronomie und Veranstaltung beinhaltet.

Sanierung in mehreren Abschnitten

Am 19.12.2012 erfolgte der Spatenstich und seitdem wird das Areal in mehreren Bauabschnitten saniert. Die Firma Sendner GmbH aus Güntersleben (bei Würzburg) wurde Ende 2014 von Architekt und den Aufraggebern Roland Breunig und Hans-Reiner Waldbröl mit umfangreichen Bohr-, Spezialabbruch- und Seilsägearbeiten beauftragt. Das Team um Alfred Sendner konnte sich in der Würzburger Region mit Betonbeißarbeiten und statischem Rückbau bereits einen Namen machen.

Ein starker Partner

Als Partner zum Ausschneiden von acht Halbbögen an der Flaschenfüllerei, von je 6,20 Meter Durchmesser und 1,10 Meter Materialstärke engagierte Alfred Sendner im März 2015 die Firma Tyrolit. Tyrolit ist weltweit einer der führenden Hersteller von gebundenen Schleif-, Trenn, Säge-, Bohr- und Abrichtwerkzeugen und Systemanbieter von Werkzeugen und Maschinen für die Bauindustrie.

Spezialkonstruktion für Mauerwerksarbeiten

Herausforderung beim Sägen der Halbbögen war einerseits der Durchmesser von 6,20 Metern, da die bereits vorhandene SL-Kreisseilsäge von Tyrolit für Durchmesser bis zu 2,5 Meter konzipiert war. Andererseits bereitete das zu bearbeitende Material Bruchstein Schwierigkeiten, da eine Befestigung der Maschine am Mauerwerk nicht möglich schien.

Die Projektpartner Tyrolit und Sendner haben sich jedoch gemeinsam dazu entschlossen, die Herausforderung anzunehmen. Sie rüsteten die bereits vorhandene Tyrolit Kreisseilsäge Typ SL durch Spezialkonstruktionen bzw. Sonderbau so auf, dass sie den Spezialanforderungen des Projektes entsprach. Um die geforderten Durchmesser sägen zu können, wurde das Maschinensystem mit dem hydraulischen 20kW Antriebsaggregat CR-5/RC und dem dafür passenden Tyrolit Diamantseil Typ DWM***-C von 11 Meter Länge aufgerüstet. Für die Befestigung der Seilsäge am Bruchstein entwickelte die Firma Sendner einen Sonderbau aus Stahl. Dieser Stahlträger wurde an die Wand montiert und darauf wurde die Seilsäge befestigt. Dadurch konnte sowohl die Antriebsseite als auch die Umlenkung auf der Außenseite stabilisiert werden.

Überzeugende Leistung

Das Ergebnis dieser Sonderbau-Lösung übertraf alle Erwartungen: Mit dem galvanischen Seil konnte ein Halbbogen, mit 7,2 Quadratmeter Bruchsteinmauerwerk, in nur 2,5 Stunden Schnittzeit bewältigt werden. Das entspricht einer effektiven Schnittzeit von über 2,9m²/h, exklusive der für die Umbauarbeiten benötigten Zeit. Auch die Standzeit des 11 m langen Diamantseils Typ DWM***-C beeindruckte mit 5,2m²/lfm, wobei es am Ende des Projektes noch nicht einmal vollständig aufgebraucht war. Die errechnete Umfangsgeschwindigkeit von 18m/s erwies sich als äußerst geeignet, um acht Halbbögen an der Flaschenfüllerei heraus zu sägen.

Tyrolit-Schleifmittelwerke Swarovski K.G.

www.tyrolit.com

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