Schneidiger Einsatz für Wasserkraft
Kemroc-Fräse KR 120 am Großen Wettiner Wehr im EinsatzAnstatt bestehende Bausubstanz abzutragen, verwendete Mathias Walter eine Querschneidkopffräse KR 120 am Trägergerät. Die Arbeiten verliefen so erfolgreich, dass er diese Kombination auch für den zweiten Bauabschnitt vorbestellt hat.
Elektrischen Strom aus Wasserkraft erzeugen – dafür kooperieren deutschlandweit Betreiber von Wasserkraftanlagen mit örtlichen Energiedienstleistern: Die Betreiber erhalten eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung für Naturstrom und verpflichten sich im Gegenzug, die Kraftwerks- und Wehranlagen technisch in Schuss zu halten. Auch beim Wasserkraftwerk Pögritzmühle in Wettin-Löbejün an der Saale (Sachsen-Anhalt) hat das bereits eine lange Tradition.
Das Hochwasser 2013 hatte die bestehende, historische Wehranlage zum Aufstauen des Saalewassers beschädigt. Eine umfangreiche Reparatur wurde notwendig: Das Holzwehr soll im Laufe des Jahres 2020 durch stählerne hydraulische Wehrklappen ertüchtigt werden. Zu ihrer Befestigung müssen eine Bodenplatte sowie zehn Wehrpfeiler aus Beton errichtet werden. Um eine ebene Fläche zur Gründung dieser Konstruktionen zu schaffen, musste in den bestehenden Wehrkörper eingegriffen werden. Aus dem sogenannten Schussboden unterhalb der Wehranlage musste ein keilförmiges Stück von insgesamt 120 Meter Breite und 0-40 Zentimeter Höhe entfernt werden.
Historische Bausubstanz
Den Auftrag für dieses Bauprojekt sicherte sich das Baugeschäft Mathias Walter aus Chemnitz. Zu dessen Kompetenzen gehören insbesondere der Neubau und die Instandsetzung von Wasserkraftanlagen. Für das Abtragen des Materials aus dem Schussboden überlegte man sich, ob es eine brauchbare Alternative zum üblichen Schneiden und Stemmen gäbe, denn ein Hammereinsatz könnte die historische Bausubstanz beschädigen. Schon bei einer früheren Gelegenheit hatte sich der Bagger-Maschinist Wolfgang Felber über den Einsatz von Bagger-Anbaufräsen informiert. Und so nahm man Kontakt mit dem Hersteller Kemroc auf, schilderte dem Anwendungsberater Enrico Trender das Vorhaben und bekam umgehend die Bestätigung. Die geeignete Kombination aus einem 26-Tonnen-Bagger und der Querschneidkopffräse KR 120 wurde auf die Baustelle gebracht.
Erschütterungsfrei arbeiten
Im Einsatz zeigte sich das Gespann leistungsfähig, präzise und schonend für den Baukörper: „In einer Phase mussten wir Spundwände, Pumpensumpf und Wandanschlüsse freilegen – hier ging Genauigkeit vor Tempo. In der anderen Phase war jedoch das großvolumige Abtragen des Materials aus dem 60 Meter langen, ersten Abschnitt des Schussbodens angesagt. Hier erreichten wir mit der Anbaufräse einen sehr raschen Baufortschritt. Das Highlight war für mich, nahezu erschütterungsfrei zu arbeiten. Das Fräsen erzeugte lange nicht solche Schläge und schädlichen Frequenzen wie ein Hydraulikhammer.“ Auch mit der Abtragsleistung war der Bauprofi überaus zufrieden: „Unser Kemroc-Berater hat uns genau die richtige Kombination aus Geräteträger und Anbaufräse empfohlen. Der Bagger besaß genügend Literleistung und Standfestigkeit für dieses Projekt und die Fräse brachte – beim überaus schonenden Einsatz – auch die erwünschte Abtragsleistung.“ Im zweiten Bauabschnitt will Mathias Walter, ein Spezialunternehmer und Selfmademan, diese Gerätekombination auf jeden Fall wieder einsetzen. Er hat sie bereits beim Hersteller Kemroc vormerken lassen. Weiteres Potenzial für diese neuartige Vorgehensweise sieht er bei zahlreichen anstehenden Umbauten von Wasserkraftwerken. Andere Kraftwerksbetreiber haben sich gemäß seiner Aussage ebenfalls schon dafür interessiert.
Kemroc Spezialmaschinen GmbH
www.kemroc.de