Schnelle Schachtsanierung
Spezialisten lösen Bauaufgabe mit FlexlinernDie Instandsetzung öffentlicher Abwasserschächte birgt zahlreiche technische Herausforderungen. Zur Lösung bedarf es geeigneter Materialien und Verfahren. Das Unternehmen Sanierungstechnik Dommel kennt sich aus.
Für die effiziente Sanierung der Abwasserschächte in der Gemeinde Ense (Nordrhein-Westfalen) wurden durch die Sanierungstechnik Dommel GmbH flexible Kunststoffschachtböden und spezielle Mörtel nach Vorgabe des Bauherrn eingebaut. Hierbei erhielt die Gemeinde alle Leistungen gemäß Ausschreibung – von Vor- und Abnahmeuntersuchung über Schachtsanierung bis Straßen- und Tiefbau – aus einer Hand.
Das öffentliche Kanalnetz in Deutschland umfasst rund zehn Millionen Abwasserschächte. Nach jahrzehntelanger mechanischer und biologischer Beanspruchung sind jedoch viele davon sanierungsbedürftig. Oftmals ist nicht nur die Dichtheit, sondern auch die Stabilität beeinträchtigt. Handlungsbedarf bestand auch bei den Abwasserschächten im Ortsteil Parsit der Gemeinde Ense. An das rund 119 Kilometer lange Kanalnetz sind 14 Ortsteile angeschlossen. Es besteht aus 67 Kilometern Mischwasser-, 20 Kilometern Schmutzwasser- und 28 Kilometern Regenwasserkanälen sowie vier Kilometern Druckrohrleitungen.
Die Schächte aus Beton und teilweise Mauerwerk wiesen Verschleißerscheinungen an den Steighilfen, beschädigte Sohlen, mangelhafte Anschlüsse der Zuläufe sowie Gerinne- und Fugenschäden auf. Um die Schächte zu ertüchtigen, beauftragte die Gemeinde die Sanierungstechnik Dommel GmbH mit der Sanierung. Für die Kommune war es wichtig, alle Leistungen „aus einer Hand“ zu erhalten, um eine terminsichere und unkomplizierte Abwicklung zu erreichen. Hierbei verlangte die Bauaufgabe dem Sanierungsspezialisten ein hohes Maß an Expertise in unterschiedlichen Bereichen ab. So umfasste die Maßnahme den Abbruch von 41 Gerinnen und Bermen sowie das Einbringen ebenso vieler flexibler Schachtböden. Darüber hinaus galt es, fünf Schachtbauwerke in offener Bauweise neu herzustellen sowie rund 500 Steigeisen zu entfernen und Steigbügel neu einzubauen. Die Sanierung erfolgte in einem Zeitraum von zwölf Wochen.
Flexibler Kunststoffschachtboden
Für die Sanierung der Schachtunterteile griff die Sanierungstechnik Dommel GmbH erstmals auf flexible Kunststoffschachtböden zurück. Hierbei handelt es sich um speziell angefertigte Formteile, die aus chemikalienbeständigem Polyurea-Kunststoff gefertigt werden. Dank ihrer Flexibilität und Formstabilität können die Liner problemlos gebogen und in den Schacht eingeführt werden. Innerhalb des Schachtes werden diese dann wieder auf ihre ursprüngliche Größe entfaltet. Auf diese Weise ist eine schnelle Erneuerung der Schachtsohle möglich, ohne dass der Konus entfernt werden muss. Nach dem Einbau gewährleistet das System eine dauerhaft dichte Sohle. Für eine maßgetreue Anfertigung und optimale Passform der Liner wurden die Schächte im Vorfeld mittels Laserscanner vermessen. Hierbei fallen durch den Einteiler keine Ecken und Kanten an, die zusätzlich abgedichtet werden müssen. Zugleich bieten die Flexliner Übergangsmöglichkeiten für Rohranschlüsse, wie zum Beispiel die bei dieser Maßnahme eingesetzten Edelstahlmanschetten mit EPDM-Dichtung auf Kompressionsbasis.
Zeitsparender Mörtel
Die Sanierung der Bereiche über dem Flexliner erfolgte mit abwasserbeständigem Mörtel. Der zementgebundene, schnell erhärtende Baustoff ist eignet sich für die Sanierung begehbarer Bauwerke des öffentlichen Abwassernetzes. Die Zwischenräume verfüllte der Kanalsanierungsspezialist mit fließfähigem Vergussmörtel. Die Produkte zeichnen sich durch leichte und zeitsparende Verarbeitung aus. Zusätzlich wurden 500 Steigbügel installiert. Diese gewährleisten die sichere Begehbarkeit der Abwasserschächte bei Wartungs-, Kontroll- und Reinigungsarbeiten.
Maßnahmen im Straßen- und Tiefbau
Ferner fielen parallel zur Schachtsanierung auch umfangreiche Straßen- und Tiefbauarbeiten an. Weiterhin mussten Schachtabdeckungen sowie angrenzende Beläge aufgenommen werden. Nach dem Einbau der Abdeckungen wurden diese Flächen – Asphalt- sowie Pflasterbeläge – wieder vollständig hergestellt.
Einblick mit Kameratechnik
Ein Bestandteil war zudem die Schachtinspektion. „Die reguläre Vor- und Abnahmeuntersuchung haben wir mit der Schachtinspektionskamera Clever-Scan durchgeführt“, erklärt Werner Horn, Bauleiter bei der Sanierungstechnik Dommel GmbH. „Das System erlaubt eine präzise und schnelle Erfassung der Schachtdetails. Anhand qualitativer Video- und Bilddateien können wir uns ein genaues Bild des Zustands des Schachtes machen, um die Sanierungsmaßnahmen zu bestimmen.“ Nach Fertigstellung der Arbeiten ist der Sanierungsspezialist zudem in der Lage, dem Bauherrn eine ausführliche Dokumentation der erbrachten Leistung „aus einem Guss“ zu liefern. So erzielten die Experten bei der Instandsetzung mittels flexibler Kunststoffschachtböden ein Ergebnis, das eine dauerhafte Dichtheit und Stabilität gewährleistet.